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Guter Sex Ohne Stress

Guter Sex Ohne Stress

Titel: Guter Sex Ohne Stress
Autoren: Carla Thiele
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als eine echte Vorliebe. Denn Pornos heizen nur die Phantasien an, die sowieso vorher bestanden haben. Aus einem »Kuschelbär« wird auch bei Dauer-Porno-Schauen kein sexueller Sadist, Masochist oder Tierschänder. Nicht Pornos an sich bedeuten das Problem, sondern der Trieb nach einer Art »Kurzschluss-Selbst-Liebe«, die ein stabiles Ich und die Nähe eines Partners nicht ersetzen kann. Mit Hilfe einer Therapie können Menschen Schritt für Schritt aus dem Teufelskreis der Pornosucht ausbrechen, um (ihre Beziehung und Sexualität) wieder glücklich und zufrieden zu leben.
    Die heftig geführte öffentliche Debatte über Pornos in den letzten Jahrzehnten bewirkte aber nicht nur die Schärfung für die Negativ-Folgen der Nutzung von Medien mit pornographischem Inhalt, sondern auch viele positive Veränderungen. Einerseits kommen zunehmend mehr sogenannte Non-Mainstream-Pornos auf den Markt, die nicht länger das Bild vom rammelnden Mann und der willigen Frau bedienen. Denn solche Darstellungen reduzieren nicht nur Frauen, sondern auch Männer zu Sex-Objekten, die immer und überall funktionieren müssen. In den neuartigen, zumeist von Frauen produzierten Pornos bekommt man vielmehr sexuelle Vielfalt geboten, statt der »klassischen Mann-Frau-Nummer«. Und vor allem steht nicht mehr der Orgasmus des Mannes als Höhepunkt im Vordergrund.
    Andererseits können heute auch Menschen mit eher seltenen speziellen sexuellen Neigungen das Internet gezielt benutzen, um sich so wie Marcel mit Gleichgesinnten über ihre Sexualität auszutauschen und akzeptiert zu fühlen.
    Marcel ist 42 Jahre alt, hat eine eigene Schlosserfirma und ist seit 22 Jahren mit Ute verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder. Die Ehe läuft gut – auch sexuell. Marcel findet Ute immer noch schön, besonders wenn sie einen Rock und Strumpfhosen trägt. Strumpfhosen machen ihn einfach total an – von der Ferse bis zum Zwickel. Ute hat einen ganzen Karton voll Strumpfhosen. Das ist toll für Marcel. Wenn er ab und zu allein ist, dann nimmt er sich eine von Utes Strumpfhosen und riecht an ihr, fasst sie immer wieder an, befriedigt sich dabei selbst. Marcel erzählt: »Ich stand auf Strumpfhosen, solange ich denken kann. Selbst der Anblick der bestrumpften Beine meiner strengen Mathelehrerin machte mich damals schon an. Zuerst habe ich mich dafür geschämt. Aber als das Internet aufkam, entdeckte ich, dass es offensichtlich noch andere Menschen mit Vorliebe für Strumpfhosen geben muss, so viele geile Bilder fand ich im Netz. Mittlerweile hab ich selbst eine Plattform gegründet, wo ich die schönsten Fotos von Frauen mit Strumpfhosen reinstelle und mich mit anderen Interessierten austausche. Da kommt man nur mit Passwort rein und Perverse werden aus der Plattform wieder rausgeschmissen. Uns geht es nur um die Ästhetik und Erotik der Frauen in Strümpfen und nicht um irgendwelche Praktiken. Eine kleine Unsicherheit aber ist geblieben. Meine Frau weiß nichts von meiner Vorliebe. Wird sie entsetzt sein, wenn sie das irgendwann erfährt?« Ob es Marcel Ute mittlerweile erzählt hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist er aber mit seiner Sexualität und seiner Beziehung glücklich, wenn er sich nicht gemeldet hat. Jedenfalls ist er nicht allein!
    Ob Pornos also eine Bereicherung oder Gefahr darstellen, kann man nicht pauschal beantworten – beides trifft zu, je nachdem, wie die Menschen Pornographie nutzen. Deshalb gilt es, die Diskussion über Pornographie weiterhin lebendig zu halten. Die Medien, die Politik oder die Industrie der zunehmenden Pornographisierung der Gesellschaft zu beschuldigen ist Stimmungsmache ohne Eigeninitiative. Denn die Menschen selbst sind die Gesellschaft und können aktiv mitgestalten. Bildung ist deshalb die wichtigste Voraussetzung, Sexismus ohne Sinn und Verstand zu verdammen und stattdessen den Wunsch der Menschen zu stärken, intime authentische Sexualität mit Seele zu leben.

Geschafft! – Gemeinsam
sind wir stark!
    Als Therapeutin begleite ich Paare in schwierigen Lebenssituationen häufig über eine längere Zeit, erfahre ihre intimsten Geheimnisse und nehme an ihrem Alltag teil. Nach dem Ende der Therapie gehen sie wieder ihre eigenen Wege. Deshalb freut es mich, wenn ich hin und wieder erfahre, was aus ihnen geworden ist.
    Neulich bekam ich von Kathrin und Daniel einen Brief. Darin lag ein Foto, das die beiden mit Hannah und einem Baby auf dem Arm zeigt. Auf der Rückseite stand:
    »Liebe Frau Dr. Thiele! Wir
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