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(Gummi-) Baerenstarke Kerle

(Gummi-) Baerenstarke Kerle

Titel: (Gummi-) Baerenstarke Kerle
Autoren: Katja Krieglstein
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danke!
    „Tschüss i, bis bald!“, zwinkerte sie Tim zu.
    „Tschüss i!“, rief ich ihr genauso süß nach.
    Tim streckte mir die Zunge raus.
    Auf dem Rückweg zu Hund und Katze löcherte ich Tim noch ein wenig.
    „Und wann seht ihr euch wieder? Was findest du an ihr besonders sexy? Vielleicht ihre zum X tendierende Beinhaltung oder ihre angeknabberten Fingernägel? Soll ja Männer geben, deren Fetisch abgekaute Fingernägel sind!“
    „Sarah“ , meinte er leicht genervt, „ich treffe sie morgen…“
    „Das geht aber holla die Waldfee bei euch! Hat sie Notstand?“ , quatschte ich dazwischen.
    „…Außerdem hast d u mich sowieso nie gewollt und sie hat weder X-Beine noch abgekaute Fingernägel. Und nun halt die Klappe, steig aus, mach dich hübsch, ich hol dich um viertel vor acht ab!“, sprach er weiter, ohne auf meinen Einwurf zu reagieren. Dann stoppte er den Wagen vor meiner Tür, schubste mich raus und fuhr von dannen.
    „Soll das heißen, dass ich nicht hübsch bin?“ , brüllte ich ihm Füße stampfend hinterher.
    Es war ja nicht so als ob es mich wirklich in teressierte, was Tim mit wem trieb. Aber es machte Höllenspaß ihn zu ärgern.
     

Die letzte Nuss – ein Kleid zum Ball
     
    Amüsiert und trotzdem unter der Oberfläche, wenn auch ganz tief unten, etwas angekratzt weil Tim mich nicht mehr wollte, eierte ich in der Wohnung rum ohne recht zu wissen, was ich mit mir anfangen sollte.
    Was sollte ich jetzt machen, mich umziehen, dafür war es noch zu früh.
    Ich könnte ins Internet gehen und auf eine Flirtanzeige antworten! Oder selber eine aufgeben! Dafür hatte ich jetzt keinen Nerv.
    Also d och der Klamottenfrage widmen.
    Wir wollten zu einem Swing- Abend ins Stellas, holte ich mir ins Gedächtnis zurück, mit Smokey und Anhang: Karsten, Mandy und Meise. Lustige Truppe!
    Sollte ich mich da auch lustig anziehen ? Mit Petticoat und Spitztitt-BH?
    Och nö, so richtig war mir nicht danach. Aber falls wir tanzen würden , wären Jeans echt daneben. Aber im Ballkleid würd’ ich mich auch nicht wohler fühlen.
    Ich rief Smokey an.
    „Hallo Kleene!“, trötete sie durch die Leitung. „Haben sie dich auseinandergenommen?“, wollte sie wissen.
    „Ging so, erzähl ich dir später. Viel wichtiger, was ziehst du an?“ , stöhnte ich.
    „Wenn das deine Probleme sind , ging es ja glimpflich ab! Einen langen, schmalen, beigen Rock und ein rosa Spaghettishirt. Das wird ja wohl reichen. Ich nehme mir noch ein helles Tuch mit, damit ich nicht so nackig aussehe und was zum Spielen hab. Mandy hat sich richtig in schwarze Abendrobe geschmissen. Sieht todschick aus. Aber Hauptsache du fühlst dich wohl, muss ja nicht so aufgedonnert sein. Hab ich dir geholfen?“, plapperte sie.
    „Eigentlich schon, aber mein Kleiderschrank gibt so ein elegantes Mittelmaß grad nicht her“ , stellte ich resigniert fest. „Na ja, ich werd noch mal wühlen! Dann bis nachher!“
    Und ich tauchte tief in die Abgründe meiner Schränke.
    Hervor kam ein enges, bordeauxrotes Top mit Wickeloptik und Dreiviertelärmeln, dazu ein beiger Rock, der bis zur Wade ging und mit einem Lederband als Gürtel gehalten wurde. Weinrote Stiefel als krönender Abschluss. Die Haare wild und offen, leichtes Make-up im Country-Look (beigebrauner Lidschatten, nicht zu aufdringlich, und braunroter Lippenstift!). Da fielen mir noch drei hellbraune Gummibänder in die Hände. Haare also doch zurück. Ich schlang mir die Bänder wie Haarreifen um den Kopf, um nervigen Strähnen die Gelegenheit zu nehmen, mir ins Gesicht zu fallen.
    So fühlte ich mich wohl!
    Mein Outfit ging zwar eher in Richtung Squaredance als zum Swing, aber egal!
    Ob ich Lohengrin mitnehmen konnte? Ich wollte den armen Heuler nicht schon wied er alleine lassen und normalerweise hatten die vom Stellas nichts gegen Hunde. Er kommt mit und basta!
    Und wenn nicht , gehen wir eben beide wieder nach Hause!
    Außerdem passte L. farblich wunderbar zu meinen Klamotten, noch ein Grund mehr für den Hund!
    Es klingelte an der Tür. War es schon so spät, stand Tim schon vor der Tür?
    Verrechnet! Es war ein Überfallkommando! Bestehend aus Smokey und Mandy.
    Smokey zog die Augenbrauen hoch, als sie mich sah.
    „Na , da hast du mal wieder danebengegriffen. Als wenn ich es geahnt hätte. Wir haben dir auch gleich was mitgebracht!“
    Sie schubsten mich ins Bad, zogen und zerrten an mir herum, pellten mich aus Rock und Stiefeln und würgten mir etwas Enges, Dunkelblaues über den
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