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Grober Unfug mit Blondinen

Grober Unfug mit Blondinen

Titel: Grober Unfug mit Blondinen
Autoren: Carter Brown
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ich.
    »Das
macht mir nichts aus«, entgegnete er. »Was haben Sie von Gloria Klune gehört ?«
    »Ich
würde mir ihretwegen keine Kopfzerbrechen mehr machen«, antwortete ich kalt.
»Sie ist tot .« Damit legte ich auf.
    Etwa
zehn Sekunden später begann das Telefon wieder zu läuten. Ich kehrte zu meinem
Sessel zurück und setzte mich. Ungefähr eine Minute später, als das
unaufhörliche Läuten an meinen Nerven zu zerren begann, blickte mich Sarah
Jordan über die Ränder ihrer Brille hinweg an.
    »Ich
will mich ja nicht beschweren, da Sie mich hier so freundlich aufgenommen
haben«, bemerkte sie, »aber haben Sie schon gemerkt, daß Ihr Telefon läutet ?«
    »Soll
es«, versetzte ich.
    »Oh?«
Sie vertiefte sich wieder in ihre Zeitung, und ganze zwanzig Sekunden
verstrichen, ehe sie erneut den Mund aufmachte. »Das ist wohl ein neues
Gesellschaftsspiel ?«
    »Nehmen
Sie einmal an, Ihnen sagte jemand, Ihr Bruder wäre tot, und legte dann auf«,
meinte ich. »Und meldete sich dann einfach nicht wieder, ganz gleich, wie lange
Sie es läuten ließen. Was würden Sie tun ?«
    Sie
überlegte einen Moment.
    »Ich
würde mich wahrscheinlich ins nächste Taxi setzen und dem Kerl einen Besuch
abstatten .«
    »Genau
das ist auch meine Theorie«, erklärte ich zufrieden.
    Zur
Abwechslung ging ich dann doch hinüber und hob ab. Eine erregte Stimme brüllte
mir ins Ohr, und ich knallte den Hörer wieder auf die Gabel.
    »Nur,
um ihn wissen zu lassen, daß ich noch hier bin, aber nicht die geringste
Absicht habe, mit ihm zu sprechen«, bemerkte ich.
    Sie
verdrehte die Augen. Es war halb sieben und Zeit für einen Drink. Ich verfügte
mich hinter die Bar. Gerade als ich zwei Gläser auf die Theke stellte , begann das Telefon wieder zu läuten.
    »Einen
Wodka-Martini auf Eis«, sagte die Brünette. Sie legte Zeitschrift und Brille
auf die Couch, stand auf und streckte sich. »Ich habe ein Problem .«
    »Sie
meinen, ob Sie ein oder zwei Eiswürfel nehmen sollen ?«
    »Ich
meine, wenn Ralph versucht hat, mich zu Hause zu erreichen, hat er da natürlich
kein Glück gehabt. Er gehört zwar nicht zu den hellsten, aber schließlich wird
ihm doch einfallen, es unter Ihrer Nummer zu versuchen, und ich würde gern mit
ihm reden. Nur um zu hören, wie es ihm geht und wo er ist .«
    »Okay«,
sagte ich. »Im Moment hängt garantiert noch mein anonymer Spinner an der
Strippe. Aber nach einer Weile wird er genug haben und auflegen. Dann wird er
es vielleicht noch einmal versuchen, oder auch nicht. Wenn das Telefon das nächstemal läutet, können Sie sich melden. Versprechen Sie
mir nur eines: wenn es nicht Ralph ist, legen Sie auf .«
    »Danke«,
sagte sie.
    »Das
würde ich für jedes Callgirl tun«, versetzte ich spitz.
    Sie
kam zur Bar, ergriff ihr Glas und schüttete mir den Wodka-Martini mitten ins Gesicht. Als ich mein Gesicht getrocknet hatte, merkte
ich, daß das Telefon zu läuten aufgehört hatte.
    »Wenn
Sie fertig sind, können Sie mir einen neuen mixen«, sagte sie eisig.
    »Ich
fürchte«, erwiderte ich sehr bedächtig, »Sie sind drauf und dran, den Tiger in
mir zu wecken .«
    »Sie
meinen, es kann noch schlimmer kommen ?« Wieder
verdrehte sie die Augen. »Was für ein widerlicher Gedanke.«
    Es
gibt etwas, worauf ich wirklich stolz bin. Ich weiß ganz genau, an welcher
Stelle die diversen Utensilien in meiner Bar stehen. Meine rechte Hand griff
nach rückwärts, und meine Finger schlossen sich um den Sodasiphon. Sie öffnete
erschreckt den Mund, als sie die Flasche sah, und das war ihr erster Fehler. Im
nächsten Moment stand ihr Mund voll sprudelnden Sodawassers. Sie schüttelte
heftig den Kopf, während sie krampfhaft schluckte, und wandte mir dann hastig
den Rücken zu. Das war ihr zweiter Fehler. Auf diese Weise nämlich bot sie mir
ein unfehlbares Ziel. Ich visierte es an und drückte ab, wobei ich die Flasche
hin und her bewegte. Sie stieß einen schrillen Schreckensschrei aus und sprang
wie eine Gazelle in die Luft, während sie mit beiden Händen ihr tropfnasses
Gesäß umklammerte.
    Ich
war befriedigt und stellte die Flasche wieder aufs Regal. Dann machte ich mich
dran, ihr einen frischen Drink zu mixen, weil sie den jetzt dringend brauchen
würde. Das Telefon begann wieder zu läuten, als sie mir ihr wutgerötetes
Gesicht zuwandte.
    »Telefon !« bemerkte ich höflich.
    Sie
erklärte mir unmißverständlich, was ich mit dem Telefon tun könnte.
    »Okay.«
Ich zuckte die Achseln. »Es ist schließlich Ihr Bruder,
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