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Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Titel: Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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sich Goldspitzes Ohren nach vorn. Sie kamen um eine Biegung und standen plötzlich vor einem Funken Leben an diesem düsteren Ort, beleuchtet von einem schaurigen, phosphoreszierenden Blaugrün. Shea konnte in dem Zwielicht den Schlapphut und die hochgewachsene Gestalt des Wanderers und sein Pony daneben ausmachen. Und da war noch eine dritte Gestalt, schwarz gekleidet, eine schwarze Kopfbedeckung, das Gesicht unsichtbar.
    Odin blickte ihnen entgegen, als sie sich näherten. »Hee, Mugin hat mir die Nachricht von eurer Gefangennahme und eurer Flucht überbracht. Die zweite Nachricht war die bessere«, sagte die sonore Stimme.
    Heimdall und Shea stiegen ab. Der Wanderer blickte Shea scharf an. »Bist du nicht der Verirrte, dem ich nahe dem Kreuzweg begegnet bin?« fragte er.
    »Er ist kein anderer«, schaltete Heimdall sich ein, »und er ist ein mächtiger Beschwörer, dazu mit dem Schwert der flinkste Mensch, den ich jemals sah. Er wird zu meinem Haufen gehören.
    Wir haben Hundingsbana und Haupt. Hast du erreicht, was du hier wolltest?«
    »Genug davon, oder beinahe genug. Ich und Vidarr werden vor den Söhnen des Wolfs, diesen gräßlichen Ungeheuern, stehen. Thor wird den Wurm bekämpfen; Frey Surt. Ullr und seine Mannen werden es mit den Bergriesen aufnehmen und du mit den Eisriesen, wie mir schon bekannt war.«
    »Allvater, du wirst gebraucht. Der Hund Garm ist los, und Surt trägt, die Eisriesen hinter sich, das Flammenschwert vom Süden heran. Die Zeit ist da.«
    »Eäüeel« kreischte die schwarz verhüllte Gestalt. »Jetzt erkenne ich dich, Odin! Wehe dem Tag, an dem meine Zunge .. .«
    »Schweig, Hexe!« Die tieftönende Stimme schien den Ort mit Donner zu erfüllen. »Blase, mein Sohn. Ruf unsere Mannen, denn es ist Zeifi«
    »Eiiiee!« kreischte die Gestalt erneut. »Hinfort, ihr Verfluchten, hinfort zu den Orten, von denen ihr kamt!« Eine Hand schoß nach vorn, und mit einem prickelnden Gefühl bemerkte Shea, daß sie ohne Haut und Fleisch war. Die Hand packte ein wenig Schnee und warf ihn auf Odin. Der lachte.
    »Hinfort!« krähte die Seherin und warf noch eine Handvoll Schnee, diesmal auf Heimdall. Dessen einzige Antwort war, das Hörn an die Lippen zu setzen und einen tiefen Atemzug zu tun.
    »Hinfort, sage ich!« kreischte sie noch einmal. Sheas Blut schien in den Adern zu gerinnen, als er einen kurzen Blick auf den Schädel unter der Kopfbedeckung erhaschte, als sie die dritte Handvoll Schnee nahm. »Hinfort zu dem verwunschenen Ort, von dem du kamst!« Die ersten Klänge des brüllenden Horns erschallten, schwollen an und erfüllten allen Raum mit dem gewaltigen Getöse martialischer, triumphierender Musik.
    Die Felsen bebten, Eiszapfen krachten, und Shea sah die dritte Handvoll Schnee, einen harmlosen kleinen feuchten Klumpen, von Gruas knochigen Fingern auf sich zufliegen...
    »Nun ja«, sagte der Detektiv, »tut mir leid, daß Sie mir nicht weiterhelfen können, Dr. Chalmers. Wir müssen seine Familie in St. Louis benachrichtigen. Diese Vermißtenfälle beschäftigen uns häufiger, aber normalerweise finden wir sie. Sie werden seine Besitzgegenstände zusammenpacken, nicht wahr?«
    »Gewiß, gewiß«, sagte Reed Chalmers. »Ich wollte mir jetzt die Papiere anschauen.«
    »In Ordnung, danke. Miß Mugler, ich werde Ihnen meinen Bericht mit der Rechnung schicken.«
    »Aber ich will keinen Bericht«, sagte Gertrude Mugler, »ich will Mr. Shea!«
    Der Detektiv grinste. »Sie haben für einen Bericht bezahlt, ob Sie ihn nun wollen oder nicht. Sie können ihn ja wegwerfen.
    Adieu. Wiedersehen, Mr. Chalmers, Wiedersehen, Mr. Bayard, Er zog die Tür hinter sich zu.
    Walter Bayard, der es sich in Harold Sheas Armsessel bequem gemacht hatte, sagte: »Warum haben Sie ihm nicht gesagt, was Ihrer Meinung nach wirklich passiert ist?«
    Chalmers erwiderte: »Weil es, so möchte ich meinen, ein wenig schwierig zu beweisen wäre. Ich habe nicht die Absicht, mich zum Gespött der Öffentlichkeit zu machen.«
    Gertrude sagte: »Das war nicht anständig von Ihnen, Dokto Wenn Sie es mir schon nicht sagen, könnten Sie zumindest...«
    Bayard betrachtete das bekümmerte Mädchen mit hochgezogenen Brauen. »Hee, hee! Wer hat denn empört geleugnet, da Harold ihrer mütterlichen Umarmung entflohen sein könnte, al sie gerade gefragt wurde?«
    Gertrude entgegnete gereizt: »Erstens war es nicht so, und zweitens geht Sie das überhaupt nichts an, und drittens könnte Sie beide meiner Meinung nach wenigstens mit mir
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