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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust
Autoren: Laura Simon
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Männlichkeit zu lecken, als sei sie eine Süßigkeit? Bisher erschöpften sich Merits Erfahrungen darin, verstohlen den Bediensteten und Wachleuten zuzuschauen, wie sie sich in den Winkeln des Hauses einen Augenblick der Freude gönnten. Dann zwang sie sich immer zum raschen Weiterlaufen, und das sollte sie auch diesmal tun. Entschlossen stemmte sie die Hände auf den Boden.
    Da spürte sie Tanis Hand unter ihrem Kleid, und ihr Wille brach. Derart von Tani berührt zu werden, war ihr nicht fremd. Oft schon hatte sie es der Dienerin gestattet. Auch jetzt öffnete sie die Schenkel und ersehnteden Augenblick, da Tanis Finger ihrem innersten Winkel näher und näher kamen. Ihre kleinen Brüste fühlten sich plötzlich hart und schwer an.
    Merit keuchte erschrocken auf, als sie sah, wie Nefertem die Schultern der Sklavin packte und sie niederdrückte. Er schob sich über sie, umfasste seine Männlichkeit und suchte Einlass zwischen ihren geöffneten Schenkeln. Nicht schnell genug konnte es ihm plötzlich gehen. Er grub sich in sie, bis ihre Becken sich trafen. Genussvoll wand sich die Frau unter ihm und schlang die Beine um seine Hüften. Er sank auf sie. Sein blankes Gesäß hob und senkte sich in raschen Stößen, während er ihr Gesicht mit Küssen bedeckte. Ihre Körper rieben und schlugen wild aneinander. Angespannt nagte Merit an der kleinen Emaillefigur ihres Schutzgottes Sobek, die sie stets um den Hals trug. Ihre Hüften hoben sich Tanis tastenden Fingern entgegen. Oh, war sie wirklich so feucht? Lass nicht nach, flehte sie Tani in Gedanken an. Wie würde es sein, wenn ein Männerglied dereinst den Platz von Tanis Fingern einnahm? Wie mochte es sich anfühlen, richtig ausgefüllt zu werden? Wie, wenn das dünne Häutchen, das jetzt nur ein, zwei Frauenfingern Durchlass gewährte, unter dem Druck pochender Männlichkeit riss?
    Nefertem und die Sklavin ergaben sich ihrer Lust. Ihre Leiber bäumten sich auf und klammerten sich aneinander, um das Zittern im Zaum zu halten. Die Anspannung wich aus ihnen, erschöpft kamen sie nebeneinander zu liegen. Merit rieb sich an Tanis Hand, bis auch sie ein warmes Gefühl durchfloss. Zunächst kribbelte es nur zwischen ihren Beinen, um sich dann als wohliger Strom in ihrem gesamten Körper zu verbreiten. Merit schloss die Augen, gab sich ganzder Wollust hin, bis sie ermattet in sich zusammensank.
    Einige Augenblicke später richtete sie sich wieder auf. Tani kroch an ihre Seite. Die Hände der Dienerin – beide Hände – waren feucht. Sie zupfte den Kittel über ihrem ein wenig zu üppigen Körper zurecht.
    »Tani, welchen …«, Merit musste sich räuspern, so rau klang ihre Stimme. »Welchen Mann ersehnst du dir?«
    »Ich weiß nicht genau«, erwiderte die Dienerin leise. »Mutig soll er sein. Aber mir ist’s nicht eilig damit, auch wenn ich schon sechzehn Sommer alt bin. Und du?«
    Merit zuckte mit den Achseln. Sie war sogar noch ein Jahr älter. In diesem Alter hatten andere Frauen längst Kinder geboren. Aber nach wem sehnte sie sich? Ganz gewiss nicht nach dem Sohn des Hohen Priesters. »Mutig, ja. Stolz soll er sein. Er soll einer sein, der mich ganz und gar kennenlernen will. Einer, der mir in einem kleinen Haus die Welt zeigen könnte.«
    »Der, den du bekommst, wird aber ein großes Anwesen haben«, entgegnete Tani ernst.
    Merit lachte. Sie umfasste das Handgelenk der Dienerin und wollte sich erheben, als die Blätter hinter ihr raschelten.
    »Schwester!«, rief Nefertem. »Mir war so, als hörte ich dich, und siehe da, du neugieriges Biest hast mich beobachtet. Was fällt dir ein?«
    Merit sprang auf die Füße und hastete an der Mauer entlang. Er blieb hinter ihr. Mit dem Bogen schlug er ihren Hintern. »Au, Nefer, au, nicht! Ich tu’s nie wieder, ich schwöre es. Beim gefährlichen Seth schwöre ich’s. Nie wieder!«
    »Das will ich hoffen! Der Mann, der dich bekommt, wird es schwer mit dir haben. Geh und mach deine Übungen gefälligst, wie du es längst hättest tun sollen.«
    Was fiel ihm ein, ihr zu befehlen? Rasch hob sie ihren Bogen auf, fischte einen Pfeil aus dem Köcher und legte ihn an. Rückwärts gehend schritt sie durch die Büsche auf die Rasenfläche und spannte den Bogen leicht. Natürlich vermied sie es, den Pfeil auf den Bruder zu richten.
    »Bleib stehen.« Sie versuchte, so ernsthaft wie möglich zu klingen.
    Er kam herangeschlendert, den eigenen Bogen locker über die Schulter gelegt. Goldene Reife glänzten an seinen Oberarmen, auf der
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