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Vereint

Vereint

Titel: Vereint
Autoren: Abbi Glines
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O hne Bühnen-Make-up und schwarze Lederklamotten sah er aus wie eine ältere Version von Rush. Ich hatte Mühe, mit Rush Schritt zu halten, der seinem Vater hinterher von den anderen Bargästen weg nach draußen eilte und meine Hand dabei fest umklammert hielt. Es ließ sich schwer sagen, ob Rush sich über sein Erscheinen freute oder nicht. Bislang hatte ihre einzige Kommunikation darin bestanden, dass Rush mit dem Kopf zur Tür gedeutet hatte. Anscheinend wollte er uns nicht in Anwesenheit eines Publikums miteinander bekannt machen.
    Allerdings musste Dean Finlay, der bekannteste Drummer der Welt, auf dem Weg nach draußen mehrere Male stehen bleiben, um Autogramme auf Gegenstände zu schreiben, die ihm entgegengehalten wurden. Und das nicht nur von weiblichen Fans. Ein Typ hatte sich ihm sogar in den Weg gestellt und ihn gebeten, eine Barserviette zu unterschreiben. Nur die warnenden Blicke Rushs hielten den Rest der Gäste auf Abstand. Die nun stattdessen stumm beobachteten, wie der Drummer von Slacker Demon auf die Tür zusteuerte.
    Inzwischen kühlte es abends stark ab. Draußen fröstelte mich sofort, und Rush blieb stehen und schlang seine Arme um mich. »Wir müssen nach Hause fahren!«, rief er seinem Vater zu. »Ich kann nicht zulassen, dass sie hier in der Kälte herumsteht, während wir uns unterhalten.«
    Dean blieb endlich stehen und drehte sich um. Er ließ den Blick langsam über mich wandern, und ich sah, wie er stutzte, als er meinen Bauch bemerkte.
    »Dean, das ist Blaire Wynn. Meine Verlobte. Blaire, das ist Dean Finlay, mein Vater«, erklärte Rush mit gepresster Stimme. Es klang nicht danach, als würde er uns einander gern vorstellen.
    »Wieso sagt mir eigentlich kein Mensch, dass ich Opa werde?«, wollte Dean wissen. Keine Ahnung, was er davon hielt, seine Miene verriet jedenfalls nichts.
    »Dazu war ich zu beschäftigt«, war die einzige Antwort, die er von Rush bekam. Seltsam. War es ihm etwa peinlich, seinem Vater zu erzählen, dass ich ein Kind von ihm erwartete? Mir wurde flau im Magen, und ich wollte mich von ihm losmachen.
    Doch Rush schlang darauf die Arme nur umso fester um mich und beugte sich ein wenig herunter, damit er mir direkt in die Augen sehen konnte. »Was ist denn?«
    Ich wollte vor Dean, der uns beide beobachtete, nicht darüber reden, also schüttelte ich den Kopf. Dennoch: Die Tatsache, dass Rush es seinem Vater nicht erzählt hatte, wurmte mich.
    »Ich bringe Blaire zum Auto. Wir sehen uns dann zu Hause«, sagte Rush zu seinem Vater, löste den Blick aber nicht von mir. Ich sah zu Boden und wünschte, ich hätte nicht so ein Theater gemacht. Was musste Dean jetzt von mir denken!
    Ich wollte gerade widersprechen, als Rush den Arm um meine Taille legte und mich zum Range Rover führte. Er war besorgt. Er mochte es nicht, wenn ich mich über etwas aufregte, etwas, woran wir dringend arbeiten mussten. Schließlich kam das immer mal wieder vor. Das hatte er nicht in der Hand.
    Rush öffnete die Beifahrertür und hob mich hinein, als wäre ich fünf. Immer wenn er dachte, ich sei beunruhigt, behandelte er mich wie ein Kind. Noch so was, woran wir dringend arbeiten mussten.
    Kaum war er eingestiegen und hatte seine Tür zugeschlagen, da sah er mich schon forschend an. »Irgendetwas stimmt nicht. Raus mit der Sprache, damit wir das gleich klären können.«
    Seufzend lehnte ich mich zurück. Ich konnte es genauso gut hinter mich bringen, auch wenn das ein bisschen zickig rüberkommen würde. »Wieso hast du deinem Dad nichts von unserem Kind erzählt?«
    Rush langte herüber und ergriff meine Hand. »Ist das der Grund? Es fuchst dich, dass ich es Dean noch nicht erzählt habe?«
    Ich nickte und behielt den Blick auf unseren Händen, die auf meinem Bein lagen.
    »Ich hatte einfach noch nicht die Zeit herauszufinden, wo er gerade steckt. Außerdem war mir eh klar, dass er auftauchen würde, sobald er Bescheid wusste, weil er dich kennenlernen wollen würde. Ich hatte noch keinen Bock auf Gesellschaft. Vor allem nicht auf seine.«
    O Mann, ich benahm mich wirklich albern. In letzter Zeit reagierte ich auf alles total überempfindlich. Ich hob die Augen und begegnete seinem besorgten Blick. »Okay, das kann ich verstehen.«
    Rush beugte sich zu mir und küsste mich sanft. »Sorry, dass ich es ihm noch nicht gesagt hatte, okay?«, flüsterte er, gab mir noch einen Kuss auf den Mundwinkel und lehnte sich dann zurück. In Augenblicken wie diesen schmolz ich nur so dahin.
    »Na, aber
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