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Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens

Titel: Harold Shea 01 - An den Feuern des Nordens
Autoren: Fletcher Lyon Sprague & Pratt de Camp
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vernichten.
    Shea schwang die schwere Waffe in dem Versuch, den Hieb zu parieren. Er wußte nicht, wieso, aber in diesem Augenblick wurde das Schwert so leicht wie ein Strohhalm. Die Klingen trafen aufeinander. Mit einem kreischenden, metallischen Geräusch fuhr Sheas Schwert mitten durch die brennende Klinge.
    Die Spitze segelte über seinen Kopf und landete mit heutigem Knistern in einem Busch. Beinahe ohne Sheas Zutun fuhr seine Klinge in eine Ausfall-Quart und durch die Kehle des Ungeheuers. Mit einem erstickten Aufschrei krachte der Riese auf die Erde.
    Shea wirbelte herum. Hinter dem Rand der Rinne war Heimdall mit seinem großen Gegner beschäftigt, ihre Klingen blitzten auf. Doch der dritte Riese kam schon heran. Shea kletterte hinauf und rannte auf ihn zu; es überraschte ihn selbst, daß er ihn mit höchster Lautstärke anschrie.
    Der Riese änderte seine Richtung und türmte sich Sekundenbruchteile später über Shea auf. Den ersten Schlag parierte Shea leicht. Unentschlossen zögerte der Riese; Shea erkannte seine Chance, verkeilte beide Klingen mit einer Oktav und machte einen Ausfall. Das Flammenschwert des Riesen wurde gegen seinen Besitzer gestoßen, und Sheas Spitze traf mit solchem Schwung in den Bauch des Gegners, daß Shea fast auf den niederstürzenden Körper des Ungeheuers fiel.
    »Hoho!« rief Heimdall. Er stand über seinem gefällten Gegner; im trübroten Schein der auf dem Boden liegenden Flammenschwerter waren die schrecklichen Wunden im Körper des Riesen zu erkennen. »Durch die Eingeweide! Noch nie habe ich einen Mann gesehen, der sein Schwert wie einen Spieß benutzte, zustieß statt zuzuschlagen. Bei Thors Hammer, Beschwörer Harald, ich hatte nicht erwartet, in dir einen so guten Waffenträger zu finden! Ich habe Männer, die sich Berserker und Meister nannten, mit schlechteren Leistungen gesehen.« Er lachte und warf sein Schwert in die Luft, um es beim Griff aufzufangen.
    »Zur Zeit wirst du gewiß zu meinem Haufen gehören. Auch wenn es eigentlich nichts Bemerkenswertes ist, wenn man sieht, was für ein Schwert du hast.«
    Das große Schwert war wieder schwer geworden und zog Sheas Arm nach unten. Vom Griff tropfte Blut auf seine Hand.
    »Es sieht für mich wie ein normales Schwert aus«, sagte er.
    »Ganz und gar nicht. Das ist das Zauberschwert, Freys unbesiegbares Hundingsbana, das Surt eines Tages den Tod bringen wird. Hee! Götter und Menschen werden diesen Tag hoch preisen, denn die letzte der Kriegswaffen der Äsen ist wiedergefunden! Aber wir müssen uns sputen. Snögg!«
    »Hier«, sagte der Troll und kam aus einem Farngebüsch hervor. »Habe vergessen zu sagen. Ich legen Trollzauber auf Schwert, damit Licht von Klinge Riesen nicht zeigen, wo wir gehen. Wird vergehen in einen Tag oder zwei.«
    »Kannst du uns sagen, wo in der Nähe ein hoher, kalter Berg ist?« fragte Heimdall.
    »Gibt einen — oh, viele Meilen im Norden. Heißen Steinbjörgen. Gehen drei Tag.«
    »Das sind alles andere als gute Nachrichten«, sagte Heimdall.
    »Wir haben schon die fünfte Nacht seit Thors Spielchen mit den Riesen von Jötunheim. So lang, wie sein Reiseweg ist, müßte der Wanderer morgen an den Toren der Hölle sein. Dort müssen wir ihn finden, davon hängt viel ab.«
    Shea hatte überlegt. Wenn er genug wußte, um ein Beschwörer zu sein, warum sollte er da sein Wissen nicht anwenden?
    »Kann ich ein paar alte Besen bekommen?« fragte er.
    »Besen? Seltsam sind deine Wünsche, Beschwörer aus einer anderen Welt«, sagte Heimdall.
    »Wofür du Besen brauchen?« fragte Snögg.
    »Vielleicht kann ich einen Zaubertrick anwenden.«
    Snögg dachte nach. »In Knechthaus, zwei Meilen im Osten, sind vielleicht Besen. Knecht werden krank, sterben.«
    »Führ uns hin!« sagte Shea.
    Wieder ging es durch die Dunkelheit. Ab und zu blinkte ein kleines Licht in der Ferne auf, wo sich einige der Suchtrupps der Riesen bewegten, aber keiner kam ihnen nahe.

10
     
    Die Hütte des Knechts stellte sich als krummwinkliger Haufen aus Basaltblöcken, mit Moos ausgestopft, heraus. Die Tür hing schief in den Angeln. Im Innern war es zu dunkel, um irgend etwas zu sehen.
    »Snögg«, fragte Shea, »kannst du den Zauber ein wenig von dem Schwert nehmen, damit wir etwas Licht haben?«
    Er streckte das Schwert aus. Murmelnd ließ Snögg seine Hände über die Klinge gleiten. Ein schwacher goldener Schein ließ in einer Ecke des einzigen Zimmers der Hütte zwei Besen sichtbar werden. Einer war ziemlich neu, der
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