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Aerios Verlangen

Aerios Verlangen

Titel: Aerios Verlangen
Autoren: Cathy McAllister
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Kapitel 1

    März 2012

    Serena Washington lehnte sich über den Tisch und schaute den jungen Mann gegenüber an.  
    „Blake“, begann sie und wartete, bis der Angesprochene den Blick hob und ihrem begegnete. Sie seufzte innerlich, als sie die Sturheit in seinem Blick sah. Das würde ein schweres Stück Arbeit werden, diesen Jungen zu verteidigen. „Ich bin nicht dein Feind! Ich bin hier, um dir zu helfen, doch ich kann nichts für dich tun, wenn du nicht mit mir redest. Unser Gespräch hier ist vertraulich. Nichts, was du hier sagst, wird gegen dich verwendet werden. Dein Kopf steckt tief in der Schlinge, mein Lieber und wenn du mir nicht hilfst, dann wird sie sich schon bald zuziehen. Also rede mit mir. Was ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag wirklich vorgefallen. Ich muss jedes Detail wissen, an das du dich erinnerst.“
    „Ich hab der Polizei schon alles gesagt“, erwiderte Blake und verschränkte die Arme vor der Brust.
    Serena seufzte und lehnte sich in ihren Stuhl zurück, ebenfalls die Arme vor ihrer Brust verschränkend. Blake hatte seinen Blick wieder auf seine mit Tattoos übersäten Unterarme gerichtet.
    „Du hast ausgesagt, dass du den Laden überfallen, aber den Mann nicht erschossen hast. Ich würde dir gern glauben, nur dass du der einzige bist, der auf der Videoaufzeichnung der Überwachungskamera zu sehen ist, ehe sie auf mysteriöse Weise aufgehört hat zu funktionieren. Hast du einen Partner gehabt, der die Kamera irgendwie manipuliert hat und der dann den Mann erschoss?“
    „Nein! Ich sagte doch, dass ich allein war. Ich sagte zu dem Wichser hinter dem Tresen, dass er mir die Knete geben sollte und keine Zicken machen. Ich richtete meine Waffe auf ihn, doch sie war nicht geladen. Dann erklang ein Schuss. Der Wichser fiel um und ich bekam einen Schlag auf den Kopf und dann bin ich erst wieder zu mir gekommen, als die Polizei schon da war. Ich war es nicht! Meine Waffe war ungeladen!“
    „Die Polizei hat deine Waffe untersucht und aus ihr war ein Schuss abgefeuert worden, Blake. Deine Waffe war nicht ungeladen. Du hattest einen Schuss in der Waffe und der wurde, kurz bevor du gefunden wurdest, abgefeuert.“
    „Dann war es nicht meine Waffe!“, beharrte der Junge. „Wer auch immer den alten Sack erschossen hat, hat mir eine übergezogen und die Waffe gegen meine ungeladene ausgetauscht. Es ist dieselbe Marke, doch es ist nicht meine Waffe!“
    Serena dröhnte der Kopf. Sie brauchte dringend einen Kaffee. Sie war sich noch nicht ganz sicher, was sie von ihrem neuen Mandanten halten sollte, doch ihr Instinkt sagte ihr, dass er sich wirklich für unschuldig hielt. Aber alle Indizien sprachen gegen ihn.
    „Wozu sollte jemand so etwas machen?“, fragte sie. „Das Geld in der Kasse war unangetastet. Nichts wurde gestohlen. Warum sollte irgendjemand die Kamera manipulieren, den Ladenbesitzer erschießen, dir eine überziehen, die Waffe austauschen und dann einfach gehen, ohne etwas mitzunehmen. Die verdammte Kasse war offen. Er hätte ganz einfach nach dem Geld greifen und dann verschwinden können.“
    „Keine Ahnung, Lady! Aber ich habe mir auch nicht selbst auf den Schädel gehauen, okay? Wie erklären Sie Sich DAS? Warum sollte ich mich selbst bewusstlos schlagen?“
    „Erklär du es mir!“, sagte Serena.
    Blake schüttelte den Kopf und lachte abfällig.
    „Ich kann es nicht erklären! Und warum sollten Sie Sich auch die Mühe machen, die Wahrheit herauszufinden. Ich habe ein langes Vorstrafenregister. Ich wollte den Laden überfallen! Da haben Sie Ihren Schuldigen. Ist doch prima, nicht wahr? So schnell verdienen Sie Ihr verdammtes Geld!“
    Jetzt war die Reihe an ihr, zu lachen.
    „Und du denkst, dass die mir viel Geld für deine Pflichtverteidigung zahlen?“
    Blake schnaubte.
    „Bestimmt mehr, als ich beim Pizza ausfahren verdiene.“
    Serena fuhr sich durch ihren dunkelbraunen Bob und seufzte. Sie wollte diesen Fall gewinnen. Wenn sie die Unschuld dieses Jungen beweisen konnte, dann würde sie in der Liga der Strafverteidiger weiter nach oben steigen und sie hatte ihr Ziel hochgesteckt. Sie wollte die Beste werden. Sie erhob sich und legte die Hände auf den Tisch, sich zu Blake herüberlehnend.
    „Ich will dir helfen. Ich glaube dir!“
    Blake hob den Blick und starrte sie ungläubig an.
    „Warum sollten Sie mir glauben, Lady?“
    „Weil mein Bauch mir sagt, dass du unschuldig bist. Ich habe ein ziemlich zuverlässiges Bauchgefühl. Hör zu. Wir beide haben ein
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