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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit
Autoren: India Grey
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Perlen verziert war. Es war so eng, dass sie nur kleine Schritte machen konnte. Sie griff nach Rainbows Hand, raffte mit der anderen den Rock und sprang, die Treppenstufen ignorierend, aus dem Bus.
    Die wartende Menschenmenge applaudierte noch einmal, Jubelrufe machten die Runde, die bis in die nur von Kerzen erhellte Kirche drangen. Unmittelbar vor dem Altar standen Jasper und Kit. Im Gegensatz zu Jaspers von der Sonne L. A.’s gebräuntem Teint, wirkte Kits Gesicht fast so weiß wie sein Hemd.
    „Was passiert da draußen?“, fragte er ungeduldig. „Der Bus ist doch schon vor einer halben Ewigkeit angekommen. Meinst du, sie überlegt es sich noch einmal?“
    Ein Lächeln unterdrückend, zuckte Jasper nonchalant die Schultern. Diese neue, sehr menschliche Seite an seinem vormals so gefühlskalten Bruder mit dem Herz aus Stein überraschte und amüsierte ihn immer wieder. „Vielleicht“, erwiderte er spöttisch. „Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie dich wirklich heiraten will.“
    Kit unterdrückte einen Fluch und wandte sich in Richtung Ausgang. „Ich gehe nachsehen.“
    Aber Jasper stellte sich ihm in den Weg. „Kit sei kein Idiot! Und zwing mich bitte nicht zu dem Versuch, dich zurückzuhalten – wir beide wissen, dass ich das nicht könnte.“ In gespielter Verzweiflung verdrehte er die Augen. „Ich wusste es, als Sophies Brautjungfer hätte ich den leichteren Job gehabt.“
    Geschickt umrundete Kit seinen Bruder und ging zu einem der vielen Männer in Uniform auf der Fitzroy-Seite der Kapelle.
    „Lewis, gehen Sie nach draußen und schauen Sie nach, ob alles okay ist.“
    „Kein Problem.“ Lewis reichte seinen Sohn an seine frisch angetraute Ehefrau weiter, die neben ihm saß. Dann eilte er den Gang entlang und durch die schwere Kirchentür. Sekunden später kehrte er zurück, grinsend und die Daumen nach oben gestreckt.
    Ein Murmeln breitete sich vom hinteren Teil der Kapelle her aus.
    Sophie stand auf der Schwelle. Sie trug keinen Schleier. Dafür glitzerten zahllose Schneeflocken in ihrem Haar und ließen den schlichten Efeukranz wie ein kostbares Diadem erscheinen.
    Kits Herz setzte einen Schlag aus, alle Anspannung fiel von ihm ab. Es gab keine Orgelmusik, keinen typischen Hochzeitsmarsch, nur die kleine Schar von Rainbows Freunden, die mit Flöten, einer Gitarre und einer Violine ein altes irisches Volkslied spielten.
    Unterdessen schritt Sophie, lachend und weinend zugleich, rechts und links von Rainbow und Juliet flankiert, den Gang zwischen den Bänken entlang. Sie sah so stark und schön und glücklich aus, dass Kit nicht der Einzige war, dem plötzlich Tränen in den Augen standen.
    Er hielt es nicht mehr aus, still zu warten. Er ließ den mittlerweile resignierten Jasper neben dem Altar stehen, lief auf seine Braut zu und schloss sie in die Arme. Ihr Gesicht mit beiden Händen umfassend, küsste er sie leidenschaftlich.
    Der Pfarrer seufzte laut und verdrehte die Augen.
    „Bei dem Teil war ich noch gar nicht.“
    – ENDE –
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