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Größenordnung Götterwind

Größenordnung Götterwind

Titel: Größenordnung Götterwind
Autoren: K. H. Scheer
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Zentralroboters ZONTA überlagert worden.
    Und genau das war eingetreten!
    Etwa hundert Kampfmaschinen, von denen jede infolge ihrer ungeheuren Feuerkraft und Unangreifbarkeit den Zweiten Weltkrieg hätte entscheiden können, verteidigten die Zugänge mit der Hartnäckigkeit gefühlloser Mechanismen.
    All unsere Befehle wurden ignoriert. Wir konnten dem internen Funkverkehr entnehmen, daß die Eliteeinheiten Luna-Port bereits schwere Verluste zu beklagen hatte. Jemand hatte es darauf angelegt, die Männer in den Zustand einer rachelüsternen Tollwütigkeit zu versetzen.
    Es war erwiesen, daß jeder Soldat gewissermaßen »rot« sah, wenn neben ihm seine besten Freunde fielen. Das liegt nun einmal in der menschlichen Psyche. Auch disziplinierte GWA-Einheiten sind davon nicht ausgenommen.
    Letzten Endes zielten alle Maßnahmen darauf ab, Toterlay und Quasimodo ins Jenseits zu schicken. An einer Verhaftung waren unsere Gegner nicht interessiert. Wir sollten endgültig von der Bildfläche verschwinden, denn Toterlay wußte entschieden zuviel.
    Bei einem Prozeß vor einem Gericht der ISK hätten unliebsa me Dinge zur Sprache kommen können. Die Calthur-Sekte hatte jedoch auf ihren einwandfreien Leumund bedacht zu sein.
    Das und nur das konnte der Grund für die unverhoffte Reaktion unserer Roboter sein.
    Goldstein und el Haifara schalteten verzweifelt. Sie waren längst am Ende ihrer Künste angelangt, denn wir waren immer noch »Knopfdruckhausierer«, die lediglich auf gut Glück die beleuchteten Kontaktplatten berührten. Verschwindend wenig Vorgänge wurden wirklich beherrscht, aber das war auch nur ein Ergebnis langer und gefährlicher Versuchsreihen.
    Ich dachte mit Grauen an die mächtigen Atomreaktoren auf der untersten Sohle der Panzerforts. Wenn sie auch noch anliefen und die Schutzschirme aufbauten, waren unsere Männer so gut wie verloren.
    Allerdings – das hätte eigentlich längst geschehen müssen! Weshalb wurde ZONTA nicht gezwungen, die Kraftwerke und Schirmprojektoren anlaufen zu lassen?
    Ich rief nach Dr. Anne Burner. Sie kam sofort.
    Bei dem ständigen Tosen mußte ich schreien, um mich überhaupt verständlich machen zu können.
    »Anne, weshalb verzichtet der Gegner darauf, die Forts mit Hochenergieschirmen abzuriegeln? Haben Sie eine Idee?«
    Sie nickte hastig.
    »Der Grund ist durchsichtig. Wenn man sich dazu entschließt, sind Sie unangreifbar. Also verzichtet man darauf. Sie sollen sterben!«
    »Ausgezeichnet. Das denke ich nämlich auch. Hören Sie gut zu, Anne! Technische Möglichkeiten zur Lahmlegung der Roboter haben wir nicht. Das kann nur von außerhalb bewerkstelligt werden. Wie können wir den Naahrgar zwingen oder auch verführen, das Feuer der Kampfmaschinen einstellen zu lassen?«
    Sie griff mit bebenden Fingern nach einer Zigarette. Steamers reichte ihr wortlos Feuer.
    »Lassen Sie mich überlegen. Vorerst bin ich ratlos. Ich weiß nur, daß man Sie für alle Zeiten beseitigen möchte.«
    Ich lachte sie an. Das Grollen meiner Toterlay-Stimme übertönte sogar das Energiefeuer der Kampfroboter.
    »Damit haben Sie mir die Idee gegeben, Anne.«
    »Was?«
    »Oberst Steamers, Nishimura, el Haifara kommen Sie her. Schnell!« brüllte ich.
    Steamers, er stand bereits vor mir, hielt sich die Ohren zu. Kenji und der Mathematiker eilten herbei.
    »Begeben Sie sich sofort in den kleinen Energieraum unterhalb dieser Zentrale. Schalten Sie die dort stehende Notstrom-Speicherbank auf Notlastabgabe, und leiten Sie die Energie auf den Schutzschirmprojektor der am weitesten entfernten Geschützstellung. Der Schirm saugt die Bank in Sekunden leer. Wenn sie ungefährlich geworden ist, weil völlig entleert, zünden Sie die kleinste atomare Sprengladung, die wir haben und jagen das Ding in die Luft. Es muß donnern, verstehen Sie! Je lauter, desto besser. Alles klar?«
    »Aber was soll das bedeu…«
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage, Steamers«, fuhr ich ihn an. »Al le anderen wissenschaftlichen Besatzungsmitglieder begeben sich sofort in den Fluchtraum. Er ist einigen eingeweihten Kommandooffizieren bekannt. Man wird dafür sorgen, daß Sie dort unbemerkt herausgeholt werden. Steamers, Kenji und el Haifara begeben sich nach der Sprengung ebenfalls in den Berge-Raum. Los, fangen Sie an! Oder möchten Sie, daß unsere Männer im Roboterfeuer verbluten? Es hat schon genug Verluste gegeben.«
    »Und Sie? Was werden Sie unternehmen?« wollte Anne Bur ner wissen.
    Hannibal starrte mich entsetzt an. Er hatte
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