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"Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten

"Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten

Titel: "Hinsetzen, anschnallen, Klappe halten!" - die unglaublichsten Mitfahrgeschichten
Autoren: Heyne
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    Mit Fremden fahren könnte man das nennen, was Tag für Tag Zigtausende Reiselustige praktizieren. Von München nach Hamburg, von Schwetzingen nach Salzgitter, von Leipzig nach Köln. Nahezu jede Stadt und jeder Ort Deutschlands lässt sich via Mitfahrzentralen, die im Internet inserieren, erreichen. Inzwischen werden zunehmend auch außerdeutsche Ziele angeboten.
    Mitfahren boomt, gerade in Zeiten steigender Spritpreise. Fernbeziehung, Heimatbesuch oder ein Wochenende bei Freunden  – das sind die wohl häufigsten Gründe für diese Art des Reisens. Wobei neben die Möglichkeit, weite Strecken für kleines Geld zurückzulegen, auch der Spaßfaktor tritt, denn Fahrgemeinschaften sind deutlich unterhaltsamer und spannender als einsame Stunden allein hinterm Steuer. Und deshalb für alle, die anderen Menschen offen und neugierig begegnen, eine tolle Alternative.

    Seit vielen Jahren fahren wir auf diese Weise quer durch Deutschland. In beiden Varianten, mal als Fahrer, mal als Mitfahrer. Dabei haben wir nicht nur einen kleinen Beitrag für die Umwelt geleistet und eine Menge Geld gespart, sondern auch die unterschiedlichsten Menschen getroffen. Unsere Fahrten fanden zu einem großen Teil zwischen München, Stuttgart, Heidelberg und dem Ruhrgebiet statt, was mit unseren Wohnorten und denen unserer Familien zusammenhängt. Darüber hinaus haben wir Freunde und Bekannte besucht oder sind für Kurztrips zu Konzerten und anderen Events zu Fremden ins Auto gestiegen. So kommen viele Jahre Erfahrung zusammen und unzählige kleine und große Abenteuer und Geschichten unterschiedlichster Art.
    Bereits im Winter 2010 haben wir uns, im Auto auf dem Weg von Stuttgart nach Heidelberg, entschlossen, unsere originellsten Erlebnisse aufzuschreiben. Nachdem wir die ersten Geschichten zu Papier gebracht hatten, erfasste uns eine regelrechte Gier nach immer Neuem, sodass wir fortan noch häufiger Mitfahrgelegenheiten nutzten. Die Ausbeute liegt hier vor. Von den nettesten und lustigsten Erlebnissen erzählen wir
in diesem Buch ebenso wie von skurrilen, verrückten und abstrusen Begebenheiten. Denn wer regelmäßig in fremden Autos sitzt oder fremde Menschen an Bord hat, kann wirklich so einiges erzählen.
    Wir freuen uns auf viele weitere Fahrten durch die Welt und hoffen, dass auch mal jemand einsteigt, der unser Buch gelesen hat.
     
    Petra Brumshagen und Nina Petersmann

Vor dem Start
»Wie komm ich da bloß rein?«
    Einsteigen schwer gemacht
    Nina und ich warten im Auto an einer Tankstelle in Heidelberg, wo wir zwei Mitfahrer aufsammeln sollen. Während Nina tankt, steigt der erste schon ein und nimmt hinter Ninas Fahrersitz Platz. Kurz darauf, Nina bezahlt gerade, trifft der andere ein und klopft von außen gegen meine
Scheibe. Ich öffne zur Begrüßung die Beifahrertür, und er sagt fröhlich »Hallo!«. Dann macht er sich plötzlich an meinem Sitz zu schaffen und fummelt an dem Hebel zum Verstellen meiner Rückenlehne herum. »Äh, kann ich dir helfen?«, frage ich perplex.
    »Nee, ich hab’s gleich«, erwidert er nur, doch meine Verwunderung steigt, als der Bursche auch
noch anfängt, sein Bein hinter meinen Sitz zu quetschen. »Mist, wie funktioniert denn das bei dieser Karre?«, flucht er sichtlich irritiert.
    Endlich geht mir ein Licht auf, was es auf sich hat mit seinen Verrenkungen. »Hey, versuch’s mal durch die hintere Tür. Die Karre ist nämlich ein Viertürer!«
     
    Petra
    Eine ganz eigene Philosophie
    »Ich habe für alles meine ganz eigene Philosophie«, erklärt die aufgedrehte Rothaarige, als wir zu dritt in einem Fiat 500 sitzen und auf den vierten Mann warten, damit wir losfahren können.
    Stuttgart – München ist angesagt. Die Philosophin hat uns schon jetzt halb totgequatscht, vor allem auf den Typen auf dem Beifahrersitz scheint sie’s abgesehen zu haben. Er tut mir richtig leid, der arme Kerl, und ich frage mich, ob das wohl die ganze Fahrt über so weitergeht.
    »Also, wenn mir einer querkommt, weiß ich genau, was ich sage. Ich wusste von Kindheit
an auf alles eine Antwort und habe mir von jeher mögliche Reaktionen zurechtgelegt.«
    »Aha«, macht der höfliche Beifahrer, während ich leise seufze, doch die Rote quasselt weiter wie ein Wasserfall. »Egal, was ein Mensch mir entgegnet, ich bin immer einen Schritt schneller als er!«
    Ja, und eine ordentliche Portion lauter und nerviger, denke ich.
    »Ich sage euch«, fährt sie fort und wendet sich nun wieder ans ganze Publikum,
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