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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande
Autoren: Enid Blyton
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Ausgerechnet in den Ferien

    „Mistwetter!“
    „Hundewetter!“
    „Das Wort Hundewetter ist noch viel zu schade!“
    „Sauwetter!“
    „Unterallersauwetter! “
    „Jetzt hört schon auf!“ versuchte Tini den wütenden Wettstreit der Geschwister zu beenden. „Es ist eben April! Da muß man auch mit Aprilwetter rechnen.“
    „Meinetwegen, aber nicht in den Ferien!“ empörte sich Tina von neuem. „Schau dir das doch an - Schnee - Regen - Sturm - Graupelschauer - immer abwechselnd! Wenn wenigstens zwischendurch mal die Sonne schiene…“
    „Wäre ich bloß im Bett geblieben“, maulte Tobbi. „Ich hätt’s mir ja gleich denken können, als ich den Wetterbericht gestern abend gehört habe. Wetten, daß dies die ödesten, langweiligsten Ferien werden, die wir je hatten?“
    „Wetten, daß nicht?“ gab Tini angriffslustig zurück. „Wer sich langweilt, ist selber schuld. Ihr macht ein Theater — bloß weil der erste Ferientag verregnet ist!“
    „Hast du nicht gehört, was sie im Radio gesagt haben? Und in der Zeitung stand es auch: mit einer Wetterbesserung ist für die nächste Zeit nicht zu rechnen!“ Tini warf sich aufseufzend in den Sessel am Kamin. „Ich wünschte, wir wären bei Vati auf dem Schiff und würden die afrikanische Westküste hinaufdampfen. So ein Kapitän hat’s doch gut!“
    „Jedenfalls wenn er — wie euer Vater — Kreuzfahrten mit sonnenhungrigen Touristen macht!“ meinte Tina lachend. „Seine Hauptaufgabe ist es, Schlechtwetterzonen zu vermeiden!“
    „Na, ich wünschte, das wäre auch meine Hauptaufgabe!“ Tina sprang ungeduldig auf und lief zum Fenster. „Fäden! Strippen! Schau dir das an, du kannst dich genausogut gleich unter die Dusche stellen! Und was machen wir jetzt?“
    „Wir können ja das Kaminfeuer anzünden und Weihnachtslieder singen“, spottete Tobbi.
    „Sehr komisch.“
    „Wie wär’s, wenn wir was spielen?“ schlug Tini vor.
    „Was denn?“
    „Ein Kartenspiel. Oder Mensch-ärgere-dich-nicht.“
    „Wo ich mich sowieso schon so ärgere? Also nein, wirklich nicht.“
    „Dann Scrabble . Oder Schreibspiele.“
    „Bei dem Wetter werden wir das vermutlich noch tun, bis es uns zum Hals raushängt!“ sagte Tina verdrossen.
    „Vielleicht gibt es etwas, womit wir eurer Mutter eine Freude machen können? Den Speicher aufräumen — oder den Vorratskeller frisch streichen?“
    „Toller Vorschlag!“ Tobbi verzog das Gesicht, als habe er auf eine Zitrone gebissen. „So habe ich mir meinen ersten Ferientag immer vorgestellt.“
    „Du lieber Himmel“, rief Tini ärgerlich aus, „man könnte denken, ihr ginget noch in den Kindergarten, so führt ihr euch auf! Wie zwei Fünfjährige! Dabei bildest du dir ein, mit deinen sechzehn Jahren schon fast erwachsen zu sein!“ fuhr sie Tobbi an, „Und dir, Tina, mit deinen vierzehn Jahren sollte auch was Besseres einfallen, als hier herumzusitzen und zu maulen! Verregnete Ferien, was macht das schon! Es gibt so viele tolle Sachen, die wir unternehmen können! Erst einmal alle Freunde und Bekannten besuchen. Ins Hallenbad gehen. Ins Kino, ins Museum...“
    „Dazu müßten wir in die Stadt fahren.“
    „Na und?“
    „Dazu ist es jetzt schon zu spät. Der nächste Zug geht erst am frühen Nachmittag, und dann lohnt sich die Fahrt nicht mehr. Sonst noch Vorschläge?“ fragte Tina gelangweilt.
    „Wir können einen schönen langen Waldspaziergang machen, wir können einen Kuchen backen, wir...“
    „O ja!“ warf Tobbi ein. „Backt einen Kuchen, bitte!“
    „ Ph !“ machte Tina schnippisch. „Das könnte dir so passen. Wir backen einen Kuchen, und du ißt ihn!“
    „Wie wär’s, wenn wir ins Schloß rüberradeln und Professor Willner besuchen? Und Gretchen und Herrn Kellner?“
    „Radeln? Bei dem Wetter? Du spinnst!“ sagten Tina und Tobbi im Chor.
    „Ach, euch ist nicht zu helfen!“
    Tini zuckte ärgerlich mit den Achseln und zog sich in die Sofaecke zurück. Sie griff zu der neben ihr liegenden Zeitung und begann zu lesen. Tina starrte noch eine Weile aus dem Fenster und kehrte dann in ihren Sessel zurück.
    „Ich geh mal zum Briefkasten raus, sehen, ob die Post schon da war“, murmelte Tobbi und schlenderte hinaus.
    „Gib mir die Hälfte ab!“
    Tina streckte die Hand nach der Zeitung aus. Vielleicht war wenigstens ein vernünftiges Kreuzworträtsel darin, mit dem man sich die Zeit vertreiben konnte.
    „He, hörst du nicht?“
    „Moment!“
    „Nun gib schon! Die Seiten, die du nicht
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