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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman
Autoren: Amanda Quick
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Akademie gefunden«, flüsterte Adelaide. Langsam sank sie auf einen der Küchenstühle. Noch immer ein wenig benommen starrte sie Griffin an, den Jed benachrichtigt hatte und der jetzt die Nachricht studierte. »Vermutlich hat er Mrs Mallory so eingeschüchtert, dass sie ihm die Adresse verriet. Er hat sie und einige der Mädchen an meiner Schule als Geiseln genommen.«
    »Ich kann lesen, meine Liebe.« Griffin hob den Blick nicht von den Zeilen des Textes.
    »Er wird sie umbringen, eine nach der anderen, wenn ich ihm nicht die Lampe überlasse und sie für ihn aktiviere. Ich dürfe es niemandem sagen, schreibt er. Wenn er herausfindet, dass ich nach dir schickte...«
    »Beruhige dich, Adelaide.« Griffin faltete den Zettel wieder zusammen. »Niemand hat gesehen, dass ich das Haus betreten habe. Mein erstes Talent hat seine Meriten.«
    Seine kalte, lässige Sicherheit war beruhigend.
    »Ja, natürlich.« Sie holte tief Luft und versuchte, ihre Nerven in den Griff zu bekommen. »Die Mädchen in der Akademie sind nur dort, weil sie Vertrauen in mich setzen. Sie fühlen sich in der Schule sicher. Und sie wären dort auch sicher, wenn es mich nicht gäbe. Nur durch meine Schuld gerieten sie in die Gewalt dieses Ungeheuers.«

    Griffin steckte das zusammengefaltete Blatt Papier in die Tasche seines langen schwarzen Mantels. »Du bist an dem, was Lodge tat, nicht schuld. Er allein trägt die Verantwortung. Und die Folgen.«
    »Wir müssen die Schülerinnen und Mrs Mallory retten.«
    »Natürlich.«
    »Meinst du, wir sollten Jones & Jones um Hilfe bitten?«, wagte sie einen Vorstoß.
    »Nein, das Risiko wäre zu groß. Wir müssen davon ausgehen, dass Lodge in den höchsten Positionen von Arcane noch Freunde und Kontakte besitzt. Wenn wir uns die Zeit nehmen, Jones & Jones zu kontaktieren, könnte es jemand entdecken und Lodge davon in Kenntnis setzen.«
    »Du hast schon einen Plan?«
    »Ich habe immer einen Plan.«
    Trotz ihrer beanspruchten Nerven brachte sie ein kleines, wenn auch zittriges Lächeln zustande. »Du hast von dieser Katastrophe doch erst vor wenigen Minuten erfahren. Wie kannst du dir so rasch einen Plan zurechtlegen?«
    »Pläne für Situationen wie diese funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip. Es geht darum, die Schwächen des Gegners zu nutzen. Lodges Achillesferse ist seine Besessenheit von der Lampe. Die werden wir gegen ihn ausspielen.«
    »So hast du all die Jahre dein Leben gelebt? Immer die Schwächen und wunden Punkte von dir und anderen ins Kalkül gezogen?«
    »Das liegt mir im Blut.«

54. KAPITEL
    Drei Stunden später schritt Adelaide durch den Eingang der Akademie. Hinter sich hörte sie die Mietdroschke die Straße entlangrumpeln. Griffin hatte gemeint, sie könnten nicht riskieren, seine Privatkutsche oder einen seiner Männer als Kutscher zu benutzen.
    Sie trug ihre übliche Witwenkleidung, einen Hut mit dichtem Schleier, ein stahlgraues Kleid und einen langen schwarzen Mantel. Die Lampe steckte in einem Leinenbeutel, den sie mit beiden Händen hielt.
    Ein derb aussehender junger Mann, der eine Waffe schwang, trat ihr in der Eingangshalle entgegen.
    »Höchste Zeit«, knurrte er. »Mr Smith wird schon ungeduldig. Er hat das erste Mädchen bereits ausgesucht, das dran glauben muss, falls Sie einen Beweis brauchen, dass er es ernst meint.«
    Die Traumspuren des Gorillas waren voller dunkler Energie, was sie nicht weiter verwunderte. Die Störungen in den irisierenden Spuren waren noch schwach, aber sichtbar. Er war ein Talent irgendwelcher Art und hatte einen von Lodges Kristallen aktiviert. Der Schaden, den der Kristall anrichtete, war bereits sichtbar und würde mit der Zeit immer schlimmer werden.
    Verwundert war sie freilich, dass sie die Spuren erkannte.
    »Sie wollten mich im Theater entführen«, sagte sie.
    Seine Züge verzerrten sich vor Wut. »Ich hätte Sie auch erwischt, wenn dieser Dreckskerl mich nicht daran gehindert hätte.«
    »Dieser Dreckskerl ist der Direktor des Konsortiums.«
    »Sicher nicht. Wenn das so wäre, wäre ich inzwischen verschwunden.«
    »Es ist nie zu spät«, erwiderte sie. »Die Gelegenheit zu verschwinden wird sich Ihnen vielleicht noch bieten. Wo ist Lodge?«
    »Lodge? Von wem reden Sie?«
    »Ach, einerlei. Bringen Sie mich zu Smith.«
    »Er ist oben mit den Frauen im Klassenzimmer.« Der Gorilla schnaubte amüsiert. »Verdammt, Smith sagte, Sie würden das Ding mitbringen, aber ehrlich gesagt, glaubte ich ihm nicht. Sie müssen schön dumm
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