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Google-Mitarbeiter Nr. 59

Google-Mitarbeiter Nr. 59

Titel: Google-Mitarbeiter Nr. 59
Autoren: Douglas Edwards
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Menschen Zugang zu Informationen erhalten.‹«
    »Wieso?«, fragte ein Typ in einem gebügelten Polohemd. »Was ist falsch an dem, was wir haben?«
    »Googles Mission ist nicht auf die Suche beschränkt«, sagte ich ihm. »Erst letzte Woche haben wir einen E-Mail Service eingeführt. Wir sind mehr als nur eine Suchmaschine.«
    Und so ging es über Stunden. Einmal versuchte ich zu kalkulieren, was es kosten würde, alle in diesem Raum nur für eine Minute zu engagieren. Angenommen, dass 500 Dollar in der Stunde das Minimum war, was jeder hier an diesem Tisch berechnete. Angesichts dieser Schätzung war mein Vortrag nicht billig, aber Jonathan drängte mich jedes Mal, das Wort zu erheben, wenn er den Eindruck hatte, dass ich zu zurückhaltend war. Als ich um 2 Uhr früh nach Hause fuhr, schickte ich ihm eine E-Mail, in der ich mich für seine Ermutigung bedankte, bevor ich ins Bett fiel. Er antwortete um 7 Uhr früh und ich bin nicht sicher, ob er in der Zwischenzeit geschlafen hatte.
    »Du hast tolle Arbeit geleistet«, schrieb er. »Deine Änderungen waren alle gut formuliert, überlegt, und du hast sie auf der Grundlage deines Verständnisses von Google, den Gründern und dessen, wie wir in den letzten fünf Jahren mit Texten umgegangen sind, verteidigt. Niemand im Unternehmen hätte das effizienter machen können. Du hast dich gestern Abend hervorragend für die Sache eingesetzt.« Ich kopierte die Mail für die komplette Führungsmannschaft.
    Ich wollte, dass du es als Erster erfährst
    »Komm bitte heute um 11.30 Uhr zum Unternehmensmeeting im TGIF-Bereich«, lautete die E-Mail, die am Donnerstag, den 29. April um 11 Uhr an alle Googler geschickt wurde. »Nur Vollzeitangestellte, bitte. Denkt an eure Ausweise, um sie gegebenenfalls vorzeigen zu können.«
    Der TGIF-Bereich war Charlies Café. Als ich um 11.15 Uhr dort eintraf, war das Gebäude rappelvoll. Alle Googler, die ich kannte, und eine Menge, die ich nie zuvor gesehen hatte, saßen entweder in den Reihen voller Klappstühle oder lehnten sich über die Balkonbrüstung.
    Vorne im Raum standen vier Mikrofone auf der niedrigen Bühne und warteten. Jedes Mikro war mit einer Frontscheibe in jeweils einer der Farben des Google-Logos bedeckt. Es waren nicht diese schnurlosen Mikros, die Larry bevorzugte, da unser Sicherheitschef fürchtete, jemand außerhalb des Gebäudes könne das Signal eines drahtlosen Mikros auffangen. Die Rückwand der Bühne war aus ein Meter breiten perforierten Metallpanelen gebaut, die einen Halbkreis bildeten und sich nach oben erstreckten. Eine Reihe Topfpflanzen markierte den vorderen Bühnenrand und zwei Flaggen mit überdimensionalen Google-Doodle-Logos hingen im Hintergrund. Auf einer der Flaggen spähte Albert Einstein aus dem o heraus. Auf der anderen saßen auf dem g zwei Aliens und blickten vom Mond herunter auf die aufsteigende Erde.
    Craig Silverstein, Googles erster Mitarbeiter, saß auf dem Boden und blickte zur Bühne und ein Dolmetscher für Taubstumme stand auf der anderen Seite und übertrug für einen unserer hörgeschädigten Techniker alles in die Gebärdensprache.
    Larry und Sergey kamen mit Eric und Omid herein. Larry lehnte sich an das Geländer, bevor Sergey die Bühne betrat. Sergey grinste und ging an das Mikro mit dem leuchtend grünen Schirm. Er trug ein schwarzes, langärmeliges T-Shirt und graue Jeans.
    »Danke, dass ihr gekommen seid«, sagte er zu der leiser werdenden Zuhörerschar. Pause. »Ich wollte, dass ihr es als erste Erfahrt …« Nervöses Kichern im Publikum. Pause. »Dass ich soeben ein Vermögen bei meiner Autoversicherung gespart habe.« 120 Das Gelächter ließ die Wände vibrieren. Wir wussten alle, warum wir hier waren. In der halben Stunde seit der Ankündigung des Meetings war unsere Pressemitteilung an die Öffentlichkeit gegangen. Google würde an die Börse gehen.
    Nachrichtenübertragungswagen parkten in einer Reihe draußen auf der Straße, die Mikrowellenantennen ausgefahren, Satellitenschüsseln aufgerichtet und das Licht weich zeichnende Stoffkulissen warteten auf Live-Interviews vor der Kamera. Ein Hubschrauber kreiste am Himmel und Sicherheitsbeamte bewachten die Parkplatzzufahrten.
    Omid bot eine Zugabe seiner größten TGIF-Hits, mit Folien, die wir seit Monaten nicht hatten sehen dürfen. Unser Umsatz war so weit oben rechts, dass die lilafarbenen Balken gegen die Decke des Bildschirms stießen.
    Eric sprach und erinnerte uns daran, uns nicht verwirren zu lassen von all
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