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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit
Autoren: India Grey
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furchtbar grau und erschöpft aus. Kit bemerkte kleine Blutspritzer auf seinem Hemd. „Wir hatten einen unerwarteten Notfall. Landmine. Gehen wir in mein Büro, dort können wir ungestört reden.“
    „Wie geht es ihm?“, fragte Kit auf dem Weg. „Dem Notfall?“
    „Ich bekomme immer nur die schlimmsten Fälle“, erwiderte Randall müde, als er die Tür zu seinem Büro schloss. „Ich habe ihn zusammengeflickt, er wird überleben. Aber die körperlichen Verletzungen sind immer nur ein Teil. Die mentalen Folgen sind viel schwieriger zu heilen.“ Er ließ sich auf einen Stuhl hinter seinem Schreibtisch sinken. „Was weißt du über PTSD?“
    Kit hingegen blieb stehen. „Posttraumatische Belastungsstörung? Ich bin lange genug in der Armee, um zu wissen, dass viele Soldaten darunter leiden.“ Er schwieg einen Moment, dann sagte er: „Tut mir leid, Randall, auf die Gefahr hin, unhöflich zu klingen, aber ich muss wirklich nach Hause …“
    Randall nahm eine dicke Akte von einem der vielen Stapel auf seinem Schreibtisch. „Natürlich. Du willst endlich wissen, was deine Tests ergeben haben.“
    Ein Adrenalinstoß durchzuckte Kits Körper. „Du hast die Ergebnisse schon?“
    „Die meisten. Also …“
    „Ich will es nicht wissen!“, fiel er dem Arzt ins Wort.
    Überrascht und verwirrt blickte Randall auf. „Ich weiß, es ist dir schwergefallen, dich zu den Untersuchungen zu überwinden, aber …“
    „Ja, ist es.“ Kit begann, in dem kleinen Büro auf und ab zu gehen. „Aber ich bin verdammt froh, dass ich es getan habe. Denn die ganze Warterei hat mich dazu gebracht, auch über andere Dinge nachzudenken … und ich habe eingesehen, wie dumm ich mich verhalten habe.“ Vor einem Aktenschrank blieb er stehen, stützte seine Ellenbogen darauf und verbarg das Gesicht in den Händen. „Gott, Randall, ich habe ein solches Chaos angerichtet!“, stöhnte er auf. „Ich muss sie unbedingt finden und alles wieder in Ordnung bringen.“
    „Aha.“ Vorsichtig schloss Randall die Akte wieder. „Ich dachte mir schon, dass eine Frau im Spiel ist.“
    „Das Problem ist, ich habe keine Ahnung, wohin sie gegangen ist. Aber ich muss sie finden und mit ihr reden, bevor ich die Testergebnisse kenne. Ich muss ihr sagen, dass Lewis recht hat. Wenn ich nur noch ein Jahr zu leben habe, verbringe ich das lieber an ihrer Seite, als fünfzig ohne sie.“
    Randall lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Hat sie ein Handy?“
    „Ich habe schon versucht, sie anzurufen. Sie geht nicht ran.“
    „Aber es ist eingeschaltet?“ Die Miene des Arztes war unlesbar. „Vielleicht stattest du den Jungs von der Fernmeldetruppe einen Besuch ab?“ Er lächelte verschwörerisch. „Wenn man es genau nimmt, geht es zwar nicht um Leben oder Tod, aber …“
    „Danke, Randall.“ Kit richtete sich auf. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ließ die Wolken der Verzweiflung in seinem Kopf etwas weniger düster erscheinen. „Es fühlt sich auf jeden Fall so an.“

14. KAPITEL
    „Tee, mein Schatz.“
    Sophie schlug die Augen auf und unterdrückte ein Stöhnen. Sie wollte nicht geweckt werden. Sie wollte sich nicht dem ersten Kit-freien Tag stellen. Und was sie am wenigsten wollte, war eine Tasse von Rainbows furchtbarem Kräutertee.
    „Danke“, murmelte sie.
    „Es ist ein wunderschöner Morgen“, erwiderte Rainbow ruhig, während sie die Vorhänge zurückzog. „Wie geht es dir heute?“
    „Nicht gut.“
    Sophie rollte auf den Bauch und verbarg ihren Kopf im Kissen. Ihre Augen schmerzten vom Weinen, ihr Rücken von der langen Fahrt gestern, ihr Herz, weil sie den einzigen Mann verlassen hatte, den sie jemals geliebt hatte.
    „Verständlich“, stimmte ihre Mutter ihr zu. „Du solltest einen Blick nach draußen, auf die herrliche Natur werfen. Dann fühlst du dich gleich besser.“
    „Das bezweifle ich.“
    „Wirklich, die Landschaft wird dich garantiert aufheitern! Es ist einer dieser perfekten Herbstmorgen. Die Sonne scheint, Tau funkelt im Gras …“
    Sophie war ernsthaft versucht, laut zu fluchen, doch sie hielt sich zurück. Auch wenn ihr die gnadenlos positive Einstellung ihrer Mutter völlig fehl am Platz erschien, bewunderte sie Rainbow dafür. Nur damit hatte sie es geschafft, ihrer schlimmen Situation zu entkommen und neu anzufangen. Vielleicht sollte sie ein paar Tipps von ihr beherzigen.
    „… am Himmel steht keine einzige Wolke …“
    Zögernd richtete Sophie sich auf und zog den Vorhang an ihrem Kopfende zurück. Die helle
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