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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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gelesen, damit sie verschwinden, aber ein paar sind wieder zurückgekommen.«
    »Und haben zweifellos gesehen, worauf sie gewartet hatten. In einer so kalten Nacht werden sie sich nun bald von selbst zerstreuen. Mr Chancellor redet mit den offiziellen Aufpassern. Vielleicht sollte jemand aus christlicher Nächstenliebe heraus den Bediensteten der Herzogin mitteilen, dass das Spiel jetzt aus ist. Übrigens, die Herzoginwitwe von Daingerfield scheint einen schweren Anfall gehabt zu haben und auf dem Sterbebett zu liegen.«
    Meg fiel auf, dass er kein Bedauern anklingen ließ, und sie glaubte sogar, ein paar schwache Hurrarufe zu hören. Das war entsetzlich unchristlich, aber sie hatte Verständnis dafür. Manche dieser Leute hatten die Bösartigkeit dieser Frau am eigenen Leib erfahren, und sie fragte sich, wie viele von ihnen dieselben Gefühle gegen sie hegten wie er.
    »Nun«, fuhr er fort, »solltet ihr aber alle zu Bett gehen. Ich erwarte morgen normalen Dienst. Da ich das Leben ohne euch zu ertragen hatte, werde ich eure besondere Zuwendung benötigen.«
    Sie kicherten alle.
    »Aber zuvor brauchen die Gräfin und ich noch ein Bad und etwas zu essen. Ein gutes, kräftiges Essen, und zwar so schnell wie möglich.«
    Auf diese Worte hin brach bei den Bediensteten eifrige Geschäftigkeit aus. Meg und Sax wurden eilends auf ihre Zimmer gebracht. Sie begab sich in die Obhut von Susie und einem weiteren Dienstmädchen, die ihr die verschmutzten Kleider auszogen, sie wie ein Baby in eine Badewanne setzten, gründlich wuschen und sie dann liebevoll in Nachthemd und Morgenmantel kleideten.
    Sie fragte sich, ob die beiden wussten, dass Sax und sie sich geliebt hatten. Wahrscheinlich schon. Aber es spielte keine Rolle. Vielleicht gewöhnte sie sich bereits an die nicht vorhandene Privatsphäre, oder sie war einfach nur zu erschöpft, um sich darüber Gedanken zu machen.
    Sie wollte wieder mit ihm zusammen sein.
    In diesem Augenblick war sie sich nicht sicher, ob sie es ertragen würde, auch nur für eine Sekunde von ihm getrennt zu sein, doch ihre Vernunft sagte ihr, dass dieses Ausmaß an Verrücktheit vorübergehen würde.
    Sauber und gepflegt, die Haare offen und noch feucht, wurde sie dann in das Zimmer mit Knox’ Käfig gebracht. Sax war bereits da, widmete sich mit Hingabe einem üppigen Mahl und fütterte den anhänglichen Papagei auf seiner Schulter mit kleinen Häppchen.
    »Hat Knox sie wirklich gewarnt?«, fragte Meg.
    »Unglaublich, nicht wahr? Ich bin sicher, Owain hätte schließlich eingegriffen, und natürlich hast du dich um den Schurken gekümmert, aber es war ganz gut, Hilfe zu bekommen. Nimm Platz.«
    Sie setzte sich ihm gegenüber. Er trug sein loses Baumwollhemd und sah unwiderstehlich gut aus. Das Essen allerdings sah fast noch besser aus; sie fiel zuerst über Käse, Brot und kalten Braten her; dann verschlang sie süße, gefüllte Pasteten, von denen jede mit einem dicken Tupfer Sahne gekrönt war.
    Sie trank von dem Wein, den er ihr einschenkte. »Immer schlinge ich vor dir Berge von Essen in mich hinein!«
    »Ich mache doch auch nichts anderes.« Er erhob sein Glas und stieß mit ihr an. »Willkommen zu Hause, Meg.«
    »Weiber. Aaaarrhh!«
    »Nein, Knox. Sei nett. Sag ›schöne Dame‹.«
    Der Vogel drehte sich um und blickte finster, doch dann sagte er, Sax’ Stimme exakt imitierend: »Schöne Dame.«
    Meg reichte ihm lächelnd ein Stück Brotrinde. »Und ich finde, du bist ein hübscher Vogel. Und auch noch gescheit. Danke schön, Knox.«
    »Danke schön. Danke schön.« Doch dann wandte er ihr den Rücken zu.
    »Er gewöhnt sich schon noch an dich«, meinte Sax.
    Meg nippte an ihrem Wein und musterte ihn über den Tisch hinweg. »Macht es dir wirklich nichts aus, dass ich dir mit meinem Wunsch all dies aufgebürdet habe?«
    Sein Lächeln hätte ein Kohlengrube erhellen können. »Wie könnte mir etwas so Entzückendes etwas ausmachen? Gib mir deine Hand.«
    Die Brauen verwundert hochgezogen, reichte Meg ihm die Hand, und er steckte an den Finger mit ihrem Ehering einen zweiten. Den Ring der Saxonhursts, den Daphne getragen hatte.
    »Hat sie nichts dagegen gehabt?«
    »Doch, ein wenig schon, aber ich habe ihr dafür einen anderen, ebenso wertvollen geschenkt. Denn dieser gehört rechtmäßig dir. Meiner Auserwählten.«
    Sie lachte leise, von zärtlichen Gefühlen überwältigt.
    Er schaute in eine Ecke des Raums. »Laura hat den Stein dort abgestellt. Macht es dir etwas aus, wenn ich ihn mir
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