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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust
Autoren: Laura Simon
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ihrem Leib hinabschoben, um Einlass in ihr geheimes Inneres baten. Bäuchlings lag sie halb auf ihm und genoss sein Tasten. Sanft strichen seine Fingerspitzen über ihre Schamlippen. Damit begnügte er sich, und sie begriff, dass er wirklich nur ausruhen wollte, musste . Lächelnd spürte sie ihn erschlaffen. Sein Atem kam schwer und regelmäßig. Sie legte den Kopf auf seine Brust und schloss ebenfalls die Augen.
    Sie erwachte mit der Wange auf seinem Schenkel. Er hockte an den Stamm gelehnt, sein Kopf hing herab. Merit strich über seine Wange, aber er erwachte nicht. Mittlerweile war die Morgendämmerung auch in den Wald vorgedrungen, die Vögel lärmten, es war der eineMoment des Tages, an dem man sich von der Hitze erholen konnte. Lautlos erhob sie sich und schlich zum Fluss zurück. Die anderen schliefen, wo sie in der Nacht gesessen hatten. Aus dem Boot holte Merit ein Seil und ein Messer, klemmte sich den Kasten, den sie vom Schiff mitgenommen hatte, unter den Arm und kehrte zu Schanherib zurück.
    Er merkte nichts, als sie äußerst behutsam das Seil um sein rechtes Handgelenk knüpfte, es hinter dem Stamm entlangführte und seine andere Hand straff festband. Erst als sie neben ihm kniete und ihn küsste, hob er die schweren Lider. Sie strich das Haar um seine Schläfen glatt. Als sein Blick sich klärte, spannte sich sein Körper an.
    »Wer … Hast du das getan?«
    Sie nickte.
    »Wozu?« Er klang verwirrt, ärgerlich.
    »Weil ich dir diesmal Freude schenken will.«
    »Denkst du, die habe ich nicht, wenn ich nicht festgebunden bin? Mach mich los, und ich zeige dir, wie viel Freude ich an dir habe.«
    »Ich will es jetzt aber anders.«
    Er stemmte die Füße in den Boden und ruckte an den Fesseln. Die Knoten hielten. »Ist dir nicht klar, wie gefährlich das ist? Jeden Augenblick könnten Asarhaddons Männer hier auftauchen!«
    Es fiel ihr schwer, sich ein Schmunzeln zu verkneifen. »Jetzt bist du es, der nicht schwindeln kann. Denn würdest du das glauben, hättest du diesen Ort längst verlassen. Du magst es nicht, wenn man dir die Zügel aus der Hand nimmt, nicht wahr?«
    Was immer ihm noch auf der Zunge lag, er schluckte es verblüfft herunter und schloss den Mund.
    Endlich hielt er still. Er kauerte auf den Knien und blickte sie misstrauisch an. Ja, ganz gewiss rechnete er nicht damit, dass sich seine kleine Göttin in eine mächtige verwandelte. Mit zarten Fingern wischte sie das Finstere aus seinem Gesicht, näherte sich ihm und ließ ihn ihre Lippen spüren. Zögerlich erwiderte er den Kuss. Dann schien er sich zunehmend in das kleine Schicksal zu ergeben, das sie für ihn ersonnen hatte, und umspielte mit seiner Zunge die ihre. Aber unter ihren Händen spürte sie bockige Armmuskeln und einen sich unwillig hebenden Brustkorb. Nun, er würde sich schon fügen. Sie hockte sich auf seine Schenkel und neigte sich, leckte eine seiner Brustwarzen, während ihre Fingerspitzen über seine Haut wischten. Wie zufällig berührte sie dabei die Wurzel seines bereits erwachenden Phallus.
    Ihre eigene Lust erwachte. Sie fuhr sich über die Brüste, hob sie ihm entgegen. Doch bevor er mit dem Mund zufassen konnte, wich sie um eine Winzigkeit zurück. Schob sich wieder vor, ließ ihn schnappen, wiegte sich wie ein Schilfrohr. Gereizt knurrend, presste er den Hinterkopf gegen den Stamm.
    »Du bist zu ungeduldig«, wisperte sie und küsste rasch die harsche Erwiderung von seinen Lippen. »Kennst du auch ägyptische Geschichten?«
    »Ja, die von uns beiden«, erwiderte er mürrisch. Diese Ungeduld! Innerlich lachte sie. Sie reckte sich nach dem Kästchen und öffnete es. Glatt und warm lag ein Spielstein in ihrer Hand. Lang und so dick wie drei ihrer Finger, bestand er aus mit Blattgold belegtem und lackiertem Holz.
    »Dies ist der Penis des Osiris. Er verlor ihn, als sein Bruder Seth ihn tötete. Damals herrschte Osiris mit seinerGemahlin Isis über das Land, und es war fruchtbar und reich. Seth hasste ihn, weil die Götter ihm selbst nur die Wüste zugewiesen hatten. Und in einem unbeobachteten Moment zerstückelte er ihn und warf ihn in den Nil. Der Tod kam durch diese Tat in die Welt, vorher hatte es noch kein Jenseits gegeben. Isis suchte und fand alle Teile, die der Fluss über das ganze Land verteilt hatte. Sie setzte den Körper zusammen – doch es fehlte das Glied. Aus Gold schuf sie ein neues. Wie dieses.«
    Argwöhnisch musterte er den Gegenstand. Sie reizte mit dem goldenen Holz ihre Knospen, ließ die
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