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GK439 - Der Mahdi des Satans

GK439 - Der Mahdi des Satans

Titel: GK439 - Der Mahdi des Satans
Autoren: A.F.Morland
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hatte keine Ahnung, welche Ereignisse ihren Lauf genommen hatten. Ich schlug Mr. Silver und Roxane vor, zu Bett zu gehen, denn wir mußten am nächsten Tag früh aus den Federn.
    Als ich unser gemeinsames Schlafzimmer betrat, vernahm ich die tiefen, regelmäßigen Atemzüge meiner Freundin. Sie lag auf dem Rücken. Das Mondlicht, das zum Fenster hereinfiel, zauberte einen silbrigen Schimmer auf Vickys hübsches Gesicht. Ihr langes blondes Haar breitete sich über das Küssen aus. Ich kroch neben ihr behutsam unter die Decke, um ihren Schlaf nicht zu stören, und schlief bald so tief wie sie.
    Als der Morgen graute, erwachte ich, ohne daß ein Wecker geklingelt hätte. Meine innere Uhr hatte mich geweckt. Ich schlug die Decke zur Seite und wollte aufstehen, da legte sich Vickys Arm über meine Brust.
    »Du kannst doch noch nicht aufstehen wollen, Tony.«
    Ich wandte mich ihr zu. Ausgeruht und frisch blickte sie mich an. »Guten Morgen, erst einmal«, sagte ich und küßte sie.
    Sie räkelte sich, schnurrte wie ein Kätzchen, glitt näher an mich heran und kitzelte mich mit ihren Fingerspitzen. »Guten Morgen, Darling. Hast du mir heute schon gesagt, daß du mich liebst?«
    »Ich hatte noch keine Gelegenheit dazu.«
    »Jetzt hast du sie.«
    »Ich liebe dich.«
    »Beweise es«, flüsterte Vicky.
    »Tur mir leid, aber dazu reicht die Zeit nicht.«
    »Es ist doch noch so früh, und du hast nichts vor.«
    »Wer sagt das?«
    »Gestern hast du noch gesagt…«
    »Das war gestern. Inzwischen ist einiges passiert«, erklärte ich, und dann berichtete ich meiner Freundin von Roxanes Alptraum. Als Vicky hörte, daß Vladek Rodensky möglicherweise in Gefahr war, erschrak sie sichtlich. Sie ließ mich aufstehen. Als ich ins Bad ging, blickte sie mir besorgt nach.
    »Ich würde gern mit nach Algerien kommen, aber ich habe zu arbeiten«, rief sie. Vicky war Schriftstellerin. Ihre Bücher wurden in acht Sprachen übersetzt und turnten überall auf der Welt auf den Bestsellerlisten herum. Sie hatte ein Drehbuch für einen Hollywoodfilm verfaßt. Der Streifen war ein Kassenschlager geworden. Ein zweites Drehbuch war bereits fertig, und man erwartete in der amerikanischen Filmmetropole, daß der zweite Streifen die Einspielergebnisse des ersten noch übertreffen würde.
    »Es ist mir auch lieber, wenn du in London bleibst«, rief ich aus dem Bad. »Wer weiß, wie haarig es in der Sahara kommt.«
    »Kann es sich bei Roxanes Traum nicht bloß um einen Traum gehandelt haben?«
    »Das wird sich in Algerien heraussteilen. Es wäre jedenfalls leichtsinnig, die Sache einfach auf sich beruhen zu lassen«, gab ich zurück.
    Während ich duschte, begab sich Vicky Bonney in die Küche, um das Frühstück zu bereiten. Fünfzehn Minuten später saßen wir zu viert am Frühstückstisch.
    »Fand dein Alptraum eine Fortsetzung?« fragte ich Roxane.
    Die Hexe aus dem Jenseits schüttelte den Kopf. »Nein, danach kam nichts mehr. Vielleicht hat Silvers Anwesenheit die Traumimpulse abgeblockt.«
    Ich butterte meinen dritten Toast, trank noch eine Tasse Kaffee und ging anschließend packen. In der Zwischenzeit huschte Vicky Bonney ins Bad. Sie ließ es sich nicht nehmen, uns zum Airport zu bringen.
    Innerhalb von zehn Minuten war sie ausgehfertig. Sie holte meinen weißen Peugeot 504 TI aus der Garage, Mr. Silver und ich verstauten das Gepäck im Kofferraum, und ab ging’s.
    Tucker Peckinpahs Jet war bereits startklar.
    Ich war stolz auf meinen Partner. Er war die Zuverlässigkeit in Person.
    Der Abschied von Vicky Bonney fiel kurz aus. Sie wippte auf die Zehenspitzen und küßte mich auf den Mund.
    »Arbeite nicht zuviel«, sagte ich lächelnd.
    »Und du sieh dich vor«, gab sie zurück.
    Ich wies auf Roxane und Mr. Silver. »Ich befinde mich in erlesener Gesellschaft. Die beiden werden schon gut auf mich aufpassen.«
    »Denkste«, maulte Mr. Silver. »Wir sind nicht deine Kindermädchen.«
    »Für ein Mädchen wärst du auch viel zu häßlich«, konterte ich.
    »Ich und häßlich. Pah, daß ich nicht lache. Wer schöner ist als ich, der ist geschminkt.«
    Vicky umarmte auch Roxane und Mr. Silver, dann trennten wir uns. Während wir uns zum Privatjet des Industriellen begaben, eilten meine Gedanken nach Algerien voraus.
    Wie schon so oft, lag eine ungewisse Zukunft vor uns.
    ***
    Noch in der Nacht wurde Jack Ford in Suras Auftrag aktiv. Er schlich sich in das Büro des Hotelbesitzers und brach dessen Schreibtisch auf. Ungeduldig wühlte er den
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