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Heavy Metal (German Edition)

Heavy Metal (German Edition)

Titel: Heavy Metal (German Edition)
Autoren: Felix Rodenkirchen
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anschließend vor der Brust. Bei diesem Manöver wurden für einen kurzen Augenblick amtliche Schweißflecken unter seinen Achseln sichtbar.
    „Das war alles, mehr kann ich Ihnen nicht erzählen. Was Hans noch so getrieben hat, ob er sich an Serrig vielleicht selber privat noch ein wenig bereichern wollte, wer seine Wohnung angesteckt hat – ich weiß es nicht! Ich habe Hans mal vertraut, aber nicht zuletzt seit dem vergangenen Wochenende würde ich keinen Pfifferling mehr auf ihn setzen. So, ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen, auch wenn ich nach wie vor keine Ahnung habe, was diese Informationen mit ihren beiden Todesfällen zu tun haben könnten.“
    Winkler atmete hörbar aus. Er schien auf eine gewisse Weise erleichtert und stand auf, um erneut zum Vitrinenschrank zu gehen.
    „Immer noch keinen, die Herren?“

    „Nein, nein“, sagte Kamphaus und winkte ab. „Aber schön, dass Sie uns so offen Bericht erstattet haben. Nichtsdestotrotz muss Ihnen klar sein, dass wir verpflichtet sind, die Informationen betreffend dieser Finanzierungs-Geschichte weiterzuleiten. Inwieweit Sie persönlich für Hans Gerles Aktionen gegen Serrig den Kopf hinhalten müssen, wird sich wohl erst in den nächsten Wochen zeigen. Solange Sie so geständig bleiben und die Sache mit dem Vereinsheim-Kauf selber wieder ausbügeln ...“

    Die ersten Takte aus „Seven Nation Army“ von den „White Stripes“ unterbrachen Kamphaus, der schnell in die Innentasche seiner Jacke fasste.
    „Entschuldigen Sie, da muss ich leider kurz ran gehen.“
    Der Oberkommissar tippte auf sein Mobiltelefon, meldete sich knapp und hörte angestrengt zu. Erst zum Schluss des Gesprächs sagte er einen einzigen Satz.
    „Sehr nett, Horst, danke! Wir fahren sofort los!“
    Er steckte das Handy ein und erhob sich.
    „Es tut mir leid Herr Winkler, aber wir müssen Sie sofort verlassen. Sie werden allerdings in Kürze wieder von uns hören.“
    Auch Manni war bereits aufgestanden und blickte dabei ein wenig verwirrt drein.
    „Wir müssen Sie bitten, sich zu unserer Verfügung zu halten“, setzte er hinzu und gab Winkler die Hand, während Kamphaus bereits vor der nur angelehnten Tür zur Treppe hinauf ins Erdgeschoss stand.
    „Bleiben Sie ruhig sitzen, wir finden hinaus“.
    Noch auf dem Treppenabsatz im Hausflur wandte Manni sich leise an seinen vor ihm gehenden Kollegen. 
    „Hast du einen neuen Dienststellen-Klingelton? War das Horst Müller aus der Zentrale, oder wie? Was ist denn los?“
    Kamphaus Antworten kamen knapp. „Zweimal ja. Von AC/DC hab ich schon Alpträume bekommen. Und jetzt komm, alles Weitere im Auto.“
    „Immerhin mal ein Song, den ich auch mag“, murmelte Manni und zog die Haustür des Winklerschen Bungalows hinter sich zu, während Kamphaus fast schon im Wagen saß.

    Nur wenige Sekunden später spritzte der Kies vor Winklers Haus unter den Reifen des Audis auf. Doch schon ein paar Meter weiter bremste der Kommissar abrupt wieder ab.
    „Scheiße, vergessen! Komm Manni, hol mal bitte schnell die Hilfsfunzel aus dem Kofferraum und papp das Ding aufs Dach, wir haben es eilig.“
    „Lässt du mich jetzt endlich mal an deinem Königswissen teilhaben“, forderte Manni lautstark, während er um den Wagen herum zum Kofferraum hetzte. Während er noch hektisch damit beschäftigt war, das Blaulicht vom Beifahrersitz aus mit dem Zigarettenanzünder zu verkabeln und in Gang zu setzen, war Kamphaus schon fast an der Kreuzung zur B266 angekommen.
    „Also: Wir haben einen Selbstmordversuch auf der Autobahnbrücke an der Abfahrt Zülpich. Du weißt schon, in der Nähe dieser »SoDa«-Brücke. Und jetzt schalt endlich die Funzel ein und sag mir, wie ich am besten fahren soll, du kommst schließlich von hier. Die A1 wird gerade abgesperrt, können wir also vergessen weil garantiert schon dicht. Und ich hab grade ein Brett vorm Kopf.“

25. Kapitel
     
    Zwei Kilometer weiter hatte Kamphaus Manni bereits alles über den Anruf der Dienststelle berichtet, soweit dies sein äußerst zügiger Fahrstil zuließ.
    „Der Horst ist echt mal ein aufmerksamer Kerl. Schade, dass er bald in Ruhestand geht. Weiß immer, wo andere dran sind oder was wichtig sein könnte.“
    Mit einem lauten „Wow!“ kommentierte Manni überrascht das grelle Blitzlicht der Radarfalle am Ortseingang von Wißkirchen, dass plötzlich das Innere des Dienstwagens erhellte. Kamphaus hatte den Blitz gar nicht richtig wahrgenommen, sah dafür aber aus den Augenwinkeln, wie
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