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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59
Autoren: Douglas Edwards
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Computer« aufzunehmen, obwohl Marissa es umgangssprachlich, redundant und glaublich lahm fand.
    Das CIA kaufte eine unserer Google Search Appliances für sein Intranet und fragte, ob sie unser Logo abwandeln könnten, indem sie das o durch ihr Siegel ersetzten. Ich sagte unserer Verkaufsrepräsentantin, dass sie ihnen das Okay geben solle, unter der Bedingung, dass sie es niemandem verrieten. Ich wollte nicht, dass Verfechter von Privatsphäre herumgeisterten. »Glaubst du, die können ein Geheimnis für sich behalten?«, fragte ich sie.
    Ich engagierte einen Texter, der einen Teil der Arbeit übernehmen sollte – Michael Krantz, ein talentierter, humorvoller Journalist, der für das Time Magazine über Silicon Valley berichtet hatte und Ahnung von Technologie hatte. Er bekam den Job, weil er einen potenziellen Scherz für den 1. April vorschlug, der mich zum Lachen brachte.
    Unterstützung beim Schreiben zu haben verschaffte mir ein bisschen Freiraum und gab mir Gelegenheit, eine Reihe von Finanzveranstaltungen zu besuchen, die Jonathan für das Unternehmen mit Vertretern von Firmen wie Morgan Stanley, Salomon Smith Barney und UBS organisiert hatte, die erklärten, wie man klug investierte und enorme Steuern vermied. Viele dieser Berater hatten monatelang jede Durchwahl bei Google angewählt, um schon vor dem Börsengang Kunden zu akquirieren. Ich hatte die Anrufe ignoriert, aber jetzt war ich neugierig, was diese Fachleute zu sagen hatten. Der Börsengang stand im August an und ich musste darüber nachdenken, was das für mich bedeuten könnte.
    Der Weg zur Börseneinführung war steinig. Larry und Sergey wollten die Aktien über eine Holländische Auktion direkt an die Öffentlichkeit verkaufen, bei der die Aktienpreise stufenweise sanken, bis alle Aktien verkauft waren. Sie fanden das demokratisch und es würde eine breite Teilnahme gewährleisten. Die traditionelle Art und Weise, an die Börse zu gehen, betrachteten sie als kaputtes System. Wall-Street-Investmentbanken bestanden darauf, die Preise für die Aktien künstlich tief zu halten, sodass sie am ersten Handelstag aus dem Boden schossen und die Banken ein Riesengeschäft mit den in ihrem Besitz befindlichen Aktien machten. Für Larry und Sergey war das betrügerisch, ineffizient und nur für die Banken von Nutzen. Sie wiesen die Banken ab und sagten, Google würde es anders machen. Die Banker schlugen zurück und machten die Google-Aktien, das Management und den eigenwilligen Börsengang schlecht. 121 Schätzungen für den Eröffnungspreis der Google-Aktien sanken unter den Spitzenwert von 125 Dollar, weil die Nachfrage angesichts dieses abwertenden Geredes und eines absackenden Aktienmarktes geringer als verhofft ausfiel.
    Larry und Sergey waren zugegebenermaßen nicht sehr hilfreich dabei. Der Bericht über ihre Informationsveranstaltung, bei der sie in verschiedene Städte reisten und unser Angebot an institutionelle Investoren verhökerten, besagte, dass sie die Präsentation nicht sehr viel ernster nahmen als unsere wöchentlichen TGIF-Meetings. Anders ausgedrückt, Sergey sah sich die Folien nicht an, bevor er darüber sprach, und erklärte, dass die darin befindlichen Informationen falsch seien oder nicht gut oder zweifelhaften Ursprungs. Die Energielevel waren niedrig, die Übergaben schlampig und die Haltung so lässig, dass sie schon respektlos daherkam.
    Den Leuten fiel das auf. Business Week berichtete, dass Sergey sagte, wenn er nach Googles Wachstumsstrategie gefragt wurde: »Wenn ich Ihnen das sagen würde, werden Sie doch nur wieder fragen.« Der Artikel zitierte auch einen »anderen Geldmanager mit einem Milliarden-Dollar-Internet Fonds«, der gesagt hatte: »Die scheinen zu denken, du solltest dich privilegiert fühlen (Google-Aktien zu kaufen). Das ist die Haltung – und sie ist ziemlich bizarr.« 122 Der Autor fragte, ob Sergey über die Reife oder Bescheidenheit verfüge, ein riesiges Technologieunternehmen zu führen, und ob unsere Gründer »blind würden von dem Erfolg, der jedem zu Kopf steigen würde«.
    »Wie kann ich gewinnen, Doug?«, fragte mich Cindy, die mit den beiden auf Tour war.
    »Es ist wie das Leben in einer griechischen Tragödie«, sagte ich ihr. »Diese Jungs definieren Größenwahn. Ich fürchte, das wird unser Untergang sein.«
    Der Mangel an Respekt, der im Silicon Valley als Kapital angesehen wurde, machte sich nicht gut unter den statusbewussten Mitspielern des WallStreet-Establishments.
    Das taten auch
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