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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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Eine hübsche junge Frau, die gerade von ihrem Mann verlassen worden war und darunter litt, dass er sie betrogen hatte. Und Mike dachte, dass man schon ein Idiot sein musste, um sie aufzugeben. Er begriff es nicht.
    Dieser Prozess gegen den Vergewaltiger war eins der schwierigsten Verfahren ihrer Laufbahn gewesen. Sie hatte Monate gebraucht, um eine Anklage wegen Serienvergewaltigung gegen den Verdächtigen vorzubereiten. Die forensischen Indizien waren stark, aber am Schluss war die einzige Zeugin, die sie nicht hängen ließ, eine Prostituierte mit einem schlechten Ruf, und der Kerl wurde freigesprochen. Ihn hatte Brie, als sie wieder bei Bewusstsein war, der Polizei als ihren Vergewaltiger benannt.
    Irgendwann in den frühen Morgenstunden drehte sie Mike ihr verschwollenes Gesicht zu und öffnete die Augen … oder versuchte es. Eins blieb unter einer dicken Prellung zum Teil geschlossen. Er rutschte näher. „Brie“, flüsterte er. „Ich bin es, Brie. Ich bin bei dir.“
    Sie verdeckte ihr Gesicht mit den Händen und rief: „Nein! Nein!“
    Vorsichtig fasste er ihre Handgelenke. „Brie! Ich bin es. Mike. Es ist in Ordnung.“
    Aber sie ließ nicht zu, dass er ihr die Hände vom Gesicht zog. „Bitte“, wimmerte sie mitleiderregend. „Ich will nicht, dass du siehst, wie …“
    „Liebes, ich habe dich bereits gesehen“, versuchte er, sie zu beruhigen. „Ich sitze schon seit Stunden hier. Lass los. Es ist in Ordnung.“
    Endlich erlaubte sie ihm, ihre Hände langsam von dem zerschundenen Gesicht wegzuziehen. „Warum? Warum bist du hier? Du solltest nicht hier sein!“
    „Jack wollte, dass ich ihm dabei helfe zu verstehen, wie die Ermittlungen laufen. Aber ich wollte hier sein. Brie, ich wollte für dich hier sein.“ Sanft strich er ihr über die Stirn. „Es wird alles wieder gut mit dir.“
    „Er … er hat meine Waffe …“
    „Das weiß die Polizei, Liebes. Du hast nichts falsch gemacht.“
    „Er ist so gefährlich. Ich habe versucht, ihn zu kriegen. Und genau deshalb hat er das auch getan. Ich hatte vor, ihn lebenslänglich hinter Gitter zu bringen.“
    An Mikes Kiefer pulsierten Muskeln, aber seine Stimme blieb leise. „Es ist okay, Brie. Es ist jetzt vorbei.“
    „Haben sie ihn gefunden?“, fragte sie. „Haben sie ihn festgenommen?“
    Oh, wie sehr wünschte er, sie würde nicht danach fragen. „Noch nicht.“
    „Weißt du, warum er mich nicht umgebracht hat?“, fuhr sie fort, während ihr eine Träne aus dem geschwollenen Auge trat und über den Rücken ihrer blau verfärbten Nase nach unten lief. Liebevoll wischte er sie ab. „Er hat gesagt, er will nicht, dass ich sterbe. Er will, dass ich noch einmal versuche, ihn zu kriegen, und noch einmal zusehe, wie er davonkommt. Er hat ein Kondom benutzt.“
    „Ach, Liebes …“
    „Ich werde ihn kriegen, Mike.“
    „Bitte … denk jetzt nicht darüber nach. Ich will die Schwester rufen, damit sie dir noch ein Beruhigungsmittel gibt.“ Er drückte auf den Knopf, und die Krankenschwester erschien sofort. „Brie braucht etwas, um wieder einschlafen zu können.“
    „Aber sicher“, sagte sie.
    „Ich werde ja doch nur wieder aufwachen“, wandte Brie ein. „Und ich werde doch nur immer wieder dieselben Gedanken haben.“
    „Versuche zu schlafen.“ Mike beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich werde hier neben deinem Bett bleiben. Und vor der Tür sitzt ein Polizist. Du bist vollkommen sicher.“
    „Mike“, flüsterte sie, und einen ganzen Moment lang hielt sie seine Hand fest. „Hat Jack dich darum gebeten zu kommen?“
    „Nein“, antwortete er und strich ihr zärtlich über die Stirn. „Aber als ich hörte, was dir zugestoßen war, musste ich kommen“, flüsterte er. „Ich musste einfach.“
    Sie erhielt ihr Beruhigungsmittel durch die Infusion, und als es zu wirken begann, schloss sie langsam wieder die Augen. Ihre Hand rutschte aus seiner, und Mike lehnte sich im Stuhl zurück. Dann setzte er die Ellbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen. So weinte er leise.
    Jack war noch vor Sonnenaufgang wieder im Krankenhaus, ohne dass er sonderlich ausgeruht wirkte. Aber er hatte geduscht und sich rasiert. Unter seinen Augen, die von innen beängstigend hell funkelten, lagen dunkle Ringe. Mike hatte Schwestern, die er liebte; er konnte sich vorstellen, welcher Zorn in Jack brodelte.
    Mike ging mit Jack vor die Tür von Bries Zimmer, wo sie leise miteinander sprachen. Er berichtete ihm, dass
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