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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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Hauptkonsumenten sind männlich. Zwei Drittel der Männer lassen sich mehrmals pro Jahr von den Sexstreifen stimulieren, während dies nur zehn Prozent der Frauen tun. Nicht wenige Menschen drücken Pornos den Pauschalstempel pervers auf und in den Medien hört man die Klage einer zunehmenden Pornographisierung der Gesellschaft. Ob es sich dabei um eine berechtigte Sorge oder moralinsaure Panikmache handelt, entfacht unter Laien wie Experten regelmäßig hitzige Diskussionen.
    Denn schon beim Begriff Pornographie bekommen Männer und Frauen ganz unterschiedliche Gedanken in den Kopf. Während die einen an Schmuddel-Hefte, Schweinkram-Videos, perverse Internet-Surfer oder menschenverachtende Handlungen denken, verbinden die anderen Pornos mit sexueller Aufgeklärtheit – von Vielfalt der Spielarten, über Liberalisierung der Masturbation bis hin zur modernen Emanzipation. Besonders Frauen sagen: Erotik – ja gern! Pornos – nein danke! Doch wodurch unterscheidet sich Erotik von Pornographie? Ist es die Nacktheit? Sind es die zweideutigen Posen? Ist es die Darstellung sexueller Handlungen? Manch einen bringt die hauteng bekleidete Frau, die sich an die Motorhaube eines Rennwagens schmiegt, zum Ausruf »Porno!«, während ein anderer schmunzelnd »Männerwelt!« sagt oder ein Dritter einfach nur vom Besitz des schnellen Autos träumt. Keiner würde den Louvre ernsthaft als Porno-Shop bezeichnen, obwohl dort so viel Nacktheit in Form und Farbe zur Schau gestellt wird. Oder wer kommt auf die Idee, die klassischen Opern mit Dramen um Liebe und Begehren als Porno-Schrittmacher zu betiteln? Es geht den Menschen von jeher um die Beschäftigung mit dem Sexuellen – die Grenzauslotung zwischen dem Reiz des Verbotenen und den öffentlichen Moralvorstellungen der jeweiligen Zeit. Bis heute fehlen objektive Kriterien zur Unterscheidung von Erotik und Pornographie. Stattdessen verwenden die Menschen die Begriffe je nach ihrem sexuellen Wissen, ihrem persönlichen Geschmack und (Vor-)Urteilen bezüglich bestimmter Spielarten. Jugendliche benutzen den Begriff Porno mittlerweile sogar in einem ganz anderen Kontext. Wenn sie ihren erschrockenen Eltern erzählen, dass die Party »voll porno« war, bedeutet es nichts anderes als das »voll geil« der 80er.
    Unabhängig von der sprachlichen Verwendung des Begriffes vollzieht sich seit den 80ern ein Wandel beim Thema Pornographie. Während noch vor 30 Jahren Feministinnen mit Por NO -Kampagnen die Gesellschaft munter machten, bewerten heute junge Frauen Pornos durchaus auch positiv. Gefragt, was sie dem Porno-Anschauen abgewinnen, lauten die häufigsten Antworten: Man könne was lernen, geheime Phantasien ausleben, intime Beziehungen verbessern und offener mit Sex umgehen. Blicken junge Menschen heute unkritischer auf Pornos als die Generation ihrer Eltern oder hat sich tatsächlich etwas verändert – in der Porno-Industrie und in den Köpfen der Menschen? Ja, es gibt Veränderungen in der Porno-Landschaft. Die Zeiten, wo man mit roten Ohren in den Tankstellen-Regalen ganz nach oben griff oder in der Videothek verstohlen unter die Hülle von »Jurassic Park« ein Video aus der Ü18-Ecke schob, neigen sich dem Ende zu. Heute kann jeder aus dem Internet Sex in voller Größe auf dem 24-Zoll-Bildschirm oder im Hosentaschenformat aufs Handy konsumieren – immer und überall erreichbar, keine prüfenden Blicke mehr an der Kasse und obendrein häufig auch noch ein Preisschnäppchen. Die fehlende Kontrolle von Pornographie aus dem Internet, bereitet vielen Menschen berechtigte Sorge. Immer wieder tauchen illegale, frauenfeindliche, rassistische, schwulenfeindliche und menschenverachtende Darstellungen auf, in denen sexuelle Lust mit Erniedrigung und Gewalt verknüpft wird. Diese Art Pornos sind in Deutschland verboten und die Produktion sowie der Vertrieb werden strafrechtlich verfolgt. Doch Verbote können den Umgang mit Internet-Pornographie nur an der Spitze des Eisberges beeinflussen. Für den Rest trägt jeder Nutzer selbst Verantwortung. Und da liegt die Schwierigkeit! Denn ins Internet kann schließlich jeder – Junge oder Alte, Gesunde oder Kranke, Glückliche oder Frustrierte, Selbstbewusste oder Unsichere. Internationale Studien zeigen, dass die Auswirkungen von Pornos auf die Menschen entscheidend von ihrer aktuellen Verfassung beim Betrachten der Darstellungen sowie ihrem familiären und kulturellen Hintergrund abhängen.
    Ein gutes Beispiel, dass man sich beim
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