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Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln

Titel: Hackenholt - 02 - Das letzte Laecheln
Autoren: Stefanie Mohr
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wissen lassen.
    Als Sophie ihn vor dem bemalten historischen Salonwagen der Reichsbahn, der den Schülern der Ludwig-Uhland-Schule als Schülercafé diente, absetzte, gab sie ihm zum Abschied einen schnellen Kuss und machte sich dann schweren Herzens wieder auf den Weg zurück zur Metzgerei.
     
    Die Einfahrt des Supermarktparkplatzes war mittlerweile abgesperrt worden. Unermüdlich winkte ein uniformierter Polizist die Passanten weiter, um ihnen klarzumachen, dass sie heute anderswo einkaufen gehen mussten. Hackenholt schlug den Mantelkragen gegen den beißenden Westwind hoch, bevor er über das Trassierband stieg. Als er sich dem Eingang näherte, löste sich einer der Streifenbeamten aus dem vor der Filiale stehenden Grüppchen und trat auf ihn zu. Erfreut erkannte Hackenholt Christian Berger, mit dem er bereits im Herbst intensiv bei einem anderen Mordfall zusammengearbeitet hatte.
    »Morgen, Frank. Ich hoffe, es war richtig, dich direkt zu verständigen? Ich habe dem Dauerdienst gesagt, sie bräuchten niemanden zusätzlich vorbeizuschicken.«
    Hackenholt nickte zustimmend. Sämtliche Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Mittelfranken wussten mittlerweile, wie wichtig es ihm war, bei einem neuen Fall von Anfang an persönlich vor Ort zu sein. »Weißt du, welcher Arzt gerade Bereitschaft hat?«
    Berger schüttelte den Kopf. »Leider nicht. Die Alarmierung hat die Einsatzzentrale veranlasst.« Dann erzählte er, was geschehen war: Seine Kollegin Birgit Glahn und er waren auf Streife gewesen, als sie elf Minuten nach acht einen Funkruf ihrer Dienststelle erhielten. Ein Kunde hatte eine verdächtige Beobachtung gemeldet: Der Sternmann-Discounter in der Grolandstraße war noch geschlossen, obwohl er schon längst geöffnet haben sollte. Als die Streifenbeamten am Einsatzort eintrafen und ausstiegen, kam ihnen ein wild gestikulierender Mann aus der kleinen Ansammlung wartender Kunden und Mitarbeiter entgegengelaufen. Er erklärte stolz, dass er die Polizei verständigt habe. Es müsse etwas im Laden passiert sein, da drinnen Licht brenne, aber niemand öffnen würde. Auch die wartenden Mitarbeiter wüssten nicht, was los sei.
    Während die Kollegin versuchte, durch die Schiebetür ins Innere zu sehen, war Berger auf die in drei Reihen vor der Glasfront aufgestellten Einkaufswagen geklettert und konnte, in dieser unbequemen Position balancierend, schließlich durch die breite Seitenscheibe spähen. Was er sah, ließ ihn scharf die Luft einziehen.
    Eine Blutspur zog sich von der inneren der beiden Schiebetüren in Richtung Büro, endete dann jedoch abrupt zwischen zwei Kassen, wo der ausgestreckte Körper einer Frau lag. Sofort forderte Glahn Verstärkung und einen Notarzt an. Gerade als sie die Eingangstür mit dem Stemmeisen aufbrechen wollten, traf der stellvertretende Filialleiter, Herr Raab, ein. Mit seinem Schlüssel gelangten die Beamten schließlich in den Discounter.
    Berger ratterte vor Hackenholt nur stur die Fakten herunter, unterließ aber jede mögliche Interpretation. Man musste jedem Kollegen die Möglichkeit geben, sich den Tatort unvoreingenommen anzusehen, damit er sich seine eigene Meinung bilden konnte.
    »Während Birgit auf den Notarzt wartete, habe ich meine Kamera geholt.« Der junge Polizist wurde rot. »Ich dachte, es kann nicht schaden, wenn ich schon mal einen Satz Beweisbilder aufnehme und die Spuren festhalte, bevor die Sanis kommen.«
    Hackenholt wusste zwar von ihren gemeinsamen Ermittlungen, dass der Kollege außergewöhnlich gut mitdachte, aber über eine solche Weitsicht war er doch überrascht.
    »Super, dann schick mir doch bitte die Bilder, sobald sie entwickelt sind«, bat er dankbar.
     
    Inzwischen war Christine Mur, die Leiterin der Spurensicherung, mit ihrem Team vorgefahren. Im Schlepptau hatte sie Hackenholts Kollegen Ralph Wünnenberg.
    Bevor die Techniker im Ladeninneren mit ihrer Sisyphusarbeit beginnen konnten, wurde der Tatort nochmals gründlich foto- und videografiert. Unterdessen kümmerten sich zwei weitere Mitarbeiter der Spurensicherung um den Parkplatz.
    Zwar fanden sie mehrere gut erkennbare Reifenabdrücke, doch mussten die noch vom Vortag stammen, als das Eis angetaut gewesen war. Auf dem jetzt steinhart gefrorenen Boden konnten unmöglich frische Spuren entstanden sein. Direkt vor dem Ein- und Ausgangsbereich hatten die Kunden gewartet, sodass die Chancen, hier Hinweise zu finden, sowieso gleich null waren. Somit mussten sich die Kriminaltechniker darauf
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