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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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hättest dich weigern können, überhaupt mit jemandem zu sprechen, du hättest dich krank stellen können … Mir fallen hundert Möglichkeiten ein, wie du es hättest schaffen können, nicht zu helfen. Aber du hast dich da durchgekämpft. Und da ich weiß, was das für dich bedeutet, wollte ich mich nur bei dir bedanken.“
    Sie sah ihn an. „Warum wollen Sie mir danken?“
    „Nun, es ist mein Ort. Ihr seid meine Familie, meine Leute. Indem ich meinen Job mache, versuche ich, eure Sicherheit zu gewährleisten. Glaube mir, ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, einige dieser Fragen zu beantworten.“
    „Ja. Ihre Frau“, sagte sie. „Sie halten mich doch sicher nur für eine ziemlich große Memme, weil ich so lange damit gewartet habe, wo Ihre Frau das alles doch so mutig durchgezogen hat.“
    „Absolut nicht, Brenda. Erstens, meine Frau ist einunddreißig. Zweitens, sie ist nicht nur Juristin, sondern hat Erfahrung damit, wie man gefährliche Kriminelle strafrechtlich verfolgt. Drittens, sie hatte in mir und Jack und vielen anderen eine große Unterstützung. Du bist noch ein Mädchen, das die meiste Zeit nicht mal genau wusste, was überhaupt genau passiert war. Du musstest eine Menge bewältigen.“
    „Danke. Das kann man wohl sagen.“
    „Wirklich, Mädel. Was uns beide angeht, Brie und mich, wir haben einige beängstigende Geschichten erlebt und inzwischen schon ein ganz dickes Fell. Alles, was wir jetzt wollen, ist ein friedliches Leben in einem friedlichen Ort.“ Er lachte. „Meine Güte, ich hoffe, das ist nicht zu viel verlangt.“
    Eine ganze Weile blieb sie still, dann sagte sie: „Es tut mir leid, dass Sie das alles erleben mussten. Ich weiß, wie es ist.“
    „Danke, mir ist klar, dass du es weißt. Hoffentlich haben wir das jetzt hinter uns. Wir wollen eine Familie gründen, weißt du. Wenn man einmal so alt ist wie ich, will man nicht mehr so viele Chancen dazu verpassen.“
    „Waren Sie stolz auf sie? Auf Ihre Frau?“
    „Oh, Mädel“, antwortete er in einem Atemzug. „Sie war erstaunlich. Sie hatte solche Angst, war innerlich total krank und so verletzlich … Aber es gibt da etwas, das man lernt, wenn man älter wird. In der Regel ist es einfach besser, sich der Gefahr und der Angst zu stellen, anstatt auszuweichen. Am Ende kommt es immer darauf an, dass man nichts zu bedauern hat.“
    „Weil es niemals so schlimm ist, wie man befürchtet hat?“, fragte sie.
    Er lachte. „Wer hat dir denn das erzählt? Manchmal ist es so schlimm, wie man befürchtet hat, oder sogar noch schlimmer. Und manchmal muss man es trotzdem tun, und zwar deswegen, weil andernfalls das Leben hinterher einfach nicht mehr so viel wert wäre. Brie ist da ein perfektes Beispiel. Sie hat den Kerl vor Gericht gebracht, weil er Frauen vergewaltigt hat. Dabei wusste sie, dass er weitere Frauen verletzen würde, wenn er davonkäme und sogar frei wäre, sie selbst zu verfolgen. Ihn aber einfach zu ignorieren, hätte nicht nur dieselben Folgen gehabt, nein, darüber hinaus hätte sie dann auch noch damit leben müssen, nie versucht zu haben, das Richtige zu tun. Doppelter Schmerz. Doppeltes Bedauern. Wenn man sein Bestes gibt und nicht zum Ziel kommt, ist das keine Schande. Aber nichts zu tun? Das führt nur dazu, dass man hinterher umso schwerer damit leben kann.“
    „Der Detective sagt, dass er nicht weiß, was mit diesen Kerlen wird … dass er nicht einmal weiß, ob es überhaupt zu einer Gerichtsverhandlung kommt.“
    „Sie wissen nicht, ob die beiden überhaupt eine Freiheitsstrafe verbüßen müssen. Ich glaube, dass fast alle Drogendelikte wegen dieser Informationen, die der Polizei bei größeren Fällen helfen werden, fallen gelassen wurden. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass sie deswegen auch nur ein einziges dieser Sexualdelikte einstellen werden. Wenn ich Whitleys Anwalt wäre, würde ich allerdings versuchen, ihn davon zu überzeugen, dass ihm mit einem Geständnis und einer Absprache mit der Staatsanwaltschaft im Vorfeld besser gedient wäre, als wenn er sich auf eine Gerichtsverhandlung einlässt. Vor Gericht ist er geliefert.“
    „Muss er denn nicht ins Gefängnis?“, fragt sie.
    „Mach dir keine Sorgen, Brenda. Er ist über achtzehn, wenn auch nur knapp. Er ist nicht mehr hier. Du wirst ihn in der Schule nicht mehr sehen. Seit er auf Kaution raus ist, lebt er in einer anderen Stadt bei seinem Vater. Er wird nicht mehr hierher zurückkommen. Hier würde er geteert und
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