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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle
Autoren: Katja Krieglstein
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wollte ich wissen und beugte mich runter. Überrascht sah ich, was dort an seinem Hals prangte, eine etwas demolierte aber immer noch erkennbare Riesenschleife. Aus dunkelblauem Stoff mit Silberkante.
    Du bist also mein Herr für dies en Abend, dachte ich gerührt, sah zu Smokey hoch und schmunzelte.
    „Ich hab da nichts mit zu tun!“ , sagte sie beschwörend.
    „Ja ja, wer sonst?“, gab ich zurück.
    Wir drehten L. die Schleife nach hinten auf den Rücken, da störte sie ihn nicht mehr. Er trabte gut gelaunt und , fast hatte es den Anschein stolz auf seinen Halsschmuck, von Hydrant zu Hydrant.
    Nach einer knappen halben Stunde waren wir wieder beim Bus und mein Begleiter musste wieder in seine Zelle.
     
    „Noch ´ne Runde! Die Damen sind wieder da!“, hörten wir Karsten brüllen als wir reinkamen. Kaum saßen wir, standen auch schon neue Cocktails auf dem Tisch.
    Eigentlich hätte ich lieber noch einen Martini genommen, aber man sollte nicht meckern wenn andere bezahlen.
    Die Band spielte gerade „Something stupid“, und ich fing an zu träumen.
    Da ging ein Tuscheln und Raunen durch die Menge. Ich drehte mich um und entdeckte die Quelle des Getuschels. Lohengrin! Der blöde Hund lief zwischen den Tischreihen auf mich zu. Die Schleife war auf wundersame Weise verrutscht, wahrscheinlich bei seinem Ausbruch!
    Sie war vom Hals auf seinen Kopf gewandert und erinnerte mich jetzt stark an Nelly Olsen von „Unsere kleine Farm“. Das sah vielleicht ulkig aus! Wie ein festgeschnürtes Häubchen.
    Schien ihn aber in keinster Weise zu stören.
    „Was hat man denn mit dir gemacht“, entfuhr es mir.
    Freudig wurde ich angesprungen, die Vorderpfoten auf meinen Schultern und am besten die Schlabberzunge quer durchs Gesicht. Das konnte ich gerade noch verhindern, indem ich mir die Pfötchen schnappte. Jetzt war das Tier nicht viel kleiner als ich.
    Na und , wenn du schon mein Begleiter für diesen Abend bist, kannst du auch mit mir tanzen!, dachte ich und setzte es in die Tat um.
    Auf den Hinterbeinen hüpfend, hopste das Wuscheltier mit mir um den Tisch. Und alles zu den Klängen von „Something stupid“!
    „Tanze, tanze, tanze!“ , klatschte Meise.
    Halb gähnend und h alb grinsend, mit einem leisen „Huuuh“ machte der Hund alles mit.
    Bei den letzten Klängen entwand er sich jedoch und lief nur noch schwanzwedelnd um mich herum. Ich streichelte das weiche Fell und zum Dank wurden mir die Finger abgeschlabbert, irgendwie kam mir der Hund verändert vor.
    Smokey schüttelte den Kopf und ging raus.
    „Nimm doch den Hund mit!“, rief ich ihr nach, wurde aber ignoriert.
     
    Mit einem Mal wurde das Licht gedimmt und ein Spot fiel auf die Bühne. Die Musik begann und alles starrte gebannt auf den Lichtfleck.
    So richtig interessierte mich das ja nicht, ich wollt e eigentlich den Hund hier rausbringen.
    Doch als i ch Anstalten machte Smokey nachzugehen, stellte sich Karsten mir in den Weg. „Ich mach das, muss sowie so noch ein Hühnchen mit meinem Fräulein rupfen. Amüsier du dich mal schön!“
    Gut, ich sah auch wieder zur Bühne.
    Der Sänger hatte schon begonnen, es war aber niemand zu sehen!
    Machten die das spannend, kam hier gleic h Frank Sinatra persönlich reingetanzt?
    „My tears are falling ´cause you’ve taken her away“, erklang eine weiche Männerstimme. „And so it really hurts me so, there’s something that I’ve got to say!” Die Boxen dröhnten und dann legte die Band richtig los.
    Bam, bam, bam...!
    Ein eleganter, schneller Schritt und der Sänger stand im Scheinwerferlicht!
    Mein Herz setzte kurz aus, machte einen Hüpfer und raste dann wie bei einer Achterbahnfahrt, bis runter in die Zehenspitzen und wieder hoch , um fast meinen Brustkorb zu sprengen.
    FELIX!!!
    Er ließ seinen Blick durchs Publikum schweifen.
    Suchte er MICH?
    Aber er sah zu Tim, auf den bereits ein zweiter Scheinwerfer gerichtet war.
    Felix hob sein Mikro , den Blick weiterhin auf Tim gerichtet sang er weiter.
    „Take good care of my baby! Please don’t ever make her blue! Just tell her that you love her, make sure you ’re thinking of her, in everything you say and do!”
    Er stieg langsam die Stufen von der Bühne herunter und kam auf uns zu.
    Zielstrebig ging er durch die Menge. Einige guckten erstaunt, andere hatten angefangen eng zu tanzen.
    „Take good care of my baby!“ , setzte er wieder an.
    “Don’t you ever make her cry. Just let your love surround her, paint rainbow all around her, don’t let
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