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Größenordnung Götterwind

Größenordnung Götterwind

Titel: Größenordnung Götterwind
Autoren: K. H. Scheer
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Calthur-Führung war offenkundig. Sie waren die wirklichen Verbrecher an der Menschheit.
    Dazu kam noch eine Tatsache! Diese vergeistigten, übermenschlich aussehenden Gestalten in den diversen Halleneingängen waren so außergewöhnlich, daß ich beinahe nicht mehr an ihr Menschentum glauben konnte.
    Waren das überhaupt noch Menschen wie Sie und ich?
    Sie waren nicht einfach para-immun wie der Naahrgar und seine bevorzugten Unterpriester. Diese Männer strahlten ganz andere Impulsfronten aus. Sie hätten nichtmenschlichen Überwesen gehören können.
    Ich eröffnete das Wirkungsfeuer, ohne zu denken.
    Aus der Mündung meines Marsstrahlers zuckten Sonnengluten. Sie waren verheerend in der Wirkung, hatten bei den geringen Entfernungen eine Thermoenergie von plus vierhundertfünfzigtausend Grad Celsius und eine Auftreffwucht von vielen zehntausend Meterkilopond, die durch die Strahldichte plus annähernd lichtschneller Mündungsgeschwindigkeiten erzeugt wurden.
    Ich konnte nicht sehen, wovon der Sprecher zuerst aufgelöst wurde: von den Auftreffgewalten oder von den Gluten. Er war plötzlich verschwunden. Dort, wo er soeben noch gestanden hat te, kochte sogar das widerstandsfähige MA-Metall.
    Hannibal schloß blitzschnell und gezielt. Sie hatten keine Chance, diese überheblichen Narren. Unsere zehn Kampfroboter brauchte ich nicht einmal einzusetzen.
    Wir verwandelten die drei Zugänge in eine Glutwüste und zogen uns anschließend sofort zum wartenden Rohrbahnzug zurück.
    Als ich in gebeugter Haltung zu der Wagenschlange hinüberhastete, erreichte mich ein Funkanruf auf Ultrakurzwelle.
    Jener, den zu sehen ich gehofft hatte, meldete sich, nachdem all seine Felle davongeschwommen waren.
    »Dafür werden Sie von einem GWA-Gericht zum Tode verurteilt, Toterlay. Sie hätten mir vertrauen sollen!«
    »Ihnen vielleicht, nicht aber Ihren Kreaturen«, brüllte ich zurück. »Sie sind ein Narr, Naahrgar. Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, daß man mich in meinem hervorragend ausgerüsteten Stützpunkt verhaften wird?«
    »Sie spekulieren mit Ihrem Transmitter. Schön, Sie besitzen einen, zugegeben. Aber werden Sie ihn auch noch benutzen können?«
    »Darauf können Sie sich verlassen. Naahrgar, ich mache Ihnen ein letztes Angebot, obwohl Sie mich soeben verraten wollten. Ich melde mich von meiner neuen Position aus. Sie sind ein jämmerlicher Anfänger, wenn Sie auf meine Erkenntnisse verzichten.«
    »Sie wären uns äußerst wertvoll, Professor, wenn Sie ein anderer Mensch wären. Sie könnten den Himmel auf Erden besitzen. Aber Sie wollen ja nicht hören.«
    »Hören? Vielleicht auf Sie?« tobte ich. »Ich habe Ihnen die Hand gereicht. Was haben Sie getan? Sie haben mich durch Ihre minderwertigen Geschöpfe unter Beschuß nehmen lassen.«
    »Jedes dieser minderwertigen Geschöpfe, wie Sie sich auszudrücken belieben, ist Ihnen tausendfach überlegen. In jeder Beziehung!«
    Damit hatte er meinen Verdacht endgültig bestätigt. Mehr hat te ich nicht hören wollen.
    Die Männer in den Eingängen waren keine normalen Menschen mehr. Was aber stellten sie dar?
    Waren es Mutanten natürlicher Prägung? Herangezüchtete Übermenschen mit relativ normalen, aber unendlich geschärften Sinnen? Was waren sie?
    Als wir einen der Rohrbahnwagen bestiegen, eröffneten unsere Kampfroboter das Feuer. Anscheinend hatten die Fremden doch noch versucht, in die Bahnhofshalle vorzudringen.
    Mit dem letzten Blick erkannte ich, daß hier ein Gefecht Roboter gegen Roboter entbrannte. Also hatte Anne Burner auch in dieser Beziehung recht behalten.
    Wenn ein Wissender nicht für die eigenen Zwecke nutzbar gemacht werden kann, sollte man ihn töten, um ihn dem Gegner ebenfalls zu entziehen.
    Genau das wurde jetzt versucht, allerdings um einige Minuten zu spät! Wenn die Kampfroboter sofort eingegriffen hätten, wären unsere Schutzschirme zusammengebrochen.
    »Ihr zweiter Fehler, Naahrgar«, rief ich ihn höhnisch über Funk an. »Ich habe ebenfalls Roboter mitgebracht. Das haben Sie mir wohl nicht zugetraut, Sie erbärmlicher Nichtskönner, was? He, ihr anderen, schmutzigen Burschen der verwerflichen Sekte – habt ihr das mitgehört? Euer Oberhaupt ist ein Versager. Tötet den Naahrgar! Er ist euer unwürdig. Er begeht Fehler über Fehler, jeder kostet den Sehenden Calthur Millionen und internationalen Respekt. Könnt ihr euch das erlauben? Tötet ihn! Ernennt einen anderen Priester zum Oberhaupt, und ich werde euch mit meinem Wissen
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