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Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain

Titel: Sternenfaust - 001 - Ein neuer Captain
Autoren: Alfred Bekker
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Commander Dana Frost schluckte. Die Anspannung war der 32-Jährigen deutlich anzusehen. Das fein geschnittene, von kurzem schwarzem Haar umrahmte Gesicht verriet volle Konzentration. Ihr Blick war auf den großen Panorama-Sichtschirm gerichtet, dessen Drei-D-Effekte ein verblüffend naturgetreues Bild der räumlichen Verhältnisse bot.
    Das Licht des roten Riesen schimmerte matt. Ein Schatten malte sich am Rand der glutfarbenen Scheibe ab und wanderte langsam den Sonnenäquator entlang. Es handelte sich um einen Gasriesen mit fünffacher Jupitermasse, der sein Zentralgestirn in einer extrem engen Umlaufbahn umkreiste.
    Im Vordergrund tobte das Raumgefecht zwischen der überlegenen Kridan-Flotte und den Einheiten des Space Corps des Solaren Weltenbundes.
    Die Raumer der Vogelartigen bremsten ab. Das Aufflammen der Gegenschubdüsen war deutlich zu erkennen und erleichterte die optische Ortung. Auf Grund ihrer hohen Geschwindigkeit beim Erreichen des Trident-Systems wären die Kridan-Schiffe ansonsten mit beinahe fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit auf ihre Gegner zugerast. Die Wahrscheinlichkeit von Kollisionen war dabei verschwindend gering. Sie wären vermutlich einfach an den Space-Corps-Schiffen vorbei oder sogar durch ihren Verband hindurchgerast. Das entsprach allerdings eher der auf der Bewaffnung basierenden Taktik des Space Corps, und die Vogelähnlichen wären eine leichte Beute für die Geschütze der Verteidiger geworden.
    Aber die Kridan wussten sehr wohl, wie man eine Raumschlacht führte. Sie waren gewiefte Taktiker und nach allem, was man über die Geschichte der Vogelartigen wusste, verfügten sie über eine Kampferfahrung im Raumkrieg wie sonst kaum eine andere Spezies im bekannten Universum. So etwas wie einen dauerhaften Frieden schienen sie nicht zu kennen.
    Im Jahr 2236 waren Raumschiffe der Menschheit zum ersten Mal auf die Kridan gestoßen und sofort angegriffen worden. Ein grausam geführter Krieg hatte in den nächsten drei Jahren getobt und auf beiden Seiten ungezählte Opfer gefordert.
    Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet das Trident-System zum Ort der Entscheidung wird! , ging es Commander Dana Frost durch den Kopf, während sie verfolgte, wie die Kridan den Schiffen des Space Corps konzentriertes Graser-Feuer entgegenschleuderten. Diese Strahlenwaffe ermöglichte vor allem einen zielgenauen Beschuss aus der Distanz. Die Schiffe des Space Corps hingegen verfügten mit ihren Gauss-Kanonen über eine ungleich größere Feuerkraft, hatten aber deutliche Nachteile bei der Treffsicherheit. Die Taktik der Kridan lag daher auf der Hand. Sie hielten einen größtmöglichen Abstand zum Gegner und zueinander, der es ihnen ermöglichte, dem Dauerfeuer der Space Corps-Raumer zu entgehen.
    Der Kampf war in vollem Gang.
    Die kugelförmigen Schiffe der Kridan setzten ihre Graser mit erschreckender Zielsicherheit ein. Ein weiterer Zerstörer und ein leichter Kreuzer gingen verloren, während eines der beiden Dreadnought-Schiffe immerhin den Plasma-Schirm einbüßte, als er unter konzentriertes Graser-Dauerfeuer geriet.
    Die Lage ist hoffnungslos , dachte Dana. Wie man es auch dreht und wendet, wir haben letztlich keine Chance.
    Daran änderten auch vereinzelte Erfolge der Space Corps-Schiffe nichts, denen es gelang, einen Kridan-Raumer mit Dauerfeuer zu belegen.
    Tausende von auf halbe Lichtgeschwindigkeit beschleunigte Geschosse durchschlugen dann jede nur denkbare Panzerung. Sauerstoff trat in gefrierenden Fontänen aus, der Druckabfall war je nach Trefferzahl rapide und wenn Triebwerke oder Energiesysteme getroffen wurden, kam es zur Explosion.
    Die Schiffe des Space Corps wehrten sich tapfer. In breiter Kampfformation kamen sie den Kridan-Schiffen entgegen, die auf einen Ausweichkurs einschwenkten. Ihre Kommandanten wussten genau, dass es ihr Tod war, wenn sie dem Dauerfeuer ihrer Gegner zu nahe kamen …
    Ein Summton ertönte.
    Dana betätigte wie beiläufig einen Schalter und aktivierte damit eine Interkom-Verbindung.
    Auf einem Nebenbildschirm erschien das Gesicht von Admiral Norman Fabri, seines Zeichens Chef der Personalverwaltung des Space Corps. »Ich würde Sie gern umgehend sprechen, Commander.«
    Dana nahm unwillkürlich Haltung an. »Ja, Sir. Kommen Sie herein!«
    »Sie werden Ihre Simulation unterbrechen müssen, Commander Frost.«
    »Das macht nichts, Sir.«
    »Wie Sie meinen.«
    Im nächsten Moment glitt die Schiebetür ihres Quartiers zur Seite, und Admiral Fabri betrat den Raum.
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