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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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rieb sich vergnügt
die Hände. »Ich sage Ihnen, Gloria wird der größte Schlager seit Marilyn Monroe .«
    »Großartig«,
stellte ich fest.
    »Und
wie fühlen Sie sich, alter Junge ?« Er musterte mich
besorgt. »Sie sehen ein wenig mitgenommen aus. Selbst wenn man wie Sie Nerven
aus Stahl besitzt, geht nicht alles spurlos an einem vorüber, wie? Plötzlich
setzt die Reaktion ein, man hat das Gefühl, man möchte laut herausschreien und
mit den Fäusten gegen die Wand schlagen .« Er
schüttelte teilnahmsvoll den Kopf. »Machen Sie Ihrem Herzen Luft, alter Freund .«
    »Ich
fühle mich glänzend«, erwiderte ich. »Ich bin nur hergekommen, um mir mein
Honorar abzuholen .«
    »Ihr
Honorar?« Er starrte mich offenen Mundes an.
    »Sie
wissen schon«, erläuterte ich. »Den kleinen schwarzen Kasten.«
    »Das
kann nur die Nervenbelastung sein«, sagte er leise. »Die Sache war einfach
zuviel für Sie, das ist verständlich. Sie sind übergeschnappt, alter Junge. Ein Nervenzusammenbruch. Warten Sie, ich hole
Ihnen ein Beruhigungsmittel, ja ?«
    »Sie
hinterhältiger Schwindler«, versetzte ich hitzig. »Sie armseliger Imitator
eines Telefonspinners. Was bezwecken Sie eigentlich? Sie wollen wohl dem Studio
Geld sparen, indem Sie mich um mein Honorar bringen ?«
    »Ich
verstehe Sie nicht, Rick«, erklärte er vorsichtig.
    »Sie
wußten ganz genau, daß ich würde feststellen müssen, wer Willie Schultz ist«,
fuhr ich fort, »und Sie wußten ebensogut , daß ich
mich mit einer Anfrage zuerst an Sie wenden würde. Deshalb spielten Sie
absichtlich den Hysterischen, als ich anrief, vergaßen aber nicht, Darrachs Namen fallenzulassen .«
    »Willie
Schultz?« Er breitete die Hände aus. »Es hat mich einfach gewurmt. Ich meine,
wenn der Kerl wirklich ein Talentsucher war, wieso hatte ich dann noch nie von
ihm gehört? Und wenn er kein Talentsucher war, was war er dann, woher kam seine
Klientin und was hatte sie zu verbergen ?« Seine Augen
baten mich um Verständnis. »Das Studio war hingerissen und begeistert, und wer
möchte sich da schon unbeliebt machen und womöglich an die Luft gesetzt werden,
weil er Zweifel aufwirft und Rick Holman engagiert und alle unsicher macht? Ich
sagte mir, ich müßte mir etwas einfallen lassen, was Sie reizt und neugierig
macht .«
    »Und
jetzt schulden Sie mir einen kleinen, schwarzen Kasten«, versetzte ich kalt.
    »Rick.«
Er schüttelte bekümmert den Kopf. »Ich muß Ihnen ein Geständnis machen. Ich
habe gar keinen kleinen, schwarzen Kasten .«
    »Das
Zeitzeichen aus Sydney, das Sie aufgenommen haben, war das echt?« fragte ich.
    »Ja,
ich habe einfach ein Ferngespräch angemeldet und verlangt, daß man mich mit der
Zeitansage von Sydney verbindet«, entgegnete er ungeduldig. »Ist das so
merkwürdig ?«
    »Es
ist hirnverbrannt«, konstatierte ich.
    »Ich
habe heute einen Scheck an Sie hinausgehen lassen«, sagte er hastig.
»Dreitausend Dollar für Sonderleistungen. Okay?«
    »Okay«,
sagte ich.
    Er
lachte erfreut. »Sie sind immer noch wütend auf mich, weil ich Sie beide Male
auf den Leim geführt habe, wie ?«
    »Beide
Male ?« fragte ich.
    »Das erstemal als anonymer Spinner, und das zweitemal als mein eigener Bruder.« Er kicherte voller
Stolz. »Na, was sagen Sie dazu ?«
    »Manny«,
versetzte ich, »der Einfall mit dem anonymen Spinner war beinahe genial, und da
haben Sie mich wirklich hereingelegt. Aber Ihr eigener Bruder hat mich nicht
einen Moment getäuscht .«
    »Nein?«
Er schob aggressiv das Kinn vor. »Okay, wenn Sie schon so gottverdammt gescheit
sind, dann sagen Sie mir wenigstens, was ich falsch gemacht habe .«
    »Sie
wußten nicht, daß zwei Brüder dieselbe Mutter haben müssen«, erklärte ich
bekümmert. »Es gibt auf der ganzen Welt nur einen Menschen, dem ein solcher
Fehler unterlaufen kann, Manny, und der sind Sie .«
    Seine
Augen hinter den dicken Gläsern wurden riesengroß, als er den Mund öffnete, um
etwas zu entgegnen. Dann überlegte er es sich plötzlich anders. Der Stuhl
schwang herum, und er starrte wieder zum Fenster hinaus.
    »Stiefbrüder ?« bemerkte er fragend.
    »Tschüs,
Manny«, sagte ich.
    Ich
schlenderte ins Vorzimmer. Dort stand die schöne, rothaarige Sekretärin neben
dem Schreibtisch. Zum erstenmal sah ich sie in Ganzaufnahme, und der Anblick
war schon einen zweiten Blick wert. Sie war groß, und der Minirock, den sie
trug, enthüllte lange, wohlgeformte Beine.
    »Ich
habe für den Strand ehrlich gesagt nicht viel übrig«, bemerkte sie.
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