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Glühende Leidenschaft

Glühende Leidenschaft

Titel: Glühende Leidenschaft
Autoren: Jo Beverley
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Bediensteten und einem zähnefletschenden Brak.
    Sie hatte es sich zwar vorstellen können, dass Münzen so viel Schaden anrichten konnten, war jedoch nicht sicher gewesen. Aber jeder Kupferpenny wog schließlich eine halbe Unze, und es waren sehr viele. Der Mann hatte sicher einen gebrochenen Schädel; er blutete aus Mund und Nase.
    Meg empfand kein Mitleid; sie blickte zu Sax.
    »Danke«, sagte er. »Vielen Dank für alles. Vor allem dafür, dass du dir mich an deine Seite gewünscht hast.«
    Sie legte den Kopf an seine Schulter. »Du glaubst daran?«
    »Ich wäre dumm, wenn ich es nicht täte, wenngleich der Stein seine Spuren bemerkenswert gut kaschiert. Ich finde ihn faszinierend.«
    Meg stöhnte. Dieser unmögliche Mensch wollte wahrscheinlich damit herumspielen wie mit einem wissenschaftlichen Objekt!
    »Was ist mit der Herzogin?«, fragte sie, während Sax sie aus dem Zimmer trug.
    »Sie liegt tatsächlich im Sterben. Ich glaube, sie schickte ihn her, um mich umzubringen, weil sie mich mit in den Tod nehmen wollte. Eigentlich würde ich gerne zu ihr gehen und ihr sagen, dass ihr Plan gescheitert ist, aber ich überlasse es Gott und dem Teufel, dafür zu sorgen, eine passende Hölle für sie zu erschaffen.«
    Meg schlang einen Arm um seinen Hals und dankte den Göttern.

24
    Das Haus am Marlborough Square war für ihren Empfang herausgeputzt worden.
    Das war Megs erster Gedanke, als sie an Sax’ Arm über die Schwelle schritt, die Girlanden aus kostbaren Stoffen und das vergoldete Dekor sah, die zum Weihnachtsschmuck noch hinzugekommen waren. Und trotz der späten Stunde schienen überall eifrige Bedienstete zu sein, um noch mehr Staffage anzubringen.
    Es war die Art von Aberwitz, der nur bei jemandem wie Sax stattfinden konnte.
    Wahrscheinlich blieb ihr sprachlos der Mund offen stehen, denn er sagte: »Für den Dreikönigsball, nehme ich an? Es ist nicht mehr lang bis dahin.«
    Sie starrte ihn an. »Dafür ist das alles?«
    »Natürlich, obgleich es ein bisschen schwierig wird, wenn die Herzogin zwischenzeitlich sterben sollte. Ich vermute allerdings, der Hauptgrund für diesen großen Fleiß ist, dass jeder einen Grund dafür hat, hier zu sein, wenn wir nach Hause kommen.«
    Meg ließ den Blick über die Bediensteten schweifen, die alle ihre Arbeit unterbrochen hatten, um ihnen zuzulächeln. Wie Owain Chancellor gesagt hatte, Sax war Sax, und sein Haushalt war eben sein Haushalt.
    Sie musste einfach laut loslachen, und nun versammelte sich das ganze Personal um sie beide, hieß sie willkommen und bestürmte sie mit Fragen, als seien sie alle keine Angestellten, sondern Familienangehörige. Wie viele von ihnen, fragte sie sich, hatte Sax vor Armut und Arbeitslosigkeit gerettet, nur weil sie klein, dick oder verkrüppelt waren, oder weil sie auf unglückliche Weise mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren?
    Wer von ihnen hatte seine exzellente Stellung im herzoglichen Haushalt verloren, nur weil er oder sie ihm geholfen hatte? Er hatte sicher nicht sofort etwas für sie tun können, und Meg wusste, dass dies nach seinen Jahren in den Klauen des Drachen sicher noch zusätzliche Qual bedeutet hatte.
    Er erhob eine Hand und schickte sich an, das Wort an seine Leute zu richten. »Es freut mich, euch alle so eifrig bei der Arbeit zu sehen«, bemerkte er mit einem Rundblick über die Dekorationen. »Ist im Ballsaal auch schon etwas gemacht worden, oder war es unbedingt nötig, dass ihr euch alle in der Eingangshalle beschäftigt?«
    »Morgen, Mylord«, sagte jemand. »Versprochen.«
    »Ich bin sicher, ihr habt das alles im Griff. Und nun der kurze Bericht über die Ereignisse, auf den ihr doch alle gespannt wartet. Natürlich hat die Gräfin nichts mit dem Tod von Sir Arthur Jakes zu tun; der wahre Schuldige wurde gefunden. Die Leute in Sir Arthurs Haus wurden überredet, die Wahrheit zu sagen, und so können wir dieses Kapitel hinter uns lassen. Allerdings bin ich sicher, dass der Skandal dafür sorgen wird, dass jeder, der in der Stadt ist, zu unserem Fest kommen will. Also machen wir den Torrances alle Ehre.«
    Der Gedanke, dass alle – »jeder, der in der Stadt war« – zu dem Ball kommen würden, machte Meg halb krank, vor allem deshalb, weil sie ja die skandalträchtige Attraktion sein würde. Doch Sax drückte ihr die Hand, als würde er ihre Gedanken erraten. »Irgendwelche Fragen?«
    »Was ist mit den Leuten, die immer noch vor dem Haus herumstehen, Mylord? Der Magistrat war da und hat ihnen die Leviten
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