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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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ansehe?«
    »Nein.« Meg spürte die Sheila, aber ihre Wirkung war gewissermaßen durch Sax gedämpft, durch die Wirkung, die er auf sie hatte. Vielleicht war es bei ihren Eltern ebenso gewesen.
    Er holte den Stein aus seiner Hülle. Obwohl sie wusste, dass andere den Zauber nicht spürten, überraschte es sie noch immer, zu sehen, wenn jemand so unbefangen damit umging.
    »Sie ist in der Tat herrlich gewagt. Laura sagt, man findet solche Statuen an Kirchen in Irland?«
    »Das wurde mir erzählt.«
    Er berührte den offenen Mund der Sheila, dann die offene Vulva auf eine Art, die Megs Atem stocken ließ. »Ich habe auch Macht, du alte Hexe«, sagte er, »und ich verbiete dir, für das, was meine Frau heute getan hat, einen Preis zu verlangen.«
    Meg schauderte. »Was für eine Macht?«, flüsterte sie, wenngleich sie an seinen Worten keinen Zweifel hegte.
    »Keine Ahnung. Vielleicht die eines Mannes, der vor Frauen keine Angst hat. Ich weiß einfach, dass sie mir gehorchen wird.« Er stellte die Sheila auf einen Stuhl. »Außerdem glaube ich nicht, dass es ihr gefällt, versteckt zu werden. Kein Wunder, dass sie ein bisschen verbittert geworden ist.«
    »Rettest du jetzt auch noch Statuen? Sax, du bist …«
    »Unmöglich. Ich weiß.« Er warf ihr sein schönstes Lächeln zu. »Aber es stimmt. Sie wurde nicht geschaffen, um versteckt zu werden.«
    »Aber wir können sie ja wohl kaum für jeden sichtbar aufstellen!«
    »Ich wüsste nicht, warum das nicht gehen sollte. Schau, sie gefällt sogar Knox.«
    Tatsächlich war der frauenfeindliche Papagei aus unerfindlichem Grund von Sax’ Schulter zu dem Stuhl geflogen, auf dem die Sheila stand, und erforschte sie mit seinem Schnabel, als sei er von ihr fasziniert – und zwar ausgerechnet ihre anstößigste Stelle!
    Meg wusste, dass Schicklichkeit Sax nicht im Geringsten beeindruckte. »Aber es könnte auch sein, dass eine andere Frau über die Kraft verfügt.«
    »Ah, das ist wahr. Aber ich denke, du solltest sie in deinem Schlafzimmer aufstellen. Ich gehe davon aus, dass du dorthin keine Fremden einlädst?«
    »Nicht, wenn du es nicht auch tust.«
    Er lachte. »Ich vergesse mein Versprechen nicht. Und ich glaube auch nicht, dass ich Probleme haben werde, es zu halten.«
    »Ich sicher ebenso wenig. Eher wirst du mich verausgaben!«
    Er setzte sein besonderes, sein kostbares Lächeln auf. »Das war gut, unser mitternächtliches Rendezvous, nicht wahr? War es nicht wert, dafür zu leiden?«
    Meg machte sich an ihrem Morgenmantel zu schaffen, auch wenn das vielleicht dumm aussah, doch sie wusste sich nicht anders zu helfen. »Ich will über solche Dinge nicht sprechen.«
    »Na gut«, meinte er freundlich.
    Sie sah ihn an und verdrehte die Augen, doch dann richtete sie den Blick stirnrunzelnd auf die Sheila. »Ich kann sie nicht in meinem Zimmer haben. Sie würde mich verrückt machen.«
    »Mmm. Ich möchte aber versuchen, sie im Bett zu haben, wenn wir miteinander schlafen.«
    »Sax!«
    »Eines Tages. Aber erst mal behalten wir sie hier bei Knox. Die beiden scheinen rasch Freunde zu werden.«
    »Bitte mich nie mehr, sie zu benutzen.«
    Er setzte sich wieder zu ihr. »Natürlich nicht. Mir hat schon dieses eine Mal gereicht, es war entsetzlich, zusehen zu müssen.«
    Sie spielte mit ihrem Weinglas. »Es ist nicht nur das. Ich glaube, sie hat meine Eltern getötet. Sie ist gefährlich.«
    »Wieso? Ich dachte, du sagtest, dein Vater sei krank gewesen.«
    »Ja, aber …« Sie hatte noch kaum Zeit gefunden, sich dies im Kopf zurechtzulegen. »Meine Mutter sagte zwar, man dürfe die Sheila nicht leichtfertig benutzen, aber ich glaube, sie hat genau das getan. Rückblickend sehe ich, dass wir über unsere Verhältnisse gelebt haben, und meine Eltern waren immer so sorglos, in jeder Hinsicht. Das beunruhigte mich; es war einer der Gründe, warum ich von zu Hause fortging. Ich glaube, sie hat sich immer etwas gewünscht, wenn sie etwas brauchten.«
    »Und das ist schlecht?«
    »Jeder Wunsch ist mit irgendeinem Nachteil verbunden. Ich weiß nicht, wie das zusammenhängt, aber es ist immer so, oder war es zumindest. Ich hoffe, du hast sie gebändigt. Vielleicht hatte sich etwas aufgestaut, und das machte meinen Vater krank. Ich weiß es nicht. Aber ich bin sicher, dass meine Mutter am Ende versuchte, seinen Tod durch einen Wunsch zu verhindern. Sir Arthur … er sagte, er habe die Sheila im Bett gefunden, zwischen ihnen. Und dass Vater sich Sorgen gemacht habe, dass sie die Statue
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