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Glut der Herzen - Roman

Glut der Herzen - Roman

Titel: Glut der Herzen - Roman
Autoren: Amanda Quick
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sie und Lodge wenigstens für eine gewisse Zeit allein wären, eine Aussicht, die einen sehr einfachen Plan möglich machte. Jetzt lagen die Dinge sehr viel komplizierter.
    »Wenn keine sexuelle Beziehung erforderlich ist, warum haben Sie mich dann vor Jahren an ein Bordell verkauft?«, fragte sie, um Zeit zu gewinnen.
    »Damals hatte ich noch nicht alle von Nicholas’ Geheimnissen enträtselt«, erwiderte Lodge. »Ich gebe zu, dass ich damals jenen Aspekt der Legende glaubte.«
    »Was ist, wenn die Energie der Lampe so stark ist, dass Sie sie nicht beherrschen können?«, fragte sie.
    »Dieses Risiko besteht nicht mehr.« Er legte geradezu schockierendes Selbstbewusstsein an den Tag. »Meine
Kristalle ermöglichen es mir, jegliche Energie, die der Lampe zugeführt wird, zu kanalisieren.«
    »Wenn alle Ihre Folgerungen zutreffen, warum brauchen Sie mich dann noch? Sie haben ja die Lampe.«
    »Dummes Weibsstück«, zischte Lodge. »Ich brauche Sie, weil meine Forschungen ergaben, dass dieser Teil der Legende wahr ist. Nur eine Frau, die mit Traumlicht arbeiten kann, vermag die Ströme der Lampe zu lenken, sodass es zu einer Resonanz mit meinen eigenen Energiemustern kommt.«
    »Erstaunlich, dass Sie mir eine so knifflige Aufgabe anvertrauen. Eine falsche Bewegung meinerseits, und Ihre Sinne könnten auf Dauer einen Schaden davontragen.«
    Lodge holte tief Luft und rang sichtlich um Fassung. »Ich habe meinen Leuten entsprechende Befehle gegeben. Wenn etwas schiefgeht, Adelaide Pyne, und sei es nur eine Kleinigkeit, werden alle Schülerinnen, ihre Lehrerin und die Heimleiterin sterben. Ist das klar? Das Leben dieser Frauen liegt in Ihrer Hand.«
    Sie schauderte. »Ich kann gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass kein intimer Kontakt zwischen uns nötig ist.«
    »Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass Sie nicht erleichterter sein können als ich. Eines muss ich noch wissen, ehe wir beginnen.«
    »Ja?«
    »Was passierte, als Sie die Lampe für Griffin Winters aktivierten?«
    »Mr Winters war von der Aussicht, Sinne und geistige Gesundheit zu riskieren, nicht besonders angetan. Er wollte
kein Zerberus werden und bat mich, den Prozess mithilfe der Lampe rückgängig zu machen. Ich kam seinem Wunsch nach.«
    Lodge nickte befriedigt. »Ja, das dachte ich mir.«
    »Wirklich? Was brachte Sie darauf?«
    »Die Tatsache, dass Jones & Jones nicht den Versuch unternahmen, Winters zu töten. Die gesamte Familie Jones hätte zu drastischen Mitteln gegriffen, wenn sie Grund zu der Annahme gehabt hätte, dass Winters ein Multitalent geworden wäre. Die Gerüchte von einer solchen Aktion hätten binnen Stunden die Runde bei Arcane gemacht.«
    »Stattdessen werden die Jones’ diese drastischen Mittel jetzt anwenden, um Sie loszuwerden«, antwortete sie.
    »Glauben Sie denn, ich hätte diese Eventualität nicht eingeplant? Jones & Jones glauben, dass ich in Italien bin. Bis die Agentur die Wahrheit entdeckt, werde ich die Kräfte der Lampe beherrschen. Dann können Sie mich nicht mehr aufhalten. Kommen Sie, an die Arbeit.«
    »Na schön«, sagte sie.
    Lodge studierte mit vor Konzentration gerunzelter Stirn die Lampe. Er berührte den Rand mit großer Vorsicht.
    »Legen Sie die Hand auf die Lampe«, befahl er.
    Sie legte die Fingerspitzen leicht auf den Rand. »Aufgrund meiner Erfahrung mit Mr Winters weiß ich, dass Sie zunächst die Lampe anzünden müssen. Sobald die Energie entflammt ist, kann ich darangehen, sie mit den Strömen Ihrer Traumlicht-Spuren in Einklang zu bringen.«
    »Meine Theorie besagt, dass das Anzünden der Lampe ein ähnlicher Vorgang ist wie das Fokussieren der Energie durch meine Kristalle.«

    »Nur dass dazu ein sehr starkes Talent nötig ist«, sagte sie.
    Lodge bedachte sie mit einem verächtlichen Blick. »Ich war immer einer der Stärksten von Arcane, doch die Kristalle haben meine Talente so gesteigert, dass ich jetzt alle in der Society übertreffe, auch die Mitglieder der Familie Jones.«
    »Ihnen ist doch klar, dass durch jahrelangen Gebrauch der Kristalle Ihre natürlichen Energiemuster gestört sind.«
    »Ein geringer Preis, wenn man die Steigerung meines Talents durch die Kristalle bedenkt.« Lodge hob den rubinroten Stein und zielte damit wie mit einer Waffe auf die Lampe. Adelaide spürte das Aufbranden seines Energiefeldes und wusste, dass er sein ganzes Talent auf die Lampe konzentrierte.
    Nun trat angespannte Stille ein.
    Es tat sich nichts.
    »Ich brauche mehr Kraft«, verkündete Lodge
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