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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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lang die Nerven .« Er lächelte
nachsichtig. »Bei Frauen kommt so etwas leicht vor, nicht ?«
    »Ich
vermute, wenn sie die Geschichte der Polizei auftischt, wird sie sich besser
anhören«, meinte ich. »Da werden Sie ihr für die Mordzeit schon ein
unzerreißbares Alibi beschafft haben .«
    »Ich
verstehe nicht .« Er runzelte die Stirn.
    »Und
deshalb wollen Sie mich in Urlaub schicken«, fuhr ich fort. »Um die nötige Zeit
zu gewinnen, ein Alibi für Gloria zu fabrizieren, ehe sie zur Polizei geht. Es
wäre Ihnen außerdem wahrscheinlich äußerst unangenehm, wenn ich in der
Zwischenzeit herumschnüffeln würde .«
    »Ich
habe Ihnen einen großzügigen Vorschlag gemacht, Holman«, versetzte er, und Zorn
schwang in seiner Stimme. »Ich würde Ihnen in Ihrem Interesse raten, ihn
anzunehmen. Die Alternative ist weit weniger angenehm .«
    »Vielleicht
haben Sie recht«, meinte ich gelassen. »Ich möchte es mir noch einen Moment
überlegen. Könnte ich jetzt vielleicht doch etwas zu trinken haben ?«
    »Selbstverständlich«,
sagte er kurz. »Charles?«
    »Ich
glaube, es ist besser, wenn ich hier bleibe, Mr. Larsen«, erklärte Chuck höflich.
    »Hm,
das ist wahrscheinlich richtig«, erwiderte Larsen säuerlich.
    Er
öffnete die Tür und rief: »Françoise !« Ich hörte das
Klappern ihrer hohen Absätze, dann befahl er ihr, mir etwas zu trinken zu
bringen.
    »Whisky
auf Eis«, warf ich eilig ein.
    Er
gab die Anweisung weiter und kehrte dann zur Couch zurück.
    »Ich
würde Ihnen wirklich raten, mein Angebot anzunehmen, Mr. Holman«, sagte er.
»Zwei Wochen in Palm Springs, vielleicht mit einer attraktiven Begleiterin?« Er
lächelte mich verständnisinnig an. »Weit angenehmer als die Alternative.«
    »Ich
überlege noch, Mr. Larsen«, gab ich respektvoll zurück.
    »Überlegen
Sie nicht zu lange .« Sein Lächeln wurde frostig.
»Charles ist ein ungeduldiger Mensch .«
    Das
Mädchen kam ins Zimmer. Wie ich gehofft hatte, stand mein Glas wie beim letztenmal auf einem Tablett. Als ich mich umdrehte, den
Drink von ihr entgegenzunehmen, stieß ich mit dem Ellbogen hart gegen das
Tablett. Das Glas fiel zu Boden, der Whisky ergoß sich über den unverkennbar
teuren Perser, und das Mädchen bückte sich automatisch, um es aufzuheben.
    »Tut
mir leid«, sagte ich. »Kommen Sie, ich helfe Ihnen .«
    Eilig
sprang ich auf. Ihr Kopf befand sich etwa dreißig Zentimeter über dem Boden, nicht
weit genug von Chuck entfernt, der ihr gegenüberstand. Ihr appetitliches Gesäß
ragte zu mir hinauf. Ich kniff brutal in das üppige Fleisch. Sie stieß einen
schrillen Schrei aus und schnellte vorwärts wie eine Rakete. Chuck blieb keine
Zeit, ihr auszuweichen. Ich sah, wie Beunruhigung in seinen Augen aufflackerte,
und im nächsten Moment traf ihr Kopf ihn mitten in den Magen; er torkelte nach
rückwärts.
    Was
dann kam, war relativ einfach. Ich packte die Revers von Larsens Jackett, riß
den Mann von der Couch hoch und stieß ihn hinüber zu Chuck, der eben im Begriff
war, sich wieder aufzurappeln. Einer von Larsens Absätzen prallte ihm hart
gegen die Stirn. Dann verlor Larsen das Gleichgewicht und stürzte schwerfällig
auf ihn. Das französische Dienstmädchen aus Kansas lag auf dem Rücken,
strampelte wie wild und schluchzte herzzerreißend. Es war ein sehenswerter
Anblick, doch ich hatte keine Zeit, ihn zu genießen.
    Ich
sprintete aus dem Haus, sprang in meinen Wagen und brauste auf die Straße
hinaus, als trainierte ich für die Rennen in Indianapolis.
     
     
     

10
     
    Zum viertenmal preßte ich den Daumen auf den
Klingelknopf. Wenn er schon schlief, sollte er aufwachen oder, wenn ihm das
lieber war, die ganze Nacht dem Schrillen der Türglocke lauschen. Endlich
jedoch wurde die Tür weit aufgerissen.
    »Sagen
Sie mal, was fällt Ihnen eigentlich ein ?« fragte eine
wutentbrannte Stimme. »Sie meinen wohl, weil Sie nicht schlafen können, müssen
Sie andere Leute auch um ihren Schlaf bringen ?«
    Sie
war meiner Ansicht nach höchstens neunzehn. Ein Mädchen mit sonnengebleichtem
Haar, der Typ, den man am Strand von Malibu in tausendfacher Ausfertigung
findet. Ihre Augen waren blau und beileibe nicht unschuldsvoll, und ihre Lippen
wirkten geschwollen. Sie trug ein dünnes, seidenes Hemd, das ihr gerade bis zu
den Schenkelansätzen reichte und über den prallen Brüsten gefährlich spannte.
    »Ich
will zu Jason Travers«, sagte ich.
    Sie
zog einen Schmollmund. »Er hat keine Zeit .«
    »Das
kann ich mir denken«, versetzte
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