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Glaub an die Liebe, Kit

Glaub an die Liebe, Kit

Titel: Glaub an die Liebe, Kit
Autoren: India Grey
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mich von meiner Herkunft zu distanzieren“, flüsterte sie. „Aber als ich gestern hierher zurückgekommen bin, habe ich auf einmal erkannt, wie … unwichtig all das ist.“ Sie schaute zu dem bunten VW-Bus und all den anderen bemalten Wagen hinüber. „Das hier ist meine Vergangenheit. Und ich schäme mich nicht mehr dafür. Denn die Gegenwart und die Zukunft sind es, die wirklich zählen.“ Sie hielt inne, ein schmerzlicher Ausdruck huschte über ihr Gesicht. „Ich liebe dich, Kit“, sagte sie dann und strich zärtlich über sein Gesicht. „Mit meinem Herzen, meiner Seele, meinem Kopf … und nichts kann daran etwas ändern.“
    Kit griff nach ihrer Hand und schmiegte seine Wange in ihre Handfläche. „Ich weiß nicht, ob ich an derselben Krankheit leide wie Leo“, sagte er heiser. „Ich will es erst wissen, nachdem ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe – ganz gleich, wie die Diagnose ausfällt.“ Er schwieg einen Moment, um den Mut zu finden, jetzt ganz ehrlich zu sein. „Als ich die Sache mit Leo erfahren habe, hatte ich so große Angst vor dem Gedanken, von dir abhängig zu sein, dass ich dich weggestoßen habe. Was ich dabei nicht bedacht habe, ist, dass es bereits zu spät ist.“ Hilflos schüttelte er den Kopf. „Ich bin es nämlich längst.“
    Sophie stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zu küssen. Eine Sekunde, bevor sich ihre Lippen berührten, murmelte sie: „Dann sind wir zu zweit.“
    Als sie kurze Zeit später in den Bus kamen, saß Rainbow vor dem niedrigen Tischchen, aß eine Scheibe Toast und mischte ihre Tarotkarten. Sie lächelte Kit an, als habe sie ihn erwartet.
    „Hi, ich bin Rainbow, Sophies Mutter.“
    „Ich bin Kit.“
    Er beugte sich zu ihr herunter, um sie auf die Wange zu küssen. Eine Hand legte er dabei leicht auf ihre Schulter, sodass die Begrüßung wie das Natürlichste der Welt wirkte. Und nur Sophie bemerkte, dass die Wangen ihrer Mutter anschließend röter waren als zuvor.
    „Ich wollte gerade … Hilary ihre Suppenschüssel zurückbringen“, sagte Rainbow und stand auf. „Entschuldigt mich bitte.“ Sie griff nach den Karten. „Sie möchte, dass ich für sie in den Karten lesen, ich könnte also … eine Weile weg sein.“
    Sophie wartete, bis Rainbow die Tür hinter sich geschlossen hatte und ein paar Schritte gegangen war, dann lachte sie hell auf. „Meine Mutter ist nicht gerade ein subtiler Mensch. Offensichtlich glaubt sie, wir würden uns in einem Anfall von Lust gleich die Kleider vom Leib reißen.“
    „Das ist eine sehr verführerische Idee …“
    „Später“, rief sie ihn zur Ordnung. „Erst der Anruf.“
    Kit lächelte schief. „Okay, okay. Gibt es hier vielleicht einen Kaffee?“
    „Pech gehabt“, erwiderte Sophie lachend und öffnete einen Schrank über der Spüle. „Kräutertee in verschiedenen Geschmacksnuancen von Gras ist die Spezialität des Hauses.“
    „Mir gefällt es hier“, sagte Kit, während er sich umschaute. „Nicht der Kräutertee, aber der Bus. Der gefällt mir sehr.“
    „Irgendwie cool ist es schon …“
    Sie gab einen quiekenden Laut von sich, als Kit plötzlich seine Arme um ihre Taille schlang und die Lippen auf ihren Hals presste.
    „Und dich ins Bett zu zerren, ist hier viel bequemer als in Alnburgh“, murmelte er, ihr Ohrläppchen küssend.
    Sie drehte sich in seinen Armen um, damit auch sie ihn richtig küssen konnte. Während ihre Zungen miteinander tanzten, schob sie eine Hand in die Tasche seiner Jeans und fischte das Handy heraus. Lachend unterbrach sie den Kuss und hielt ihm das Gerät vor die Nase.
    „Netter Versuch“, meinte sie tadelnd. „Und jetzt … anrufen!“
    Gehorsam nahm Kit das Handy, wählte eine Nummer und aktivierte die Lautsprecherfunktion. Gespenstisch hallte der Wählton durch den gemütlichen Bus. Mit angehaltenem Atem lauschte Sophie, als eine männliche Stimme sich meldete.
    „Mike Randall.“
    „Morgen, Randall. Hier ist Kit Fitzroy.“
    „Kit … ich habe gerade an dich gedacht. Ich nehme an, du hast sie gefunden?“
    „Woher weißt du das?“
    „Ich kann hören, dass du lächelst.“
    „Okay, ich habe sie gefunden“, gab Kit zu und griff nach Sophies Hand. „Dank dir. Sie sitzt neben mir und ist bereit, sich anzuhören, was auch immer du mir zu sagen hast.“
    Sie sahen einander tief in die Augen. Die Zeit schien still zu stehen, der Rest der Welt existierte nicht mehr. Es gab nur noch Sophie und Kit an einem warmen sonnendurchfluteten Ort. Und das
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