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Happy End in Virgin River

Happy End in Virgin River

Titel: Happy End in Virgin River
Autoren: Robyn Carr
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den Sammelbegriff „weißes Dope“ fielen. Nach nur zwei kurzen Wochen im Anschluss an die Festnahme dieser beiden jungen Männer waren ein ganzer Pool an Informationen und stapelweise Berichte produziert worden, während die Geständnisse wie Regentropfen bei der Bezirksstaatsanwaltschaft einprasselten.
    Bries Ruf als Staatsanwältin erstreckte sich über die Grenzen des Sacramento Valleys hinaus, und als sie dem zuständigen Bezirksstaatsanwalt ihre Dienste als Beraterin anbot, wurde ihre Hilfe dankbar angenommen, und genau die Aufgabe, die sie für sich völlig ausgeschlossen hatte, erfüllte sie ganz besonders gut. Sie half dabei, Mädchen im Teenageralter zu vernehmen, die höchstwahrscheinlich Opfer einer Vergewaltigung waren. Ihre fachlichen Fähigkeiten waren beeindruckend, aber wahrscheinlich waren es eher ihr Mitgefühl und ihr Geschick, die dabei halfen, wenigstens eins dieser Mädchen so weit zu bringen, dass es bereit war, sich einer Gerichtsverhandlung auszusetzen. Carra Jean Winslow wusste genau, was ihr geschehen war und wer sie vergewaltigt hatte.
    Das Interessanteste war für Mike auch gleichzeitig das, was ihn am wenigsten überraschte: Diese beiden Jungs, Whitley und Lancaster, zeigten sich auffallend unbeeindruckt. Sie waren weder besonders klug noch gerissen, sie waren einfach Idioten, die Zugang zu gefährlichen Drogen hatten und dazu die Gelegenheit, sie auch einzusetzen. Lancaster hatte in einem der größeren Orte an der Küste an ein paar Raves teilgenommen, und dort hatte er KO-Tropfen kennengelernt und sich damit eingedeckt. Anschließend hatte er seinen Reichtum mit Whitley geteilt. Auch kannte er vor Ort einen Marihuanadealer, mit dem er zusammenarbeitete, wobei Pot gegen Meth und Ecstasy eingetauscht wurde. Er verfügte über das Zeug und verteilte es. Im Grunde lief es darauf hinaus, dass ein paar Teenager auf der Suche nach etwas Spaß das Pech hatten, an diese beiden Loser zu geraten.
    Lancaster brauchte nicht lange, bis er umkippte und gegen seine Lieferanten aussagte. Das freute Delaney, der schon seit geraumer Zeit hinter den Dealern von weißem Dope her war. Abgesehen davon war Lancaster, der ja so ziemlich der einzige Zeuge für die Vergewaltigungen war, auch bereit, gegen Whitley auszusagen. Und Whitley hatte das Pech, dass die einzige Person, die er ans Messer hätte liefern können, wiederum Lancaster war, also sah es ganz danach aus, dass die Vergewaltigungen an ihm hängen blieben.
    In den lokalen Zeitungen wurden die Namen der Teenager nicht veröffentlicht, was aber nicht verhinderte, dass sich die Geschichte herumsprach. Mike fand heraus, dass es in Virgin River ein paar Nachbarn gab, die das Bedürfnis hatten, ihm ihre Dankbarkeit zu zeigen. Er erhielt eine Kiste mit gutem Wein, ein halbes selbst geschlachtetes Kalb sowie ein Dutzend Gläser eingelegter Tomaten vom letzten Sommer. Zwei Flaschen Wein nahm er für Brie aus der Kiste, den Rest und die anderen Lebensmittel überließ er jedoch Preacher, denn seit er seinen Job angenommen hatte, hatten Jack und Preacher nicht mehr zugelassen, dass er für seine Mahlzeiten in der Bar etwas bezahlte. So wurden die Dinge hier gehandhabt. Alle für einen, einer für alle …
    Mike lehnte an seinem Geländewagen vor dem Sheriff’s Department und wartete. Er wartete auf eine junge Frau, die gerade ihre dritte Runde der Befragungen durch die Detectives hinter sich brachte. Als Brenda Carpenter, ein anmutiges junges Mädchen in Bluejeans mit ihrer Büchertasche auf der Schulter herauskam, stieß er sich vom Wagen ab. „Hey“, begrüßte er sie.
    „Hey“, erwiderte sie.
    „Ich habe deinen Dad überredet, mir zu erlauben, dass ich dich nach Hause fahren darf. Ich dachte, so können wir beide einmal ein paar Minuten unter uns sein.“
    „Wozu?“ Sie zuckte mit den Achseln. „Es kann doch unmöglich noch etwas geben, was Sie mich fragen wollen. Jetzt nicht mehr.“
    Er hielt die Beifahrertür für sie auf. „Nein. Keine weiteren Fragen mehr. Aber vielleicht möchte ich dir ja ein paar Sachen sagen.“
    Sie stieß einen tiefen Seufzer aus, aber da sie nun mal eine Mitfahrgelegenheit brauchte, stieg sie ein. Mike beeilte sich, zur Fahrerseite zu kommen, denn wenn sie einmal unterwegs wären, konnte sie sich nicht mehr weigern, mitzukommen.
    „Brenda, was du getan hast, war sehr tapfer.“
    „Ich hatte ja wohl kaum noch eine andere Wahl“, stellte sie fest.
    „Nun, aber du hast es getan. Du hättest auch lügen können, du
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