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Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Titel: Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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Vermächtnis an das Hospital die Forderung nach einem psychologischen Institut aufgenommen hat. Ich könnte mehr Geld gebrauchen, aber das geht allen so.«
    »Das ist es auch nicht«, sagte Chalmers. »Ihre Posen und Gefühlsausbrüche deuten auf einen inneren Konflikt hin, auf ein Mißverhältnis zu Ihrer Umgebung.«
    Shea grinste. »Nennen Sie es meinetwegen eine kleine unterdrückte romantische Ader. Ich habe mir das schon lange klargemacht. Sehen Sie, Walt verbringt seine Zeit mit dem Versuch, Tennismeister im Mittelwesten zu werden. Was soll ihm das nützen? Und Gert verbringt Stunden im Schönheitssalon und versucht, wie eine gefallene russische Komtesse auszusehen, obwohl sie dafür gar nicht gebaut ist. Auch so eine Fixierung auf ferne Romantik. Ich mag es, mich schick anzuziehen. Ja und?«
    »Das ist ja auch in Ordnung«, gab Chalmers zu, »solange Sie nicht anfangen, Ihre Einbildungen ernst zu nehmen.«
    Bayard warf ein: »Zum Beispiel zu glauben, Traummädchen existieren.« Shea warf ihm einen schnellen Blick zu.
    Chalmers fuhr fort: »Tja, also, wenn Sie anfangen, unter... ähh... Depressionen zu leiden, lassen Sie's mich wissen. So, und jetzt zum Geschäft.«
    Shea fragte:
    »Weitere Tests mit Knallköpfen?«
    »Nein«, sagte Chalmers. »Wir werden die neuesten Hypothesen über das, was nach unseren Hoffnungen unsere neue Wissenschaft der Paraphysik sein wird, diskutieren und zu klären versuchen, ob wir nicht ein Stadium erreicht haben, in dem weitere experimentelle Bestätigungen möglich sind.
    Ich habe Ihnen gesagt, daß ich meine Prämisse überprüft habe, die Welt sei aus Eindrücken zusammengesetzt, die wir durch unsere Sinne empfangen. Doch es gibt eine Unendlichkeit möglicher Welten, und wenn die Sinne darauf eingestellt werden können, eine unterschiedliche Gruppe von Eindrücken aufzunehmen, würden wir zweifellos feststellen, daß wir in einer anderen Welt leben. Und da habe ich meine zweite Überprüfung angesetzt, hier im Hospital, bei der Untersuchung von...ääh...
    Geisteskranken, hauptsächlich Paranoikern. Sie...« — er nickte Bayard zu — »haben mich mit Ihrem Bericht mit der korsakowschen Psychose auf die richtige Spur gebracht.
    Der nächste Schritt wäre es, diese theoretischen Daten ins Experiment umzusetzen: das heißt zu bestimmen, wie man Personen und Objekte von einer Welt in eine andere übermittelt. Bei den Geisteskranken ist diese Verschiebung nur teilweise da, sie findet unwillkürlich statt und mit erschreckenden Folgen für die Psyche. Wenn...«
    »Einen Augenblick«, unterbrach Shea. »Wollen Sie damit sagen, eine vollständige Verschiebung würde den Körper eines Menschen tatsächlich in eine dieser anderen Welten transportieren?«
    »Höchstwahrscheinlich«, bestätigte Chalmers, »denn der Körper nimmt alle Empfindungen auf, die der Verstand erlaubt. Um es vollständig zu demonstrieren, wäre es notwendig, es auszuprobieren, und ich weiß nicht, ob es das Risiko wert ist. Die andere Welt könnte so unterschiedliche Gesetze haben, daß eine Rückkehr unmöglich wäre.«
    Shea fragte: »Sie meinen, wenn es sich beispielsweise um eine Welt der klassischen Mythologien handelt, dann wären ihre Gesetze die der griechischen Magie statt der modernen Physik?«
    »Exakt. Aber...«
    »Hee!« entfuhr es Shea. »Dann wird die neue Wissenschaft der Paraphysik die Naturgesetze all dieser verschiedenen Welten einschließen, und das, was wir Physik nennen, ist nur ein besonderer Fall der Paraphysik...«
    »Nicht so schnell, junger Mann«, sagte Chalmers. »Für den Augenblick halte ich es für klug, unseren Begriff der >Paraphysik< auf den Wissenszweig zu beschränken, der die Beziehung dieser vielfachen Universen untereinander betrifft, vorausgesetzt, sie existieren tatsächlich. Sie werden sich erinnern, daß der sorglose Umgang mit dem Terminus >Metaphysik< dazu geführt hat, daß er praktisch zum Synonym für >Philosophie< geworden ist.«
    »Die wiederum«, sagte Shea, »von einigen als eine Art der wissenschaftlichen Erkenntnis, von anderen als Erkenntnis außerhalb der Wissenschaft betrachtet wird; und wieder andere halten sie für unwissenschaftlich und daher für keinerlei Erkenntnis.«
    »O ja, o ja, sehr nett formuliert«, sagte Chalmers und zog ein kleines schwarzes Notizbuch hervor. »E. T. Bell hätte es nicht präziser sagen können. Ich werde diese Feststellung über die Stellung der Philosophie in mein nächstes Buch aufnehmen.«
    »Hee!« warf Shea ein und
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