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Glühende Lust

Glühende Lust

Titel: Glühende Lust
Autoren: Laura Simon
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müsse.
    Die Sommerhitze schlug ihr wie ein Schwall heißen Wassers entgegen. Schwarzhäutige Nubier standen am Tor und bewachten unruhige, vor Streitwagen gespannte Rappen.Die Männer waren also nicht mit Sänften gekommen, sondern in schnellen Wagen. Beunruhigt lief Merit an der Mauer des Hauses entlang in den hinteren Garten, vorbei an Hennabüschen, Maulbeerfeigen und unter den schattenspendenden Kronen der Akazien entlang. Aus einem kleinen Nebengelass holte sie ihren Bogen.
    Es war kein richtiger Kampfbogen, natürlich nicht. Dieser war leichter zu spannen. Sie warf sich den Köcher über die Schulter und ging weiter. Zwischen den Büschen sah sie die grüne Fläche des Gartens, unterbrochen von einem künstlich angelegten Schwimmteich, Laufsteinen im Rasen, Lilienbeeten. Dahinter schimmerte die weißgetünchte Umfassungsmauer des Anwesens. Dort stand auch das aus Stroh gefertigte Ziel. Pfeile steckten darin.
    Aber wo war ihr Bruder? Nefertem übte täglich drei Stunden. Er war ein Mann geworden, mit starken Schultern und schlanken Schenkeln. Er pflegte seine Pfeile mit einer solchen Verbissenheit abzuschießen, dass Merit überzeugt war, er sähe als Ziel keinen Strohballen, sondern einen mit dickem, dunklem Stoff umhüllten, langhaarigen Assyrer.
    Ihre Zehen stießen gegen ein Bein, das aus einem Gebüsch ragte. Merit ging in die Knie und rüttelte an der strammen Wade.
    »Tani! Was machst du denn da?«
    »Pssst!« Eine Hand glitt aus dem Geäst und hob es an. Wahrhaftig, Tani, ihre Leibdienerin, lag bäuchlings unter dem Strauch. »Komm, Herrin, und sieh dir das an. Aber sei leise!«
    Kopfschüttelnd ließ Merit Bogen und Köcher von der Schulter gleiten und kroch an Tanis Seite unterdie Ästchen. »Aber da ist ja Nefertem«, flüsterte sie. »Warum übt er denn nicht?«
    Sein Bogen lag im Gras. Er hatte sich ebenfalls hinter ein Gebüsch verkrochen, dennoch konnte man ihn noch erkennen. Ein Mädchen hockte auf seinem Schoß und fuhr ihm durch das Haar, das er wie jeder vornehme Ägypter sehr kurz trug. War das nicht eine der Küchensklavinnen, eine junge Syrerin? Die Träger ihres Kittels waren heruntergeschoben. Nefertems Hand lag auf einer ihrer kleinen Brüste und liebkoste sie, während seine Lippen über ihren Mund fuhren. Beider Zungen spitzten hervor und trafen sich.
    Merit schluckte. Sie hatte ihren Bruder noch nie bei so etwas beobachtet. Seit langer Zeit war ihm die Tochter eines hochrangigen Schreibers aus dem Per-Ao, dem Haus des Pharao, versprochen. So wie auch Merit dem ältesten Sohn des Ptah-Oberpriesters versprochen war, den sie noch nie zu Gesicht bekommen hatte. Wenn die assyrische Bedrohung von unseren Schultern genommen ist und wir wieder fröhlich durchatmen können, werdet ihr heiraten , hatte der Vater gesagt. Merit ersehnte diesen Moment, jedoch nur wegen der furchtbaren Assyrer. Einem fremden Mann zu gehören, danach sehnte sie sich ganz und gar nicht.
    Nefertem neigte sich vor und nahm die dunkle Brustspitze zwischen die Lippen. Die Sklavin warf den Kopf in den Nacken. Unter dem sanften Rauschen der Blätter war ihr Aufstöhnen zu hören. Sie legte eine Hand unter ihre Brust und hob sie an. Nefertem saugte kräftig, wie ein Kind am Leib der Amme. Merit wollte sich zurückziehen; seltsam kam es ihr vor, den beiden zuzusehen. Nefertem würde ihr die Haare herausreißen, wenn er das herausfand!
    Sie war trotz allem nicht imstande, den Blick abzuwenden. Mit einem Mal spürte sie den Boden unter sich, all die Ästchen und Unebenheiten, die sich in ihre Haut drückten. Als sei jede Faser ihres Körpers erwartungsvoll angespannt. Ihr Ka, die innere Quelle der Lebenskraft, vibrierte.
    Die Syrerin knüpfte Nefertems Schurz auf und enthüllte ein hoch aufgerichtetes Glied. Ihre Finger glitten darüber, ertasteten jeden Winkel, vom prallen Sack bis zur geröteten Spitze. Nefertem war starr, seine Lider sanken, als lausche er in sich hinein. Merit schämte sich, ihn in diesem innigen Moment nicht aus den Augen lassen zu können, doch sie war wie gefesselt. Geschickt massierte die Sklavin sein Geschlecht, und dann neigte sie sich vor, um es mit den Lippen zu umschließen. Nefertem erbebte wie unter dem heftigen Rütteln einer wilden Streitwagenfahrt. Er richtete sich auf und schob das Becken dem gierig geöffneten Mund entgegen. Wie er zuvor an ihr, so saugte sie jetzt an ihm und liebkoste ihn gleichzeitig mit der Hand.
    Wie mochte es sich anfühlen, einen Mann derart zu berühren? Seine
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