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Hausverbot

Hausverbot

Titel: Hausverbot
Autoren: Mariola Brillowska
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habe, oder hast vor lauter Trinkgeldzählen alles verpasst, du verdammtes Räumkommando von Kampnagel.
    - Die Bar gehört zur Kantine, und die gehört nicht zu Kampnagel.
    - Labere keinen Scheiß. Ihr macht Umsatz mit den Gästen von Kampnagel, dann seid ihr doch Kampnagel, außerdem ist mir das egal. Meine Tochter sitzt gerade im Kittchen, und die ist fast genauso alt wie du, aber sie tut wenigstens was gegen die Rechten in dieser Stadt, die schon um zwölf Uhr Feierabend haben wollen. Kriege ich endlich meinen Wodka?
    - Recht so, Lola, und ich auch!
    Neben mir stand Maxwell. Ich erzählte ihm von Gina. Maxwell ging ab. Er war schon seit Langem verliebt in Gina und wartete nur darauf, dass sie achtzehn wurde. Der Barmann drehte sich einfach um und verschwand. Wir versuchten, uns selber den Wodka aus der Bar zu fischen, als die Kantinenchefin Elke mit dem dämlichen Barmann im Schlepptau vor mir auftauchte.
    - Finger weg, Lola Love, von meinen Getränken, und in der Kantine kriegst du heute auch nichts. Wenn du dich bei Jens nicht gleich entschuldigst, hast du bei mir für immer Hausverbot.
    - Bist du bescheuert? Ich muss was trinken. Der Milchbubi hat mich einfach nicht bedient.
    - Ich bin kein Milchbubi!
    - Okay! Das reicht! Die Bar ist für dich für immer geschlossen!
    - Du verdammte blöde Kuh!
    Ich ging auf Elke los. Elke ging auf mich los. Maxwell stemmte sich dazwischen. Trotzdem schaffte ich es, Elke eine Ohrfeige zu klatschen. Sie versuchte mir eine zurückzugeben, aber Maxwell schob uns auseinander. Der Milchmann stellte sich vor Elke, Maxwell vor mich. Irgendjemand fotografierte mit Blitz. Maxwell sagte : Komm, Lola, lass das, die sind total doof, ich bestelle jetzt eine Taxe, wir gehen einfach in den ›Pudel‹. Klar, warum war ich da nicht selber draufgekommen? Ich sprach mit einem der Techniker den Abbau am nächsten Morgen ab, und schon saßen wir im Taxi.
    Als wir im ›Pudel Club‹ ankamen, war es halb zwei, und die Leute trudelten erst langsam rein. Der Laden füllte sich, und alle redeten nur von der Anti-Schill-Demo. Ich trank einen Wodka nach dem anderen und starrte die ganze Zeit auf mein Handy, bis mich Gina endlich um zwei Uhr anrief. Ich sagte: Nimm einfach ein Taxi zum ›Pudel‹, ich bezahle es, kein Problem . Gina freute sich, weil sie wusste, dass sie morgen schulfrei hatte, und um zwei im ›Pudel‹ war sie auch noch nie gewesen. Ich schätzte, dass es eine Dreiviertelstunde dauern würde, bis sie im ›Pudel‹ eintraf, und diese Dreiviertelstunde wollte ich ausnutzen. Ich zog Maxwell auf die Tanzfläche, aber weil es mir dort schon zu voll war, stellten wir uns auf die Empore beim DiJay. Ich begann mich auszuziehen, und Maxwell tat es mir nach, und schon strippten wir da wie die Profis, als ich Adrian reinkommen sah. Mit einer Tussi, die ich nicht kannte. Jetzt ging ich ab. Ich tanzte noch wilder und zog mich im Tanzen wieder an und tanzte zur Bar. Ich bestellte zwei Drinks und stellte mich vor Adrian und diese Tussi und schüttete denen die Drinks einfach auf den Kopf. Dann rannte ich aus dem ›Pudel‹ zur Straße und wartete auf das Taxi mit Gina. Als sie kam, wollte ich zu ihr einsteigen, während sie protestierte, weil sie doch in den › Pudel‹ wollte. Da kam Maxwell gerade aus dem ›Pudel‹ und rief mir zu: Bleib doch noch, die Tussi von Adrian ist weg! Ich bezahlte den Taxifahrer und sagte zu Gina: Wir bleiben nur eine halbe Stunde hier. Pass auf mich auf, ich habe zu viel Ärger überall . Gina sagte: Okay, und schon plapperte sie mit Maxwell. Vor mir stand Adrian mit nassen Haaren und grinste. Er sah aus wie ein begossener Pudel, total süß.
    - Na, Madame Kochtopf, was drehst du denn so durch?
    - Wieso warst du denn nicht auf Kampnagel? Was war das für eine Tussi?
    - Das war eine Freundin aus Brüssel. Sie will im ›Pudel‹ auflegen.
    - So so, aus Brüssel. Du betrügst mich mit der. Das habe ich sofort gesehen. Warum musst du das immer machen? Adrian, du weißt, dass mich das verletzt.
    - Lola, du gehst doch auch manchmal mit Gustav ins Bett, warum darf ich das denn nicht auch machen?
    - Gustav ist unser gemeinsamer Freund, und diese Tussi von dir, das ist eine von diesen kleinen Mäuschen. Ich könnte sie alle an die Wand klatschen. Die finden dich nur so lange gut, bis sie merken, dass du eine Freundin hast.
    - Das stimmt. Das ist ein Problem. Darf ich heute trotzdem zu dir mitkommen?
    - Ja, zum letzten Mal, ich bin so fertig, Adrian, du weißt gar nicht, was
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