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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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umgekehrt könnte sich ein Prediger der sexuellen Toleranz zum wilden Stier verwandeln, wenn ihn die Untreue des geliebten Menschen unvorbereitet trifft. Der Vergleich mit der Statistik bringt also keine eindeutige Antwort auf die Frage »Soll man Untreue beichten?«. Auch Freunde oder Bekannte sind in solchen Situationen nicht wirklich gute Ratgeber. Jeder von ihnen hat seine eigene Geschichte, moralische Vorstellung oder Motivation, zu diesem Thema zu urteilen. Jeder legt auf andere Dinge in einer Beziehung wert. Letzten Endes muss jeder die Entscheidung, eine sexuelle Affäre zu beichten oder eben nicht, selbst treffen. Dabei sollte man ganz genau das Risiko und den Nutzen der Selbstoffenbarung abwägen. Klingt wie eine eiskalte Rechnung, macht aber auch emotional durchaus Sinn. Der Punkt Risiko liegt auf der Hand: Nach einem entdeckten Seitensprung bekommt das Vertrauensverhältnis zum Partner einen dicken Riss. Und ob der dauerhaft wieder gekittet werden kann, bleibt unklar. Aber auch die Sache mit dem Nutzen bedarf einer genaueren Überlegung. Ja klar, manchmal wacht man durch einen Seitensprung urplötzlich auf und gibt in der eigenen Beziehung nach einem Dornröschenschlaf wieder Vollgas. Der Bonus der Unantastbarkeit der einzigartigen Liebe zum Partner ist trotzdem dahin. Deshalb lohnt die Frage: Worum geht es eigentlich bei der Beichte eines Seitensprungs? Den allermeisten Menschen geht es nämlich darum, dass sie ihre Schuldgefühle durch Verzeihen loswerden. Aber warum soll gerade der Partner einem verzeihen? Ist das dann nicht ein weiteres Mal eine hochegoistische Angelegenheit – zuerst den eigenen sexuellen Impulsen folgen und dann auch noch Absolution durch den Partner? Egal, ob man den Fehltritt nur mit sich ausmacht oder mit einem anderen Menschen darüber spricht, es lohnt sich in jedem Fall, sich selbst ein paar Fragen zu beantworten. Denn das Thema Fremdgehen bezieht sich im Grunde genommen gar nicht so sehr auf den Partner, sondern vielmehr auf einen selbst. Wo hätte man mehr Verantwortung für das eigene Lebensglück übernehmen müssen, anstatt auf bequemen Weg und auf Kosten des Partners eine Auswärts-Ergänzung zu suchen? Was wünscht man sich eigentlich in der gemeinsamen Beziehung zum geliebten Menschen und was hält einen davon ab, es umzusetzen? Erst danach sollte man mit dem Partner reden – über die eigenen neuen Pläne, sich mehr in die Beziehung einzubringen, wieder frischen Wind in die Betten zu wedeln oder sich gegenseitig endlich wieder als wertvolle Menschen zu behandeln. Es lohnt sich für eine große Liebe!
    Porno – Bereicherung oder Gefahr?
    Als mich Sophie und Konstantin das erste Mal in meiner Praxis aufsuchen, sind sie seit sieben Monaten ein Paar. Er verliebte sich in ihre Lebendigkeit und sie mochte die Stabilität, die er ausstrahlt. Seit ihrem ersten Treffen haben sie fast jeden Tag miteinander verbracht – auch ganze Tage im Bett. »Er ist ein unheimlich zärtlicher Liebhaber!«, schwärmt Sophie. »Eigentlich, so dachte ich, hätte ich den perfekten Mann gefunden. Bis zu dem Tag, als ich auf seinem Computer meine Mails abrufen wollte und in der Favoritenliste eine Amateur-Pornoseite fand. Na ja, wenigstens nichts Perverses«, dachte ich. »Aber irgendwie war für mich danach der Wurm drin.« Sie blickt dabei zu Konstantin, der die Geschichte fortsetzt: »Eines Abends warf mir Sophie weinend den Laptop auf unser Bett. Die Pornoseite blinkte mich an. Ich lachte. ›Mensch, als Single hab ich immer mal geschaut. Aber jetzt gibt es doch dich.‹ Ich dachte, damit sei alles in Ordnung. Aber von wegen! Seitdem habe ich das Gefühl, Sophie bewertet jede Bewegung, jedes Geräusch von mir beim Sex. Ich fühl mich mittlerweile total gehemmt.« – »Da geht es mir überhaupt nicht besser!«, entgegnet Sophie. »Ich frag mich immer, ob ich auch die Dinge aus dem Porno machen soll?«
    Konstantin und Sophie sind ein Paar unter vielen, die mich wegen des Streitthemas Porno um Rat bitten – keine leichte Aufgabe!
    Pornos erregen bei den einen die Gemüter, bei den anderen die Lenden und sind (offiziell) ebenso verteufelt wie (heimlich) viel geschaut. Oder wie lässt sich sonst der weltweite Jahresumsatz der Porno-Industrie von rund 97 Milliarden Euro erklären? Das Geschäft mit der sexuellen Begierde des Menschen läuft auf Hochtouren – auch in Deutschland. Über 80 Prozent der Deutschen schaute schon mal einen Porno und es überrascht niemand – die
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