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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Telefonnummern vom Krankenhaus, Jacks Vater Sam und auch die von Mels altem Handy, das sie auf dem Weg nach Sacramento aufladen wollten und dann bei sich haben würden.
    „Gibt es schon einen Verdächtigen? Kannte sie den Kerl?“
    „Ich weiß nichts, außer, in welchem Zustand sie sich befindet. Wenn wir unterwegs das Telefon aufgeladen haben und aus den Bergen und den Redwoods raus sind, werde ich meinen Dad anrufen und hören, was er mir sonst noch sagen kann. Jetzt muss ich los. Ich muss zu ihr.“
    „Sicher“, stimmte Mike ihm zu. „Okay. Ich werde mein Handy rund um die Uhr in der Tasche behalten, und ich werde das Krankenhaus anrufen und schauen, was ich herausfinden kann.“
    „Danke. Das weiß ich zu schätzen“, sagte Jack und legte auf.
    Mike blieb auf dem Seitenstreifen stehen und starrte geraume Zeit nur hilflos das Telefon an, während er in Gedanken wiederholte: Nicht Brie. Oh Gott, nicht Brie!
    Ihm schossen Erinnerungen an gemeinsame Zeiten durch den Kopf. Vor ein paar Monaten war Brie nach Virgin River gekommen, um ihren neuen Neffen kennenzulernen, Jack und Mels Baby. Mike hatte sie zu einem Picknick am Fluss eingeladen. Es war ein ganz besonderer Platz, wo der Fluss breit, aber zu flach war, um für Angler interessant zu sein. An einen Felsblock gelehnt hatten sie am Ufer ihr Essen verzehrt, während sie dem Wasser lauschten, das leise flüsternd über die Steine lief. Junge Liebespaare und Teenager kamen oft an diesen Ort, und der große alte Fels am Flussufer hatte manch wunderbare Dinge gesehen und wahrte viele Geheimnisse. Tatsächlich waren ein paar davon seine eigenen, denn an diesem Tag hatte er lange Bries Hand gehalten, und sie hatte sie ihm nicht entzogen. Zum ersten Mal war ihm aufgefallen, wie sehr er von ihr angezogen war. Ein Schwarm. Mit siebenunddreißig Jahren schien es ihm der Schwarm eines alten Mannes zu sein, aber verflucht, er litt dieselben Qualen wie ein Sechzehnjähriger.
    Vor ein paar Jahren schon war Mike ihr erstmals begegnet, als er zu ihrem Bruder Jack nach Sacramento gefahren war, der kurz vor seinem letzten Irakeinsatz Urlaub hatte und seine Familie besuchte. Damals hatte Mike keine Ahnung gehabt, dass man seine eigene Reserveeinheit aktivieren und er Jack dort wiedersehen würde, um ein zweites Mal unter seinem Kommando zu dienen. Natürlich war Brie, die kurz zuvor einen Polizeibeamten aus Sacramento geheiratet hatte, auch dort gewesen. Nett, hatte Mike damals gedacht. Sie war Staatsanwältin im Bezirk Sacramento, der Hauptstadt des Bundesstaates. Mit ihren ein Meter sechzig war sie klein und wirkte mit ihrem langen braunen Haar, das ihr fast bis zur Taille reichte, wie ein Mädchen. Aber sie war kein Mädchen. Ihren Lebensunterhalt verdiente sie damit, hartgesottene Kriminelle hinter Schloss und Riegel zu bringen, und sie hatte den Ruf, zu den härtesten Staatsanwälten des Bezirks zu gehören. Von Anfang an hatte Mike ihre Intelligenz und ihren Mut bewundert, von ihrer Schönheit ganz zu schweigen. Damals, in seinem früheren Leben, bevor auf ihn geschossen wurde, hätte er sich von der bloßen Präsenz eines Ehemanns eigentlich nicht sonderlich entmutigen lassen, aber sie waren frisch verheiratet und Brie war total verliebt. Ein anderer Mann existierte für sie überhaupt nicht.
    Als Mike sie dann kurz nach der Geburt von Jacks Sohn in Virgin River wiedersah, versuchte sie gerade, sich von einer schmerzhaften Scheidung zu erholen. Ihr Mann hatte sie für ihre beste Freundin verlassen, und Brie war am Boden zerstört. Einsam. Zutiefst verletzt. Am liebsten hätte Mike sie sofort in die Arme geschlossen und getröstet, denn auch er litt. Aber Brie, von der Untreue ihres Mannes niedergeschmettert, war entschlossen, ihr Herz nicht noch einmal aufs Spiel zu setzen, und wollte von Männern nichts mehr wissen, schon gar nicht von einem weiteren Playboy, der in seinem Leben mehr als genug Frauen gehabt hatte. Noch etwas anderes erschwerte die Sache: Sie war Jacks kleine Schwester, und der verhielt sich ihr gegenüber dermaßen beschützerisch, dass es schon beinahe lächerlich war. Und Mike selbst war auch längst nicht mehr der getriebene, leichtsinnige Latino Lover. Er war ein Krüppel. Sein Körper funktionierte einfach nicht mehr richtig.
    Gerade mal zwei Wochen war es jetzt her, dass er sie zuletzt gesehen hatte. Mit dem Rest ihrer Familie war sie nach Virgin River gekommen, um bei der Rahmenerrichtung von Jacks neuem Haus zu helfen. Gleich am Tag darauf
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