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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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wurden dann Preacher und seine Frau Paige in diesem Rahmenwerk getraut. Bei der Hochzeitsfeier hatte Mike – für einen Mann, der vor sechs Monaten noch kaum hatte laufen können – mit Brie eine ganz schön flotte Sohle auf den Tanzboden gelegt. Es war ein fantastisches Fest mit massenhaft guter alter Hausmannskost und aufflammenden Barbecues. Auf dem Fundament von Jacks unfertigem Haus hatte man einfach die Stühle an den Rand gerückt, eine Band aufgestellt und die Holzbalken mit Blumengirlanden geschmückt. Lachend hatte er Brie in den Armen gehalten und sie mit Hingabe herumgewirbelt, und immer, wenn es das Tempo zuließ, hatte er seine Wange an ihre gelegt und ihr zum Spaß verschwörerisch zugeflüstert: „Dein Bruder sieht uns ganz finster an. Ich frage mich, was wohl der Grund dafür sein mag.“ Sie lachte.
    „Ich glaube, er will nicht, dass du einem Mann nahe kommst, der ihm selbst so ähnlich ist“, spekulierte Mike.
    Das schien sie mächtig zu erheitern. Sie legte den Kopf zurück und lachte ein wenig zu laut. „Bilde dir nur nichts ein“, wiegelte sie ihn ab. „Mit deinem großen Erfolg bei Frauen hat das gar nichts zu tun. Du bist ein Mann, der sich seiner kleinen Schwester nähert. Das reicht.“
    „Aber du bist kein Baby mehr“, erwiderte er und zog sie näher an sich. „Und ich glaube, es macht dir viel zu viel Spaß, ihn anzustacheln. Weißt du denn nicht, dass er in seinem Zorn gefährlich ist?“
    Unverkennbar hielt sie ihn ein wenig fester. „Nicht für mich“, flüsterte sie.
    „In dir steckt ein Teufel“, sagte er und küsste sie todesmutig auf den Hals.
    „Und in dir ein Narr“, konterte sie und neigte den Kopf ein klein wenig zur Seite, um ihm mehr von ihrem wunderschönen sinnlichen Hals zu bieten.
    In früheren Zeiten hätte er einen Weg gefunden, um mit ihr allein zu sein. Er hätte sie verführt und auf eine Weise geliebt, von der sie später geträumt hätte. Aber drei Kugeln hatten ein paar Dinge entschieden. Dazu wäre er heute nicht mehr in der Lage, selbst wenn es ihm gelungen wäre, sie den Argusaugen ihres Bruders zu entziehen. Also sagte er nur: „Du legst es darauf an, dass ich mir noch ein paar Kugeln einfange.“
    „Oh, ich bezweifle, dass er dich tatsächlich erschießen würde. Aber seit Ewigkeiten habe ich keine dieser altmodischen Hochzeitsprügeleien mehr erlebt.“
    Beim Abschied hatte er sie kurz umarmt, und ihr süßer Duft war ihm zu Kopf gestiegen, als er ihre Wange an seiner fühlte, er die Arme um ihre Taille legte und sie an sich drückte. Es war etwas mehr als eine rein freundschaftliche Geste. Sie war zweideutig. Und – sie hatte sie erwidert. Er nahm an, dass ihr das Flirten einfach Spaß machte. Dass sie es genoss, das Feuer ein wenig zu schüren. Aber für ihn bedeutete es sehr viel mehr als das. So wie Brie ihn unruhig machte und seine Gedanken fesselte, lag es nahe, dass sie ihm Herz und Seele auf diese machtvolle Art rauben könnte, die ihn alle Frauen seiner Vergangenheit vergessen ließ. Wenn er denn dazu fähig wäre, Liebe mit ihr zu machen. Aber das konnte er ihr wirklich nicht mehr bieten, auch wenn es ihn nicht davon abhielt, an sie zu denken, sich nach ihr zu sehnen.
    Mike konnte es nicht länger ertragen, über das Bündel an Übermut und Beherztheit nachzudenken, das sich da jetzt gebrochen und vergewaltigt in einem Krankenhaus befand. Sein Herz lag in tausend Stücken und litt mit ihr, er konnte es nicht erwarten zu erfahren, dass für sie alles wieder in Ordnung kommen würde.
    Er stellte den Gang seines Geländewagens auf Drive, sah sich über die Schulter um und fuhr wieder auf den Highway. Er gab Vollgas und zog im schnellen Verkehr quer über zwei Fahrspuren, um die Ausfahrt nach Sacramento noch zu erwischen.
    Als Mike zwei Stunden später das Bezirkskrankenhaus erreichte, wählte er die Nummer von Sams Handy und teilte ihm mit, dass er angekommen war und gern wissen wollte, wo er sie finden könnte. Eine Staatsanwältin, die das Opfer eines Verbrechens geworden war, würde sich nicht auf einer normalen Station befinden. Zweifellos wurde sie bewacht.
    Sam kam zum Eingang des Krankenhauses und streckte ihm die Hand entgegen. „Mike. Gut, dass du gekommen bist. Ich weiß, dass Jack dir das hoch anrechnen wird.“
    „Ich war auf dem Weg in den Süden und sowieso ganz in der Nähe. Brie ist für mich eine besondere Freundin. Ich werde alles tun, was ich tun kann.“
    Sam drehte sich um und ging zu den Fahrstühlen.
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