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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle
Autoren: Katja Krieglstein
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Lieder von Billy Idol. Das brachte sofort meine gute Laune zurück und ich beschloss, zu Hause erstmal Ursula anzurufen.
    Das war ein Gefühl, dieses Proletenauto vor meiner Tür zu parken und in meinem himmelblauen, aufdesignerten Kostüm zu meiner Wohnung zu wackeln! Göttlich! Nachbarn, seid doch bitte so neugierig wie sonst und hockt hinter euren Gardinen und werdet grün vor Neid!!! Oh, es ging mir einfach wunderbar!
    In meinem Wohnzimmer angekommen goss ich mich auf meine Couch, griff zum Telefon und rief sofort Ursula an. Die wollte sich nichts am Telefon anhören, sondern schwang sich in ihren kleinen R5 und war binnen zehn Minuten bei mir im Wohnzimmer. Ich erzählte ihr die Geschichte ausführlich, bis ins kleinste Detail, nur die kleine Episode mit Siegfried wollte ich etwas verkürzen, aber gerade da hakte Ursula nach.
    „Wer war noch da? Wie sah der Herr Leufer aus? Lass dir doch nicht alles aus der Nase herausziehen!“ Also erzählte ich ihr auch alles darüber, ich sagte ihr, dass Herr Leufer mir bekannt vorkam, er war nicht besonders groß, ziemlich dürr, aschblond, zuckte ständig mit den Augenbrauen und hatte einen großen Leberfleck auf der rechten Hand.
    „Weiß t du überhaupt, wen du gerade beschrieben hast? Kein Wunder, dass Siegfried dich nicht dabeihaben wollte. Der Kerl heißt bestimmt nicht Leufer, weiß Gott wie der wirklich heißt, das ist der Staller! Der Typ, der vor vier Jahren unseren alten Chef gelinkt hat!! Der kam zu Herrn Reinhardt und wollte ihm Maschinen verkaufen, das Modernste auf dem Markt, er wollte sie direkt aus Japan liefern, und er versprach Reinhardt, dass er mit diesen Geräten so schnell produzieren könne und in so guter Qualität, dass er innerhalb eines Jahres der führende Konzern in Deutschland sei. Er hatte Reinhardt doch schon fast um den Finger gewickelt. Er wollte von ihm ein Viertel des Geldes im Voraus, um „Lieferschwierigkeiten“, wie er es nannte, vorzubeugen. Aber da wollte Reinhardt doch erst ein Probeexemplar, und kurz darauf war Staller verschwunden und mit ihm alle Papiere über diese japanischen Maschinen und etwas Bargeld aus Reinhardts Büro. Jetzt versucht er sich an Siegfried ranzumachen und Siegfried wollte nicht, dass du etwas mitbekommst, damit niemand außer ihm von diesem Wundermacher erfährt! Siegfried lässt sich doch leicht um den Finger wickeln. Na ja, Staller ist halt ein kleiner Gauner, er versucht, den Leuten einen Vorschuss zu entlocken, der nicht von schlechten Eltern ist. Ich weiß ja nicht, was solche Maschinen kosten, aber bei all der Technik handelt es sich hier bestimmt um Millionen, und dann verschwindet er damit auf Nimmerwiedersehen !“
    „Ursula, dann müssen wir zur Polizei gehen! Wir müssen doch Siegfried vor dem Kerl bewahren!“
    „Und was wollen wir der Polizei sagen, Schätzchen? Dass wir glauben, dass jemand, den du nur einmal gesehen hast, meiner Meinung nach jemand ganz anderes ist und ein gemeiner Betrüger. Sarah, wir haben keine Beweise, ich hab ihn noch nicht mal gesehen. Wir können uns nicht sicher sein, das wäre Verleumdung!“
    Ach, was sollten wir nur machen?
    „Wie wäre es, wenn wir dem alten Reinhardt eine Nachricht zukommen lassen, dass sein alter Freund Staller wieder hier herumschleicht!? Dann kann er sich ein wenig erkundigen und wenn er es ist, kann Reinhardt ihn auffliegen lassen.“
    „Ursula, du, und wenn wir nicht den alten Reinhardt um Hilfe bitten , sondern den jungen? Der wäre mir momentan lieber!“
    So ging unser Gespräch noch lange weiter, Ursula hielt mich für verrückt, weil ich Stefan alles erzählen wollte. Sie meinte , er könne ihn doch sowieso nicht erkennen, und überhaupt hätten wir genug damit zu tun, ihn glauben zu lassen, ich sei Sieglinde Tolski. Aber das sah ich anders. Dieser Kerl hatte schließlich seinen Vater geleimt, er hatte es zumindest versucht, also würde er auch davon wissen, ich brauchte ihm ja nicht gleich die ganze Geschichte aufzutischen, nur ein paar kleine Happen, so dass er selber darauf kam, wer dieser Leufer war. Denn hätten wir unseren alten Chef benachrichtigt, wäre dieser sofort hergeflogen, und unsere Tarnung wäre für die Katz!
    Also überzeugte ich Ursula, dass ich mich um die Dinge kümmern würde, und erzählte ihr auch wie!
    Ich würde Stefan am Donnerstag um den Finger wickeln, so viel war sicher, denn wir Frauen können ja so hilflos sein!
    Doch bis dahin war noch lange Zeit, so kam es mir jedenfalls vor. Wir hatten immer
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