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Die geheimnisvolle Diebesbande

Die geheimnisvolle Diebesbande

Titel: Die geheimnisvolle Diebesbande
Autoren: Enid Blyton
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magst doch nicht, wenn er auf deine Seidenbezüge springt!“
    „Ach was“, unterbrach Lisa Hofer ihre Freundin lachend. „Heute ist ein Feiertag, da nehmen wir’s nicht so genau, und außerdem... wie ich Tini kenne, wird sie ihren Liebling die ganze Zeit auf dem Schoß behalten.“ Frau Hofer zwinkerte Tini zu. „Weißt du was? In Wirklichkeit sorgt sie sich nämlich nicht um die kostbaren Seidenbezüge meiner Möbel, sondern darum, daß ich ihrem Liebling zuviel Kuchen zustecken könnte. Darum wird Flocki wo immer es geht von mir ferngehalten.“
    „Er hat zugenommen“, bemerkte Tini diplomatisch. „Man sieht ihm an, daß er sehr verwöhnt wird.“
    „Nun ja. Aber jetzt seid ihr hier und könnt wieder mit ihm spazierengehen und herumtoben. In ein paar Tagen wird er schlank wie ein Windhund sein, wollen wir wetten? Was ihm fehlt, ist Bewegung, sonst nichts.“
    Frau Hofer ging ihnen voraus in den mit kostbaren Möbeln und Teppichen ausgestatteten Salon, in dessen Mitte bereits der Teetisch gedeckt war.
    „Wie ihr seht, haben wir gehofft, daß ihr kommt“, sagte Frau Neumann lächelnd. „Nehmt Platz, Kinder, ich hole die Getränke aus der Küche. Ich hoffe, ihr trinkt noch Kakao, oder zieht ihr neuerdings Tee vor?“
    „Schokoladentorte!“ platzte Tina heraus. „Phantastisch!“
    „Nun ja, auch wir haben uns ein wenig auf euren Besuch vorbereitet. Wenn wir allerdings gewußt hätten, daß ihr so einen köstlichen Kuchen mitbringt…“
    „Das schaffen wir doch leicht beides“, sagte Tobbi zuversichtlich. „Und Kakao ist genau das, wovon ich geträumt habe!“
    Bald darauf saß die kleine Gesellschaft um den Tisch und widmete sich mit wahrer Inbrunst den angebotenen Genüssen. Tobbi war bereits beim zweiten Stück Schokoladentorte, während die beiden alten Damen sich den zarten Orangenkuchen schmecken ließen, den die Kinder mitgebracht hatten. Da klingelte es.
    „Wer kann denn das sein?“ fragte Frau Hofer erstaunt. „Um diese Zeit?“
    „Soll ich hingehen?“ fragte Tini höflich.
    „Nein, nein, laß nur!“ Frau Neumann war bereits aufgestanden. „Ich werde nachsehen.“ Sie verließ das Zimmer und kam kurz darauf zurück.
    „Eine Dame möchte dich sprechen. Sie ist die Vorsitzende eines Seniorenvereins, wie sie mir sagte, und hat ein Anliegen an dich.“
    „Jetzt beim Tee?“ fragte Frau Hofer unwillig und seufzte. „Warum meldet sie sich nicht vorher an?“
    „Sie fürchtete wohl, abgewiesen zu werden.“
    „Bin ich ein feuerspeiender Drache, der seine Höhle verteidigt?“ Lisa Hofers Bühnen-“R“s rollten, daß man sie bis in den Keller hören konnte. „Also gut, führ die Dame herein.“ Tina, Tini und Tobbi sahen sich an. Hoffentlich ging die Dame bald wieder, sonst war es mit der Gemütlichkeit vorbei. Als sie die Dame sahen, die Frau Neumann nun ins Zimmer geleitete, sank ihre Hoffnung auf den Minuspunkt. Eine korpulente Gestalt in einem auffallend gemusterten Seidenkleid, auf dem Kopf einen modischen, mit Blüten überladenen Hut, stürzte an Frau Neumann vorbei auf die Sängerin zu.
    „Frau Hofer? Lisa-Ernestine Hofer, wie habe ich mich nach diesem Augenblick gesehnt! Große Meisterin, Sie ahnen nicht, was mir diese Begegnung bedeutet! Endlich! Endlich einmal habe ich Gelegenheit, Ihnen zu sagen, wie sehr ich Ihre Kunst bewundere!“
    Wenn Tina, Tini und Tobbi geglaubt hatten, das übertriebene Benehmen des Gastes würde auf dem Gesicht Lisa Hofers allenfalls ein leicht angewidertes Lächeln hervorrufen, dann hatten sie sich getäuscht. Die Sängerin nahm die Huldigung mit dem zufriedenen Behagen eines Kätzchens entgegen, dem man eine Schüssel Sahne reicht.
    „Verehrteste, ich bin Ihnen so dankbar, daß Sie mir Gelegenheit geben, mit Ihnen zu sprechen! Wenn ich mich erst einmal vorstellen darf: Wohlgemut, Charlotte Wohlgemut, Witwe seit über zehn Jahren und Vorsitzende unseres Seniorenclubs Abendsonne, den ich die Ehre hatte, mit ein paar gleichgesinnten Damen vor nunmehr drei Jahren zu gründen.“
    „Sehr interessant“, sagte Frau Hofer und ließ das „R“ rollen. „Aber bitte nehmen Sie doch Platz, meine Liebe. Sie trinken sicher eine Tasse Tee mit uns?“
    „Oh, ich möchte wirklich nicht stören...“
    „Sie stören weniger, wenn Sie mit uns Tee trinken und ein Stück von dem köstlichen Kuchen probieren, den mir meine jungen Freunde gebacken haben, als wenn Sie bei uns stehen und uns zwingen, unsere Mahlzeit zu unterbrechen“, sagte Lisa Hofer in ihrer
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