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Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk
Autoren: Achim Hiltrop
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1.
     
    Jason Knight stemmte die Fäuste in die Hüften und starrte in den dunklen
Tunnel, der ihm entgegengähnte. Er konnte weniger als fünf Meter weit
in den Gang hineinsehen, welcher in die Felswand führte, die drohend über
ihm aufragte. Ihm war gar nicht wohl dabei, einen Fuß dort hinein zu setzen,
nachdem sie auf diesem miesen kleinen Dschungelplaneten schon so viele Kameraden
verloren hatten. Er drehte sich zu seinen Begleitern um. »Ich habe da ein
ganz mieses Gefühl.«
    Taisho strich sich mit der Hand durch die verschwitzten schwarzen Haare und
kratzte sich am Kopf. »Ich kann mir, ehrlich gesagt, auch was Schöneres
vorstellen.« Der junge Mann, dessen Rebellentruppe sich Jason bei seiner
Ankunft in diesem entlegenen Teil des Weltalls angeschlossen hatte, schien am
Ende seiner Kräfte zu sein. Die heiße, feuchte Luft des Dschungels
machte Taisho schwer zu schaffen.
    Er sah blass und erschöpft aus – die Strapazen des Marsches durch
den Urwald mit seinen tödlichen Gefahren standen ihm ins Gesicht geschrieben.
Zwar besaß Jason keinen Spiegel, aber er war sicher, dass er genau so
zerzaust und verschwitzt aussah wie sein Freund.
    Asahi Drel, die Pilotin des altersschwachen Raumschiffs Sukina , mit dem
sie auf dieser unbewohnten Welt notgelandet waren – abgestürzt ,
verbesserte sich Jason in Gedanken –, verschränkte die tätowierten
Arme vor der Brust und schüttelte missbilligend den Kopf. »Was habt
ihr Jungs nur für ein Problem? Das ist doch ein ideales Versteck!«
    Jason kratzte sich nachdenklich am Kinn und vermisste wohl zum tausendsten Mal
seinen Kinnbart. Er würde eine Weile warten müssen, bis sein lieb
gewonnenes Bärtchen wieder nachgewachsen war. Er musste zugeben, dass die
resolute Pilotin Recht hatte. Schließlich wurden Jason und seine Begleiter
noch immer verfolgt; womöglich waren die Agenten des geheimnisvollen Nexus',
der diesen Sektor des Alls unterjocht hatte, ihnen dicht auf den Fersen. Vielleicht
waren sie schon auf dem gleichen Planeten, möglicherweise sogar nur wenige
hundert Meter hinter ihnen. Der Tunnel versprach immerhin nicht nur Schutz vor
wilden Tieren, sondern auch vor einer etwaigen Entdeckung aus der Luft.
    »Und dein Püppchen da sollten wir auch mal irgendwo unterstellen«,
fuhr Asahi fort. »Das Stasisfeld dürfte aus dem Orbit relativ leicht
zu orten sein. Ist immerhin die einzige Energiequelle in diesem Urwald.«
    Jason und Taisho sahen zu Shilla hinüber. Die blauhäutige Vizianerin
war noch immer von dem schimmernden Stasisfeld umhüllt, dessen Projektor
leise vor sich hin summte. Das Energiefeld knisterte in der hohen Luftfeuchtigkeit
des Regenwalds. Shilla starrte blicklos ins Leere. Ihre Lippen waren leicht
geöffnet, und ihre Brust hob und senkte sich langsam, doch das waren auch
schon die einzigen Anzeichen dafür, dass es sich bei der hübschen
Telepathin um ein lebendiges Wesen und nicht um eine Statue handelte.
    Shilla war vor einiger Zeit unter den unheilvollen Einfluss der Exekutoren geraten,
einer geheimnisvollen Rasse, die auf einer der obersten Hierarchiestufen des
so genannten Nexoversums standen. In Jasons heimatlicher Milchstraße waren
diese fremdartigen Wesen vereinzelt auch schon angetroffen worden, dort kannte
man sie nur als die Outsider.
    Jason hatte darauf bestanden, seine frühere Partnerin notfalls gegen ihren
Willen aus den Händen der Exekutoren zu befreien. Gemeinsam mit den Rebellen
hatte er einen waghalsigen Angriff auf den Palast gestartet, in dem Shilla untergebracht
worden war. Allerdings hätte sie ihn bei dem Befreiungsversuch beinahe
getötet. Was auch immer man mit ihr zuvor gemacht hatte, zu dem Zeitpunkt
hatte sie auf der Seite der Exekutoren und der Angeli gestanden, jener blauhäutigen
Telepathen des Nexoversums, die den Vizianern so frappierend ähnlich waren.
Daher war es unumgänglich gewesen, sie in ein Stasisfeld einzusperren,
da dies die einzige Möglichkeit gewesen war, den telepathischen Kontakt,
den Shilla zu ihren neuen Freunden pflegte, vorübergehend zu unterbrechen.
Nun schleppten sie den schweren Generator mit sich herum, während Shilla
auf einer Schwebetrage lag, die eine Handbreit über dem Boden dahinglitt.
    »Solange sie in dem Zustand ist, ist sie hilflos«, gab Taisho zu bedenken.
    »Wenn sie nicht in dem Zustand wäre, wäre sie auch keine große
Hilfe«, schnauzte Jason ihn an. Er mochte
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