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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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fahren können«,
konstatierte er.
    »Sie
wollen mich irgendwo an einsamer Stelle kaltmachen, und ich soll selbst dorthin
fahren ?« fragte ich. »Das ist unfair .«
    »Sie
haben zuviele alte Filme gesehen, Holman .« Ohne Eile stand er auf. »Ich will Sie nur eine Weile auf
Eis legen .«
    »Was
habe ich falsch gemacht ?« fragte ich mich laut. »Ich
habe genau das getan, was Mr. Larsen wollte. Ich habe Morris Darrach seine
Botschaft überbracht. Ich habe mich nicht mehr darum gekümmert, wer Willie
Schultz ermordet hat, und ich habe das Mädchen gefunden .«
    »Der
zeitliche Ablauf war schlecht«, erklärte er. »Ganz mies, Holman!« Der Revolver
in seiner Hand bewegte sich ein wenig, so daß er direkt auf meinen Magen
gerichtet war. »Machen Sie mir nur keine Schwierigkeiten. Ich hätte gar nichts
dagegen, Ihnen noch einmal eine zu versetzen und selbst zu fahren, mit Ihnen im
Kofferraum. Also, setzen Sie sich gefälligst in Bewegung .«
    Ich
setzte mich in Bewegung. Wir marschierten aus der Wohnung hinaus zu meinem
Wagen. Chuck drängte mich von der Beifahrerseite hinein und rutschte
schleunigst nach. Ich steckte den Zündschlüssel ein und ließ den Motor an.
    »Wohin ?« fragte ich.
    »Bel
Air«, erwiderte er. »Sie kennen das Haus .«
    »Gar
kein so übler Ort, um auf Eis gelegt zu werden«, bemerkte ich.
    »Sie
könnten sich täuschen«, versetzte er kalt.
    Auf
der Fahrt fiel mir kein geeignetes Thema ein, um das Gespräch in Gang zu
halten, und Chuck störte das offensichtlich nicht. Die Fahrt verging also in
tiefem Schweigen, das erst gebrochen wurde, als ich in der Auffahrt vor Larsens
Haus anhielt und Chuck sagte: »’raus !«
    Das
französische Dienstmädchen aus Kansas öffnete und empfing mich mit einem
strahlenden Willkommenslächeln.
    »Wie
nett, Sie schon so bald wiederzusehen, Mr. Holman«, sagte sie.
    »Ich
wollte, ich könnte das gleiche sagen«, erwiderte ich galant.
    »Verschwinde«,
befahl Chuck ihr weit weniger galant.
    Wir
marschierten ins Wohnzimmer. Dan Larsen saß vor dem
Fernsehapparat. Chuck räusperte sich diskret. Larsen drehte sich um, zögerte
einen Moment, schaltete dann den Apparat mit einer Spur von Bedauern aus.
    »Setzen
Sie sich, Mr. Holman«, forderte er mich auf.
    Ich
ließ mich in demselben tiefen Sessel nieder, in dem ich zuvor gesessen hatte.
Chuck schlenderte zum Fenster hinüber, diesmal jedoch wandte er uns nicht den
Rücken zu, sondern behielt uns mit wachsamer Miene im Auge. Larsen nahm auf der
Couch mir gegenüber Platz, zog seine Pfeife aus der Brusttasche seines Jacketts
und klemmte sie zwischen die Zähne.
    »Ich
habe Chuck schon gefragt, was ich falsch gemacht habe«, bemerkte ich ruhig.
»Ich habe mich genau an Ihre Anweisungen gehalten, Mr. Larsen. Aber Chuck
meinte, der zeitliche Ablauf wäre ungünstig gewesen .«
    »Leider
ja, und es ist beileibe nicht Ihre Schuld«, sagte er. »Möchten Sie etwas
trinken, Mr. Holman ?«
    »Danke,
nein«, erwiderte ich.
    »Sie
trafen zur falschen Zeit am falschen Ort ein«, erläuterte er. »Ich versichere
Ihnen, daß das, was danach geschah, nicht persönlich gemeint war .«
    »Ich
glaube Ihnen«, antwortete ich, »selbst wenn mein Hinterkopf es noch bezweifelt .«
    Er
lachte beifällig. »Ist Ihnen das schon aufgefallen, Charles? Mr. Holman hat
trotz allem den Humor nicht verloren. Daran erkennt man den echten Profi .«
    »Natürlich,
Mr. Larsen«, erwiderte Chuck und gähnte lautlos.
    »Aber
ich möchte Wiedergutmachung leisten«, erklärte Larsen ernst.
    »Indem
Sie mich auf Eis legen ?«
    »Das
haben Sie wohl von Charles ?« Einen Moment lang blickte
er Chuck mit düsterer Miene an. »Charles drückt sich nie sehr gewählt aus. Was
würden Sie zu einem langen Urlaub in Palm Springs sagen, Mr. Holman? Absolut
kostenfrei und mit einer Prämie von zweitausend Dollar am Ende?«
    »Wofür?«
    Er
breitete die Hände aus.
    »Für
nichts. Wie Sie selbst gesehen haben, geht es Gloria Klune gut. Es ist ihr
nichts zugestoßen. Sie war bei Freunden in einem kleinen Ort in der Wüste, als Schultz
auf so unglückliche Weise den Tod fand. Das Städtchen ist praktisch von der
Außenwelt abgeschnitten, deshalb wußte sie bis heute mittag überhaupt nichts von den Geschehnissen. Sie
kam natürlich direkt nach Los Angeles zurück, dann aber wurde sie ängstlich,
weil ihr klar wurde, daß die Polizei, da Schultz ja in ihrer Wohnung ermordet
worden war, sie vielleicht in die schmutzige Geschichte hineinziehen würde. Sie
verlor einen Moment
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