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Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels

Titel: Guardians of Secret Powers - Das Siegel des Teufels
Autoren: Peter Freund
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Vierundzwanzig Stunden,
nachdem alles begann …
    Es war schon nach Mitternacht, als ich auf dem Weg zur U-Bahn in die Auguste-Hauschner-Straße einbog. Sie lag etwas versteckt zwischen hoch aufragenden modernen Bürogebäuden, die um diese Zeit nahezu verwaist waren, war eher schmal, nur spärlich beleuchtet und völlig menschenleer. Im nahen Marriott-Hotel brannte zwar noch Licht hinter einigen Fenstern, aber am Eingang herrschte tote Hose.
    Keine Angst, Nele , versuchte ich mich selbst zu beruhigen, bis zum Potsdamer Platz ist es nicht allzu weit . Dennoch ging ich mit laut klopfendem Herzen und mich ständig nach allen Seiten umschauend weiter. Ich glaubte schon das blauweiße U-Bahn-Zeichen in der Ferne sehen zu können, als wie aus dem Nichts Nebel aufkam. In Sekundenschnelle war ich von einer milchigen Dunstsuppe umhüllt, in der die parkenden Autos und angrenzenden Gebäude nur noch schemenhaft zu erkennen waren.
    Und plötzlich hörte ich merkwürdige Geräusche hinter mir. Ein Hecheln und Keuchen und Knurren und ein Trappeln wie von pelzigen Pfoten auf nacktem Asphalt. Als ich mich umdrehte und über die Schulter spähte, schälte sich eine Horde zwielichtiger Gestalten aus dem Nebel und hastete gleich einer blutgierigen Wolfsmeute auf Beutejagd hinter mir her. Ihr Anführer war ein hünenhafter Mann, dessen nackte Arme von Tattoos übersät waren. An seiner Seite lief ein zwergwüchsiger Asiate mit feuerroten Haaren, der aufgrund seiner kurzen Beine größte Mühe hatte, mit ihm Schritt zu halten. Hinter ihnen folgte ein halbes Dutzend schräger Gestalten, überwiegend Männer, aber auch zwei Frauen waren darunter: die eine blond, die andere schwarzhaarig. Auch ihnen war deutlich anzusehen, dass es sie bestimmt nicht rein zufällig in diese einsame Straße verschlagen hatte.
    Ganz im Gegenteil!
    Noch während eine Schockwelle eisigen Entsetzens durch meinen Körper jagte, fing ich an zu rennen. Aber es half nichts: Meine Verfolger kamen immer näher, nur noch Sekunden und sie würden mich schnappen.
    Was dann geschah, war so schrecklich und unbegreiflich zugleich, dass ich es bis zum Ende meines Lebens wahrscheinlich nie mehr vergessen würde. Meine Verfolger, die ich trotz ihres unheimlichen Aussehens für Menschen gehalten hatte, verwandelten sich urplötzlich in grauenerregende Wesen:
    Monster.
    Ungeheuer.
    Dämonen!
    Als könnten sie es gar nicht mehr erwarten, mich mit ihren messerscharfen Krallen zu zerreißen, streckten sie die monströsen Arme und Pranken nach mir aus, um mich zu packen und in ihre Gewalt zu bringen.
    Lauf, Nele, lauf so schnell du kannst!, feuerte ich mich selbst an – und rührte mich dennoch nicht vom Fleck. Meine Beine schienen vor Entsetzen wie gelähmt! Neeeiiinnn! , hallte ein ohnmächtiger Schrei durch mein Inneres, und ich wusste nicht, ob ich tatsächlich geschrien oder es mir nur eingebildet hatte.
    Das schadenfrohe Grinsen der Ungeheuer ließ allerdings vermuten, dass ich wirklich einen Hilfeschrei ausgestoßen hatte. Auch wenn das in der einsamen Nebenstraße wahrscheinlich völlig sinnlos war. Das Blut in meinen Adern drohte zu gefrieren. Noch immer zu keiner Regung fähig, verharrte ich wie versteinert an Ort und Stelle und sah meinem Schicksal entgegen, das in der Gestalt abscheulicher Ungeheuer auf mich zukam. Der Tätowierte hatte sich als riesenhafter Werwolf entpuppt, der in seiner menschlichen Kleidung ebenso furchterregend wie grotesk wirkte. Das Wesen, in das sich der Zwerg verwandelt hatte, kannte ich nicht einmal aus den abseitigsten Comics: Zwei Fischköpfe wuchsen aus seinen Schultern und anstelle der Hände ragten Flossen aus den Ärmeln. Mit dem Rest der Bande verhielt es sich ähnlich. Ich erblickte einen Vampir, einen Ghul, einen Ork, einen Kerl mit grässlichem Bärenkopf – und zwei hexenähnliche Frauen! Alle sahen um Längen grässlicher aus als in den mir bekannten Märchen- oder Fantasyfilmen – als hätte die Hölle sie ausgespuckt, damit sie Angst und Schrecken unter den Menschen verbreiteten.
    Was ihnen auch hervorragend gelang!
    Schlagartig wurde mir bewusst, was sie vorhatten: Sie wollten mich töten – warum auch immer! –, und ich hatte nicht die geringste Chance, ihnen zu entkommen.
    Ich war rettungslos verloren!
    Während ich den Monstern in die mordlüstern funkelnden Augen blickte,
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