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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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kennen. Ich war mit meinen Freundinnen Eis essen. Er stand neben mir und roch so unverschämt gut. Wir flirteten und er gab mir seine Telefonnummer. Da flogen richtig Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich dachte noch, das machst du nicht. Du setzt doch nicht deine Beziehung aufs Spiel. Aber als Henning mal auf Dienstreise war, griff ich abends doch zum Telefonhörer. Wir verabredeten uns und landeten noch am selben Abend im Bett. Es fühlte sich total verrucht und aufregend an. Ich hatte das Gefühl, er ist mein Prinz und ich bin seine Prinzessin. Wir trafen uns ein paar Mal. Ich war Feuer und Flamme. Er erzählte mir das Blaue vom Himmel – was er so macht und wie er sich die Zukunft mit mir vorstellt. Ich überlegte ernsthaft, meine Beziehung wegzuschmeißen. Durch einen dummen Zufall sah ich ihn ein paar Wochen später, zwei Orte weiter, beim Tanken – mit seiner fünfköpfigen Familie! Da verwandelte sich der Prinz plötzlich in einen hässlichen Frosch! Beim Bezahlen an der Kasse zischte ich ihm nur ein leises ›Arschloch‹ zu. Er schaute mich verwirrt an. Gehört hab ich seitdem nichts mehr von ihm. Warum ist mir das alles überhaupt passiert?«
    Ja, warum nur? Das fragen viele Menschen, wenn sich das Hormongewitter in heiße Luft auflöst. Wenn die Sicht wieder frei ist, macht es Sinn, den Blick mal nach allen Seiten schweifen zu lassen. Es gibt viele Gründe, warum Männer und Frauen ein sexuelles Auswärts-Abenteuer eingehen. Allen voran die Tatsache, dass man sich in der Affäre etwas erhofft, was einem in der Partnerschaft fehlt. Da geht es bei weitem nicht nur um sexuelle Befriedigung, sondern vielmehr um Anerkennung und Verständnis, aber auch um weniger Nörgelei und Kritik – schlichtweg mehr Spaß. Eine große Triebfeder zum Fremdgehen sind auch die Rachegelüste nach einem Fehltritt des Partners. Man will einfach innerlich quitt sein und den eigenen Marktwert prüfen. Manchmal taugt der Affären-Partner auch als Sprungbrett in eine neue Beziehungswelt oder tatsächlich als Mensch, mit dem man in Zukunft gemeinsam durchs Leben gehen will. Hin und wieder beziehen sich die Gründe aber auch gar nicht auf die Partnerschaft und klingen so profan wie Zeitvertreib, Langeweile und nicht Allein-sein-Wollen. Unabhängig von dem »Wieso, weshalb, warum?« kommt es gar nicht selten vor, dass die rosarote Seifenblase der sexy Parallelwelt durch einen dummen Zufall zerplatzt und sich der Prinz zum Frosch entzaubert. Dann steht man wieder mitten im Beziehungsalltag und hat auf einmal einen Haufen überschüssiger Energie, mit der man in seiner Partnerschaft Berge versetzen könnte.
    Denn so aufregend die heimliche Liebelei auch ist, so anstrengend ist sie auch. Während es bei einem einmalig genutzten Schäferstündchen noch übersichtlich bleibt, wächst mit der Dauer der Affäre die Organisation für das Parallelleben. Mit den Antworten auf Fragen wie: »Wo warst du? In welchem Hotel schläfst du? Arbeitest du schon wieder länger?«, belügt man nicht nur den Partner, sondern auch sich selbst. Manche können ihr schlechtes Gewissen nahezu perfekt in die hinterste Ecke ihres Bewusstseins ablegen. Andere drückt es so sehr, dass sie sich des dunklen Geheimnisses am liebsten entledigen würden. Nur wohin damit? Wer nimmt einem das schlechte Gewissen ab? Soll man den Seitensprung seinem Partner beichten? Auf diese Frage gibt es keine allgemeingültige Antwort. Beim Betrachten der Statistiken würde die Hälfte der Deutschen nach einem sexuellen Auswärtsspiel des Partners das Heimspiel beenden. Spannend ist dabei, dass die unter 35-Jährigen mit ihrem Liebsten besonders hart zu Gericht ziehen. Fast 70 Prozent würden ihrem Partner nach einem Seitensprung den Laufpass geben. Bei den über 55-Jährigen würden nur knapp 40 Prozent ihre Beziehung wegen eines sexuellen Abenteuers aufgeben. Diese Tatsache lässt viel Raum für Spekulationen. Sind die Älteren erfahrener und toleranter, weil sie selbst keine blütenweiße Weste mehr vorweisen können? Oder sind sie etwa desillusionierter und bleiben trotzdem beim Partner nach dem Motto: Andere Wiesen sind auch nicht grüner? Auf jeden Fall legt der Vergleich zwischen den zwei Altersgruppen die Vermutung nahe, dass die Reaktionen auf einen Seitensprung so unterschiedlich sind wie die Menschen selbst und vor allem nicht vorhersagbar. So muss die Androhung vom »Aus« der Beziehung bei einem sexuellen Fehltritt des Partners im Ernstfall nicht unbedingt eintreten. Und
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