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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!
Autoren: Jason Dark
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Ansonsten standen die sechs Gestalten dicht zusammen in dieser kleinen Kabine, die sich den schaukelnden Bewegungen der Wellen angepaßt hatte. Die Kabine stand auf einem Boot. Sie war auf die Planken genagelt worden, und das Boot, ein trogartiges, sehr träges Gefäß, dümpelte auf dem Wasser des Sumpfes. Die wahren Tücken blieben unter dem grünlichbraunen Wasserspiegel gnädig verborgen.
    Der Sumpf war wie ein riesiges Tier. Er fraß alles, was in seinen Rachen hineinglitt. Er war nicht zu halten, er schlürfte, er schmatzte und holte seine Opfer, und er war nicht bereit, sie jemals wieder herzugeben.
    Die Männer, die die untoten Monstren in die Kabine gepfercht hatten, waren genau nach den Regeln vorgegangen. Sie hatten den gesamten Umgang mit Weihwasser besprenkelt. Sie hatten Knoblauch in Ritzen gesteckt, und sie hatten an die Seite der Kabine die hölzernen Kreuze gehängt, damit der schwimmende Sarg von den Eingeschlossenen nicht verlassen werden konnte.
    Mit Stangen hatten sie dann das Boot auf die dunkle Wasserfläche geschoben, standen am feuchten Ufer, ummalt vom flackernden Schein der wärmenden Feuer, mit starren, leblosen Gesichtern, in denen man noch die Furcht der vergangenen Stunden lesen konnte.
    Aber sie hatten es geschafft, und die sechs Vampire dem Sumpf übergeben, wo sie für alle Zeiten bleiben sollten. Das Boot würde sinken und mit ihnen die grausame Brut.
    Noch trieb es dahin und glich sich mit seinen Schaukelbewegungen dem Rhythmus der Wellen an. Schwerfällig sah es aus, und es wurde immer mehr zu einem Schatten, je weiter es aus dem Lichtschein der Uferfeuer wegschwamm.
    Ein Mönch hatte sich an die Spitze der Männer gestellt. Ein Mann mit dunklen, langen Haaren und einem düsteren Gesicht, der heimlich Rasputin genannt wurde, weil er irgendwo auch Ähnlichkeit mit diesem Russen aufzuweisen hatte.
    Er starrte der Fracht nach, gestützt auf einen Stock, dessen Ende ein helles Kreuz bildete.
    »Sie haben versucht, in das Kloster einzudringen, aber wir haben sie gemeinsam zurückgestoßen. Das werden euch die Mönche von St. Patrick nicht vergessen.«
    »Danke!« murmelten die Männer.
    Der Mönch nickte, bevor er wieder über das dunkle Wasser schaute und zu einer Insel hinsah, die sich wie ein noch dunklerer Fleck von der Oberfläche abhob.
    Das Boot mit den sechs Vampiren würde auf diese Insel zutreiben.
    Und genau dort waren die beiden Scharfschützen postiert, die es zum Kentern bringen sollten.
    Noch war es nicht soweit. Der schwarze Schatten glitt träge über die Wasserfläche hinweg. Durch das Weihwasser und durch die Kreuze waren die Blutsauger geschwächt worden, aber sie waren noch nicht schwach genug. Erst wenn der Morast sie verschluckt hatte, konnte das große Aufatmen beginnen.
    Der Mönch drehte sich weg. Mit gemessenen Schritten ging er auf eines der Feuer zu. Zielsicher griff er nach einem Ast, der in Reichweite lag und mit Pech bestrichen war.
    Er wollte sich eine Fackel herstellen und damit den beiden Männern auf der Sumpfinsel ein Zeichen geben. Es dauerte nicht lange, da hatte das Pech Feuer gefangen, und der Mönch trat wieder zurück.
    Die anderen Männer schauten ihn an, und der Klosterbruder wußte, daß sie auf seine Worte warteten. Er enttäuschte sie auch nicht, nickte ihnen zu und sagte: »Das Werk ist noch nicht ganz vollbracht, aber wir werden es schaffen.«
    »Der Herrgott ist auf unserer Seite, nicht der Teufel!« sagte einer der Männer. »Er steht den blutgierigen Monstren bei, wir aber vertrauen auf Gott.«
    »Und Gott hat noch immer gesiegt!« meldete sich ein anderer. Dabei schlug er ein Kreuzzeichen. »Nie haben die anderen gewonnen. Immer sind wir es gewesen.«
    Der Mönch widersprach nicht. Er war froh, daß die Leute so dachten und sie keine Angst davor gehabt hatten, sich diesen blutgierigen Bestien zu stellen. »Wir werden einen endgültigen Sieg erringen. Niemals wird sich das Kloster in einer derartigen Gefahr befinden, das kann ich euch versprechen.«
    Die Männer nickten. Sie waren einverstanden, aber keiner von ihnen konnte in die Zukunft schauen, auch der fromme Klosterbruder nicht, dann hätte er diese Worte nicht gesprochen. Aber wer hatte zu dieser Zeit schon von den Horror-Reitern gehört oder von Männern wie Father Ignatius und John Sinclair?
    Es gab für sie nur den Bruder Josh, und der hielt die Pechfackel in der Hand. Er gab noch nicht das Zeichen, wartete ab und schaute dabei wieder über das Wasser, wo das primitive Boot
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