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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle
Autoren: Katja Krieglstein
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noch Montag, zwar nicht mehr lange , denn wir hatten bis kurz vor Mitternacht geredet, aber trotzdem schien die Zeit stillzustehen. Ursula fuhr nach Hause und ich wusste nicht, was ich machen sollte! Schließlich hatte ich Urlaub, konnte morgens ausschlafen, das musste ich doch ausnutzen, oder! Mich mal wieder so richtig amüsieren, aber alleine? Jetzt hatte ich keine Lust mehr, jemanden aus dem Schlaf zu klingeln, außerdem stellte ich fest, dass ich doch schon ganz schön müde war. Also ging ich ins Bett und nahm mir vor, morgen Abend die Stadt unsicher zu machen.
     
     
     

Wiedersehen macht Freude
     
    Dienstag schlief ich lange und genoss es, faul im Bett herumzuliegen, mich um nichts zu kümmern. Nur mein Kater wollte nicht mehr faul im Bett liegen! Blöder Katzer! Er fing an, auf mir herumzuhopsen und maunzte so lange, bis ich schließlich nachgab. Ich gab ihm etwas zu fressen, und dann schmiss ich den Katzer raus. Jetzt war ich wach! Alibaba hatte es geschafft, mich mit seinem Gemaunze so zu nerven, dass ich noch nicht mal mehr Lust hatte, mich wieder ins Bett zu legen. Und das soll was heißen! Ich hatte also wieder mal schlechte Laune, und dann kam mir auch noch der Gedanke: Siegfried könnte schon vor Donnerstag geleimt werden, was machten wir dann? Ich rief wieder Ursula an! Sie sollte sich um Siegfried kümmern und ihn davon abhalten, sich mit dem Typen zu treffen, dabei konnte sie ihn ein wenig aushorchen, seit wann er diesen Leufer schon kennt.
    Jetzt hatte ich nicht nur schlechte Laune , sondern auch noch ein schlechtes Gewissen. Hoffentlich machte Siegfried keinen Fehler, dann war ich schuld, weil ich nichts gesagt hatte. Aber jetzt konnte ich nichts weiter tun, ich musste auf Ursula vertrauen. Sie kannte Siegfried schon so lange und er war ziemlich verrückt nach ihr, soweit ich es mitbekommen hatte, sie bekam bestimmt alles aus ihm raus. Und ich, ich tat das, was wohl fast alle Frauen tun wenn sie deprimiert sind: Ich ging einkaufen. Ich machte mich zuerst richtig schick, und dann fuhr ich erhobenen Hauptes in die Stadt, um mir irgendetwas zu leisten, und sei es nur ein neuer Lippenstift!
    Ich ging zu HURTI, da gab ’s so schöne Wühlecken, genau das Richtige für eine Schnäppchenjägerin wie mich.
    Doch dort fand ich etwas ganz anderes , als ich gedacht hatte.
    Ich wühlte also auf sämtlichen Tischen, drehte etliche Ständer mit Hosen und Blusen, probierte einige Sachen an, nur um festzustellen, dass mir nichts passte, und wurde immer deprimierter. Als ich eigentlich schon gehen wollte und vor lauter Frust fast eine total bescheuerte Hose gekauft hätte, kam jemand auf mich zu.
    Mit einem lauten Hallo wurde ich begrüßt und umarmt. Es war Jenni, Jennifer Ra uch, eine alte Freundin von mir. Wir hatten zusammen im Büro gelernt, und nach der Ausbildung ist sie weggezogen, keine Ahnung wohin.
    Auf jeden Fall war sie mit einem Mal da! Und das musste gefeiert werden. Na ja, wir gingen zusammen einen Kaffee trinken und quatschten mindestens drei Stunden lang über Gott und die Welt.
    Sie war inzwischen auch schon auf der ganzen Welt gewesen, und außer Gott hatte sie anscheinend auch schon jeden getroffen. Es war richtig spannend, nach all den Jahren mit ihr zu reden!
    Was war mein Leben doch langweilig! Im Büro hatte Jenni nicht mehr gearbeitet , seit sie von hier weg ist. Dafür hat sie schon in allen Berufssparten gejobbt. Am interessantesten fand ich die Geschichte mit den Holzfällern in Nordamerika. Sie wollte unbedingt für einige Wochen als Holzfällerin arbeiten – Jenni ist nicht gerade schwach und zierlich, im Gegenteil, sie ist gut proportioniert und kann einiges einstecken, aber trotzdem dachte niemand daran, sie mit den Holzfällern arbeiten zu lassen! Aber sie boxte sich durch und war letztendlich eine Saison lang für die Verpflegung zuständig. Okay, das war nicht das, was sie eigentlich wollte, aber sie hat einiges vom Leben dort mitbekommen, und bei einer Art „Holzfällerolympiade“ durfte sie mitmachen! Von zehn Leuten hat sie immerhin den sechsten Platz gemacht, und es waren keine weiteren Frauen angetreten! Zuerst haben alle über ihr Vorhaben gelacht, aber danach hatten die Herren etwas mehr Respekt! So ist sie halt, meine Jenni! Ein Energiebündel sondergleichen!
    Früher haben wir sie nur Smokey genannt, das hatte sie ihrem Nachnamen zu verdanken. Jenni lebt furchtbar gesund und Zigaretten sind für sie ein rotes Tuch. Sie ist zwar hin und wieder dem Alkohol nicht
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