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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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gefedert.“
    „Was wäre gewesen …?“ Sie unterbrach sich und dachte einen Augenblick nach. „Was wäre gewesen, wenn ich früher damit herausgerückt wäre? Hätte ich dann jemanden retten können?“
    „Keine Ahnung“, antwortete er. „Aber Liebes, als du aufgerufen wurdest, bist du aufgestanden, du hast die Wahrheit gesagt und dabei geholfen, dass die Sache verfolgt werden konnte. Du solltest sehr stolz auf dich sein. Ich bin sehr stolz auf dich. Wir alle sind es.“
    Am nächsten Nachmittag fuhr Mike gegen vier zum Haus des Generals hinaus. Als er vor dem Eingang parkte, sah er jemanden an der Koppel stehen, die Arme auf die obere Latte gestützt, einen Fuß auf die untere. Es war der, mit dem Mike sprechen wollte, also ging er den kleinen Hügel hinunter. „Tom“, sprach er den Jungen von hinten an.
    Tom drehte sich um, sah, dass es Mike war, und begrüßte ihn: „Wie geht’s?“
    „Gut. Und wie sieht’s bei dir aus?“ Mike stellte sich in derselben Haltung mit einem Fuß auf der unteren und den Armen auf der oberen Latte neben ihn an den Zaun.
    „Geht so“, antwortete Tom.
    „Irgendwelche Probleme in der Schule?“, fragte Mike weiter.
    „Nö“, meinte Tom. „Es wird ‘ne Menge gequatscht, aber ich beantworte keine Fragen.“
    „Was quatschen die Leute denn?“, fragte Mike.
    Tom zuckte mit den Achseln. „Ein paar Leute sind der Meinung, dass ich ihn ans Messer geliefert habe, aber niemand weiß Genaues. Das heißt, niemand außer Brenda.“
    „Das war gute Arbeit, Tom. Ich weiß, es war hart für dich.“
    Tom lachte, es klang verstimmt und wenig amüsiert. „Ja, aber dann auch wieder nein. Für mich gab es nur zwei Möglichkeiten – entweder helfen, ihn zu überführen, oder Kleinholz aus ihm machen.“
    „Mir wäre es genauso gegangen.“
    „Hat es sich wenigstens gelohnt? Werdet ihr diesen kleinen Scheißer dingfest machen?“
    „Ja, er ist absolut versenkt. Fast auf der Stelle hat er damit angefangen, alles auszupacken. Eine Zeit lang hat er noch geglaubt, alles auf Lancaster schieben zu können, aber wie sich herausgestellt hat, ist Lancaster zwar jemand, der sich gerne betrinkt und zudröhnt, aber Whitley ist derjenige, der es auf die Mädchen abgesehen hatte.“
    Tom zuckte zusammen. „Na super. Ich hätte ihn doch lieber einfach umbringen sollen.“
    „Das wäre dir nicht gut bekommen. Also, du lässt dich nicht unterkriegen?“
    Achselzuckend antwortete Tom: „Gleich nach meinem Abschluss werde ich mit der Grundausbildung bei der Armee beginnen. Dann kommt West Point. Ich werde schon klarkommen.“
    „Bis dahin wird aber noch einiges passieren. Der Abschlussball und solche Sachen …“
    „Nein. Ich bring’s einfach hinter mich. Ehe du dich versiehst, bin ich weg.“
    „Wie steht es denn mit Brenda?“, fragte Mike.
    „Ich habe kein Mädchen mehr, Mann. Ich habe sie verraten. Sie ist fertig mit mir.“
    „Bist du dir da sicher?“
    „Oh ja. Wir reden nicht miteinander. Sie schaut mich nicht einmal an.“
    „Ich habe sie gesehen, als sie im Sheriff’s Department war. Sie trägt noch immer das Armband, das du ihr geschenkt hast, dieses hübsche mit ihrem Namen.“
    „Ich weiß. Und damit will sie mich nur bestrafen, glaube ich. Sie will mir doch nur falsche Hoffnungen machen.“
    „Vielleicht stimmt das nicht so ganz“, gab Mike zu bedenken. „Vielleicht hatte sie einfach nur Angst und war wütend, wollte aber eigentlich gar nicht wirklich Schluss machen.“
    „Ich wünschte, es wäre so.“ Tommy lehnte sich über den Zaun und ließ den Kopf hängen. „Nein, sie hat gesagt, dass sie mich hasst, und sie verhält sich auch ziemlich danach.“
    „Bedauerst du, was du getan hast?“
    „Nein, so weit würde ich nicht gehen“, antwortete Tom. „Der Kerl musste aufgehalten werden. So etwas darf nicht passieren. Es ist falsch.“ Er hustete. „Aber ich wusste, dass ich dafür zahlen müsste.“
    Mike klopfte ihm mit der Hand auf den Rücken. „Tom, ein Mann, der tut, was er tun muss, auch wenn er dafür zahlen muss, ist ein Mann, den ich im Rücken haben will, wenn es Schwierigkeiten gibt. Du hast die richtige Entscheidung getroffen.“
    „Sicher“, bestätigte Tom wenig getröstet und fügte hinzu: „Ich bin froh, dass ihr ihn habt.“
    „Ich habe Besuch für dich mitgebracht“, sagte Mike.
    Tom richtete sich auf. „Ja? Wen denn?“
    Mike wies mit dem Kopf über die Schulter, und Tom drehte sich um. Ungefähr sieben Meter weiter stand Brenda, die
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