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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman
Autoren: Amanda Quick
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sein. Warum sind Sie nicht getürmt?«
    »Ich bezweifle, dass Sie das verstehen würden.«
    »Diese Sozialreformerinnen.« Er schüttelte den Kopf. »Allesamt übergeschnappt.«
    Die Falten ihres langen schwarzen Mantels schwangen aus, als sie vor dem Bewaffneten eilig die Treppe hinauflief.
    Im nächsten Moment fegte sie ins Klassenzimmer und hielt dann plötzlich inne. Miss Wickford, Mrs Mallory und die Schülerinnen saßen angespannt und reglos auf zwei Stuhlreihen am anderen Ende des Raumes. Sie starrten sie an, wobei sich gleichzeitig Angst und Erleichterung in ihren Zügen abzeichneten.
    Zwei weitere junge Gorillas bewachten sie. Einer hatte
eine Pistole, der andere ein Messer, doch die leicht instabilen Ströme ihrer Traumspuren verrieten Adelaide, dass auch sie mit Kristallen bewaffnet waren.
    »Wurde jemand verletzt?«, fragte sie.
    Die Frauen schüttelten stumm die Köpfe.
    Samuel Lodge, der am Fenster stand, starrte sie an. Ungesunde Erregung flammte in seinen Augen und in der ihn umgebenden Atmosphäre auf.
    »Ich wusste, Sie würden kommen«, sagte er heiser. »So wie Sie unlängst um das Leben des Kutschers kämpften, wusste ich, Sie würden nicht zulassen, dass diese Huren sterben, wenn Sie glauben, es verhindern zu können. Sozialreformerinnen fehlt es an gesundem Menschenverstand.«
    Mit einer Hand umklammerte er einen der rubinroten Kristalle. Leicht pulsierendes blutrotes Licht drang zwischen seinen Fingern hervor. Seine Spuren bedeckten den ganzen Boden mit unruhigen, erregten Mustern, die mehr verrieten als laute Worte. Lodge war ein Mensch am Rande eines psychischen Abgrunds.
    »Mr Lodge, Sie wissen doch, dass Jones & Jones Jagd auf Sie machen«, sagte sie ruhig. »Arcane wird vor nichts haltmachen, um Sie zur Strecke zu bringen.«
    »Sobald ich mir die Kräfte der Lampe zu eigen gemacht habe, wird Arcane kein Problem mehr sein.« Sein Blick glitt zum Leinwandbeutel. »Ich nehme an, Sie haben die Lampe mitgebracht?«
    »Natürlich.« Sie stellte den Beutel auf einen der Tische.
    Lodge stürzte sich darauf. Der rote Stein in seiner Hand
leuchtete schwach auf. Kalte Energie ließ die Atmosphäre erbeben. Als Reaktion fingen die Frauen auf ihren Stühlen zu zittern an. Ein Mädchen schluchzte lautlos.
    »Holen Sie das Ding aus dem Beutel«, befahl Lodge.
    »Wie Sie wollen.« Adelaide öffnete den Beutel, zog die Lampe heraus und stellte sie auf den Tisch. »Ich gestehe, dass ich zu gern wissen möchte, warum Sie glauben, ich hätte Zugang zur Kraft der Lampe. Laut Legende kann nur ein Mann aus der Blutlinie der Winters’ eine so große Menge psychischer Stimulation handhaben.«
    »Oder ein Mann, der die Frühwerke von Nicholas Winters studierte und einige seiner Experimente mit Kristallen erfolgreich wiederholen konnte.« Lodge berührte die Lampe. In seinen Augen leuchtete fieberhafte Erregung.
    Sie spürte noch mehr eisige Energie. Der Kristall pulsierte nun heftiger. Der Raum wurde kälter.
    »Nun, das erklärt, wie Sie es schafften, die roten fokussierenden Kristalle herzustellen«, sagte sie. »Aber wie sind Sie an Nicholas’ Aufzeichnungen gekommen?«
    »Im Verlauf meiner Nachforschungen in der Bibliothek von Arcane House stieß ich schon vor Jahrzehnten darauf. Es kostete mich dann fünf Jahre, um den Code zu entschlüsseln, doch als ich ihn geknackt hatte, entdeckte ich, dass das Geheimnis, einen Kristall zu schaffen, der starke Energie fokussieren kann, erstaunlich einfach und unkompliziert ist.«
    »Nur weil Sie eines von Nicholas’ Geheimnissen enträtselten, heißt das noch lange nicht, dass Sie die Energie der Lampe kontrollieren können«, warnte sie ihn.
    Lodge verzog angewidert das Gesicht. »Sie sind Traumlicht-Deuterin
und haben keine Ahnung von Paraphysik.«
    »Als Traumlicht-Deuterin war ich schon mit fünfzehn Jahren imstande, Sie in tiefen Schlaf zu versetzen.«
    Er drehte sich zu ihr um. Glühende Wut loderte in seinem Blick. »Nur weil ich zu viel Kraft aufwenden musste, die Puffmutter aus dem Weg zu räumen.«
    »Und weil Sie nicht voraussahen, dass eine Frau, die das Traumlicht deuten kann, auch imstande ist, sich gegen einen Mann Ihrer Natur zur Wehr zu setzen.«
    »Ein zweites Mal werden Sie Ihre Tricks nicht gegen mich anwenden. Wenn ich spüre, dass Sie Ihr Talent gegen mich einsetzen, bekommen meine Leute Befehl, die Huren eine nach der anderen zu töten.«
    Er meinte es ernst, wie ihr klar wurde. Die Frauen erstarrten vor Entsetzen auf ihren Stühlen.
    »Niemandem
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